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Schloss Ort

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Seeschloss Ort, bekannt aus Fernsehserie „Schlosshotel Orth“
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Seeschloss Ort, bekannt aus Fernsehserie „Schlosshotel Orth“

Schloss Ort ist ein Seeschloss auf einer Halbinsel im Traunsee (Oberösterreich).

Das auf einer kleinen Felseninsel im Traunsee gelegene, durch eine Holzbrücke mit dem Land verbundene Seeschloss ist eine unregelmäßige Anlage um einen dreieckigen Hof mit zweiseitig-doppelgeschossigen Bogengängen und einer spätgotischen Außenstiege. Es zählt zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes (im 10. Jahrhundert erbaut) und wurde 909 und später 1053 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war das Schloss eine Wasserburg, wurde jedoch nach dem Brand 1626 in der heutigen Form wiedererrichtet.

Die ersten Herrscher über die „Veste Ort“ waren die Grafen von Hartscheid, steirische Ministralen. Diese herrschten vom 10. Jahrhundert an bis 1244, als der letzte der Ritter in den Kerker geworfen wurde. Das Seeschloss (das Landschloss wurde erst 1634 errichtet) wechselte in der folgenden Zeit immer wieder den Lehnsherrn, bis es 1483 an den Habsburger Kaiser Friedrich III. fiel, der es als (sehr beliebtes) Lehen ausgab. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Schloss von der Stadt Gmunden gekauft, die durch den Salzhandel sehr reich geworden war. Diese musste es jedoch schon 1603 wegen der hohen Erhaltungskosten wieder an den Habsburger Kaiser Rudolf II., zurückverkaufen.

Im Jahre 1620 wurde Oberösterreich (das damalige „Land ob der Enns“) an Bayern verpfändet. Der bayerische Herzog setzte in Linz Adam Graf von Herberstorff als Statthalter von Oberösterreich ein. Graf Herberstorff, der kurz zuvor die Witwe des Feldmarschalls Veit von Pappenheim geheiratet hatte, kaufte sich das Seeschloss und machte es zu seinem Wohnsitz und seiner Regierungszentrale. Der neue Inhaber des Schlosses war ein sehr grausamer Herrscher, der sehr hohe Steuern und Zehnte einhob. Als die Bauern sich das erste Mal gegen ihn aufzulehnen versuchten, lud er alle Anführer für „friedliche Gespräche“ am 16. Mai 1626 auf das Haushammerfeld bei Frankenburg. Nachdem alle Bauern angekommen waren, ließ Graf Herberstorff sie von seinen Soldaten umzingeln und eins gegen eins um ihr Leben würfeln. Dieses historische Ereignis ging als Frankenburger Würfelspiele in die österreichische Geschichte ein.

Graf Herberstorff hatte gehofft, den Bauern durch die Würfelspiele Angst einzujagen, jedoch ließen sich diese nicht einschüchtern und es kam im November des selben Jahres (1626) zu den oberösterreichischen Bauernkriegen. Insgesamt konnten sich 5.000 Bauern am Gmundener Hochkogel verschanzen und die erste Schlacht gegen ein bayrisch-österreichisches Heer gewinnen. Hoch ermutigt durch ihren Sieg griffen sie verschiedene Adelshäuser in Gmunden an und brannten diese nieder. Auch die Wirtschaftbetriebe und Stallanlagen an der Stelle des heutigen Landschlosses wurden niedergebrannt. Am darauffolgenden Tag wurde das Schloss angegriffen, geplündert und großteils abgebrannt. Nur plötzliche Regenfälle konnten ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindern. Einen Monat später wurden die Bauern bei Pinsdorf vernichtend geschlagen.

1634 wurde das Seeschloss in der heutigen Form vom Grafen Heberstorff, der jetzt noch höhere Steuern und Perdonszahlungen verlangte, wiedererrichtet. Außerdem wurde das Landschloss zum ersten Mal gebaut, jedoch nicht in der heutigen Form. Beide Schlösser bleiben noch bis 1690 im Besitz der Familie Herberstorff. Im Jahr 1630 wurde Oberösterreich an Österreich zurückgegeben. 1637 wurde die Ortschaft zur Grafschaft erhoben. Adam Graf Herberstorff stirbt im Seeschloss 1644 an einem Herzinfarkt.

Nach 1690 gehörte das Schloss wieder den Habsburger Kaisern. Diese setzten hier einen Pfleger ein, der beide Schlösser sowie das Gebiet Ort verwaltete, jedoch dem Salzamtmann in Gmunden direkt unterstellt war. Zwischen dem 15. Jahrhundert und 1848 befand sich innerhalb der Schlossmauern auch die hohe Gerichtsbarkeit für die Gegend des heutigen Bezirks Gmunden (außer dem Land innerhalb der Gmundner Stadtmauern). Heute können noch drei der ursprünglichen vier Kerkerzellen und der Hungerturm besichtigt werden.

Im Jahr 1867 kaufte Leopold II. von Toskana, Neffe der Kaiserin Maria Theresia, das Seeschloss und gab es an seinen Sohn, den Erzherzog Johann Salvator von Österreich-Toskana, weiter. Innerhalb der nächsten dreißig Jahre wurde das gesamte Gebiet Ort von den Großherzögen der Toskana gekauft, die hier ihren Exilsitz einrichteten. Erzherzog Johann wandte sich kurze Zeit später vom Hochadel weg, legte alle seine Adelstitel ab, und nannte sich fortan nach den Schlössern „Johann Ort“. Er heiratete seine langzeitige Lebensgefährtin, die Schauspielerin Milli Studel, und zog mit ihr und seinen gesamten Gefolge 1890 nach Valparaiso in Lateinamerika. Sein Schiff erreichte jedoch niemals den Zielhafen und Johann Ort wurde als verschollen gemeldet. Im Jahr 1911 wurde er für tot erklärt und die Schlösser fielen wieder an den Habsburger Kaiser Franz Joseph zurück.

Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 gingen die Schlösser in den Besitz der Bundesforste über. 1988 wurde das Seeschloss zum Verkauf angeboten und 1995 von der Stadtgemeinde Gmunden für 60 Millionen Schilling erworben. Es wurde daraufhin für 70 Millionen Schilling renoviert. Im Landschloss Ort ist derzeit eine Forstliche Ausbildungsstätte des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft untergebracht.

Zwischen 1996 und 2004 war das Schloss Schauplatz der erfolgreichen Fernsehserie Schlosshotel Orth (144 Folgen à 45 Minuten), was bei Touristen zu einiger Verwirrung führte, da die Schlossmauern kein Hotel, sondern nur ein Restaurant mit Weinstube beherbergen.

Heute beherbergt das Schloss das Restaurant „Orthner Stub’n“ und das Geschäft „Das Mitbrings’l“. Außerdem finden oft Veranstaltungen (Konzerte, Lesungen) sowie bis zu 362 Hochzeiten im Jahr hier statt.

[Bearbeiten] Sehenswertes:

  • Romantische Innenhof im spätgotischen Stil
  • Palas (Innerräume)
  • Wappensaal (Innerräume)
  • Kirche (1634 errichtet), Jakob dem älteren gewidmet
  • Hungerturm
  • Kerkerzellen und Museum

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Schloss Ort – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 47° 54' 42" N, 13° 47' 32" O

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