Schloss Rotenburg

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Das Schloss Rotenburg wurde von Landgraf Ludwig II. (Hessen) 1470 erbaut. Es steht an der Fulda in der nordhessischen Stadt Rotenburg

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
- 1.1 Die Rotenburg auf dem Alten Turm
- 1.2 Das Schloss in der Stadt
2 Literatur

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Die Rotenburg auf dem Alten Turm

Es wir angenommen, dass die Thüringer Landgrafen diese Burg nach 1120 auf dem Berg „Alter Turm“ (418,1 m ü. NN) erbaut haben. Ab dieser Zeit waren die die Thüringer Landgrafen Vögte der Abtei Hersfeld. Es ist auch möglich, dass bereits die Gisonen im 11. Jahrhundert, die vor den Landgrafen die Vogtei inne hatten, die ersten befestigten Gebäude erbauten.

Im Jahre 1170 wird eine Ministerialienfamilie "de Rodenbere" in Verbindung mit der Burg erwähnt. Die Burg war in den folgenden Jahrhunderten ein Lehen der Rittergeschlechter "von Trott", "von Baumbach", "von Berlepsch" und "Vullekopf". Zerstört wurde die Burg in Auseinandersetzungen mit den Sternern. In einer Sühneurkunde von 1389 wurde die Burg das letzte Mal urkundlich genannt. Sie legte fest, dass die Burg uff deme Berge glegen nicht mehr befestigt werden sollte. Sie verfiel darauf hin, wo sie noch wohl bis in das 16. Jahrhundert noch teilweise bewohnbar war. Sie gehörte in dieser Zeit dem Rittergeschlecht Trott zu Schwarzenhasel“.

Reste des Bergfriedes der Burg Rodenberg

Heute sind nur noch Reste der Außenmauern und Burggräben zu sehen. Von dem im Nordosten angeordneten größeren Turm ist wenig erhalten. Besser erhalten sind die Grundmauern des zentral angeordneten heptagonalen Bergfriedes. Die Burganlage war etwa 110 Meter lang und 40 Meter breit. Die Flurbezeichnung ist Hausberg.

Die Burgruine liegt von der Stadt Rotenburg aus gesehen südlich hinter dem Herz-Kreislauf-Zentrum (HKZ). Rechts neben dem letzten öffentlichen Parkplatz des HKZ geht der Weg gut ausgeschildert nach Südwesten bergauf. Nach dem Aufstieg, vorbei an dem Vertriebenen-Mahnmal (weißes Kreuz) mit einer herrlichen Aussicht, geht an einer Wegkreuzung ein wenig benutzter Weg nach rechts. Dieser teilt sich dann, wobei sich der rechte Abzweig nach kurzem als sehr steiler Weg direkt zur Burg und der linke Abzweig als befahrbarer Weg zum westlichen Haupteingang der Burg herausstellt. Der gesamte Berg ist mit Laubwald, meist Buchen, bedeckt. (51°00' 38.82" N, 9°44'11.12" E)

Aufgrund der zeitlichen Abläufe war die Burg ein Vorgängerbau des Schlosses in der Stadt. Es ist weiterhin wahrscheinlich, dass sich der Name der Stadt von dieser Burg ableitet.

[Bearbeiten] Das Schloss in der Stadt

Innenhof mit Corps de Logis und Nordflügel

Innenhof mit Corps de Logis und Südflügel

Im Jahre 1470 stand das erste befestigte Schloss, das durch Ludwig II. (der Freimütige), direkt am linken Ufer der Fulda, erbaut wurde. Ein großer Stadtbrand zerstörte schon 1478 auch das Schloss, das in der Folge nur provisorisch wieder hergerichtet wurde. Mehrfach war es dann landgräflicher Witwenwohnsitz.

Im Jahre 1540 wurde in diesem Schloss die Doppel-Ehe von Landgraf Philipp von Hessen mit Margarethe von der Saale geschlossen.

Erst zwischen 1571 und 1607 errichteten Landgraf Wilhelm IV. und dessen Sohn Moritz von Hessen-Kassel einen neuen Vierflügelbau im Renaissancestil. Der Bau war zweigeschossig und hatte an allen vier Ecken Treppentürme. Davon sind heute noch der Südflügel und der Marstall erhalten.

Dieses Schloss wurde 1646 von Matthäus Merian in einem Kupferstich festgehalten. Er schrieb dazu:

Rotenburg ist nach Cassel die vornehmbste Fürstliche Residenz Statt

zu beyden Seiten deß Fuldastrohms gelegen

unnd zwar das Schloß auff disseit einwarts Landes

so gantz von Steinen viereckt zusammen gebawt

im umbfang größer aber nicht so hoch als das zu Cassel.

Ab 1627 war das Schloss die Residenz der Rotenburger Quart. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss mehrfach geplündert, aber nicht zerstört. 1750 wurde der Westflügel im Stil des Barocks unter Landgraf Ernst Constantin umgebaut. Landgraf Carl Emanuel ließ 1790 den Nordflügel, nach Plänen des Architektes Francoise Ignace Mangin, im Empirestil neu errichten. Während dieses Umbaus wurde auch der Ostflügel vollständig abgerissen.

1834 starb die Nebenlinie Hessen-Rotenburg aus, und die Rotenburger Quart und damit auch das Schloss fiel wieder an das Haus Hessen-Kassel zurück. Bewohnt war das Schloss in der folgen Zeit von Hofbeamten. Nach der Annexion von Hessen-Kassel durch Preußen 1866 waren Rotenburg und das Schloss in preußischen Besitz. Nach langen Verhandlungen mit der preußischen Verwaltung wurde das Schloss dann der Nebenlinie Hessen-Philippsthal-Barchfeld zugesprochen, die es als Wittwenwohnsitz nutzten.

Im Jahre 1934 kaufte die Stadt das Schloss, das weitgehend leer stand. In einigen Räumen war von 1933 bis 1945 die Truppführerschule des Reichsarbeitsdienstes untergebracht. Ab 1945 war es Notunterkunft für Flüchtlingsfamilien, bis es 1953 in staatlichen Besitz überging. In der gesamten Schlossanlage befindet sich seit dem die Landesfinanzschule des Landes Hessen.

Neben den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden (z.B. Marstall) vor dem Schloss besteht die Anlage noch aus drei Flügeln. Der Innenhof öffnet sich nach Osten hin zum Schlosspark.