Schlacht von Doryläum
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Schlacht von Doryläum | |||||||||||||||||
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Konflikt | Erster Kreuzzug | ||||||||||||||||
Datum | 1. Juli 1097 | ||||||||||||||||
Ort | Doryläum | ||||||||||||||||
Ergebnis | Sieg der Kreuzfahrer | ||||||||||||||||
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Die Schlacht von Doryläum fand am 1. Juli 1097 zwischen den Kreuzfahrern und den Seldschuken in der Nähe von Doryläum in Anatolien statt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Hintergrund
Die Kreuzfahrer hatten Nicäa am 26. Juni mit einem tiefen Misstrauen den Byzantinern gegenüber, die die Stadt ohne ihr Wissen nach einer langen Belagerung erobert hatten (Belagerung Nicäas) verlassen, und sich in zwei Gruppen aufgeteilt: Bohemund von Tarent, sein Neffe Tankred, Robert Courthose, Robert von Flandern und der byzantinische General Taticius als Vorausabteilung, Gottfried von Bouillon, sein Bruder Balduin von Boulogne, Raimund IV. von Toulouse, Stephan von Blois und Hugo von Vermandois dahinter.
Am 29. Juni erfuhren sie, dass die Türken einen Hinterhalt bei Doryläum planten. Die Zahl der türkischen Kräfte, die aus Kilij Arslan I. und seinem Verbündeten Hassan von Kappadokien, sowie Hilfstruppen seitens der Danischmenden, Perser und kaukasischen Albanern bestand.
[Bearbeiten] Die Schlacht
Am 1. Juli wurden Bohemunds Einheiten außerhalb Doryläums von Kilij Arslan umzingelt. Bohemund sammelte die Fußsoldaten und die nicht kämpfenden im Zentrum seins Lagers. Die Frauen wurden die ganze Schlacht über als Wasserträger eingesetzt. Die Türken attackierten in ihrer üblichen Art: angreifen, Pfeile abschießen, schneller Rückzug, bevor die Kreuzfahrer den Gegenangriff starten konnte. Die Bogenschützen bewirkten wenig bei den schwer gepanzerten Rittern, richteten aber großen Schaden unter den Pferden und den ungeschützten Fußsoldaten an.
Später am Morgen erreichten Gottfried, Raimund und Hugo das Schlachtfeld, nachdem sie eine Botschaft von Bohemund erhalten hatten. Diese Entsatztruppe brach durch die türkischen Reihen und erreichten, dass das Kreuzfahrerheer sich in einer einzigen Reihe den Türken entgegenstellen konnte. Bohemund, Tankred, Robert Courthose und Stephan bildeten den linken Flügel, Raimund und Robert von Flandern das Zentrum, Gottfried und Hugo den rechten Flügel. Sie sammelten sich und riefen: Hodie omnes divites si Deo placet effecti eritis („Heute, wenn es Gott gefällt, werden wir alle reich sein“). Erst als Adhemar de Monteil, der Bischof von Le Puy-en-Velay mit seinen Truppen ankam und die Bogenschützen auf der linken Seite überflügelte, konnten die Türken geschlagen werden. Adhemar eroberte das türkische Feldlager, das von den panisch flüchtenden Truppen verlassen worden war, die Kilij Arslan nicht vom Rückzug abhalten konnte.
[Bearbeiten] Wirkung
Die Kreuzfahrer wurden tatsächlich reich, als sie Kilij Arslans Schatz eroberten, jedenfalls für kurze Zeit. Die Türken flohen und Arslan wandte sich anderen Aufgaben im östlichen Teil seines Reiches zu, erlaubte den Kreuzfahrern, praktisch unbehelligt durch Anatolien nach Antiochia zu ziehen. Der Marsch dauerte in der Sommerhitze fast drei Monate, im Oktober dann begann die Belagerung Antiochias.
[Bearbeiten] Quellen
- Albert von Aachen: Historia Hierosolymitana
- Fulcher von Chartres: Historia Hierosolymitana
- Gesta Francorum
- Hans E. Mayer: The Crusades. Oxford 1965.
- Raimund von Aguilers: Historia francorum qui ceperunt Jerusalem
- Jonathan Riley-Smith: The First Crusade and the Idea of Crusading. Philadelphia 1999.
- Steven Runciman: The First Crusaders, 1095–1131. Cambridge University Press, 1951.
- Kenneth Setton (Hg.): A History of the Crusades. Madison 1969–1989 (available online).