Schützenhaus

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Ein Schützenhaus ist eine schießsportliche Anlage und wird in der Regel von einem Schützenverein unterhalten und genutzt. Es ist der Mittelpunkt des Vereinslebens. Als „Grundausstattung“ benötigt ein Schützenhaus mindestens einen Schützenstand mit einem Schießstand.

Die Anlage eines Schießstandes unterliegt rechtlichen Bestimmungen (Schießstandrichtlinien) und die Ausstattung ist vom Deutschen Schützenbund festgelegt. Ein Schießstand muss von einem offiziellen Schießstand-Sachverständigen behördlich abgenommen werden.

Der Bau eines Schützenhauses unterliegt den Bestimmungen des Baugesetzbuches und den regionalen Bauordnungen. Bei Schützenhäusern mit offenen Schießständen ist in der Regel ein Bau nur im Außenbereich (Mischgebiete) zugelassen. Schützenhäuser mit geschlossenen Schießständen können auch in allgemeinen Wohngebieten (WA) zugelassen werden.

Größere Schützenhäuser können für verschiedene Schießdisziplinen ausgestattet sein, so für das Schießen mit Luftdruckwaffen, Kleinkaliberwaffen, Armbrust oder auch Großkaliberwaffen und Bogenwaffen.

Zusätzlich enthalten Schützenhäuser meistens einen mehr oder weniger großen Saal, in dem sich die Schützen vor und nach dem Schießen, meist bei einem gemütlichen Beisammensein, aufhalten können. Vereinseigene Waffen werden entweder in einer Waffenkammer und/oder in speziellen Waffenschränken untergebracht, die besondere Sicherheitskriterien erfüllen müssen und auch die notwendigen Lagerbedingungen (Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit usw.) bieten.

[Bearbeiten] Geschichte

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gab es Schützenhäuser, manchmal auch "Schützenhof" genannt. Durch den Krieg wurden jedoch viele zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Schützenwesen, nach Aufhebung der Beschränkungen durch die Siegermächte, in Deutschland wieder aufzuleben. Mangels eigener Schützenhäuser begannen viele Vereine erst einmal als „Saalschießverein“. In Sälen von Gaststätten wurden die Schießstände aufgebaut, die Schießscheiben wurden mit Handkurbelgeräten vor und zurück transportiert.

Mit der Anerkennung des Schießens als Sport genügten die oft einfachen Anlagen nicht mehr den Bedürfnissen und die meisten Schützenvereine entschlossen sich ein eigenes Schützenhaus zu bauen, oft unter erheblichen finanziellen und personellen Eigenleistungen.

Heutige Schützenhäuser haben in der Regel zwischen 10 bis 20 Schießstände, meist auch ausgelegt für verschiedene Schießdisziplinen. Die Schießscheiben werden nur noch selten manuell vor und zurück gekurbelt, sondern mit elektrischen Scheibenzuganlagen bewegt. Es gibt aber auch schon die Möglichkeit, auf „elektronische Scheiben“ zu schießen, die jedoch in der Anschaffung sehr teuer sind, weil dazu noch eine spezielle Computeranlage gehört, die für jeden einzelnen Schützenstand angeschafft werden muss.