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San Sebastián

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Dieser Artikel behandelt die spanische Provinzhauptstadt San Sebastián, für weitere Bedeutungen siehe San Sebastián (Begriffsklärung).
Donostia-San Sebastián
Basisdaten
Offizieller Name: Donostia-San Sebastián
Region: Euskadi
(dt.: Autonome Region Baskenland)
Provinz: Gipuzkoa
Fläche: 60,89 km²
Einwohner: 182.930
96.822 Frauen = 53%
86.108 Männer = 47%
(Stand 1. Jan.2005)
Bevölkerungsdichte: 3.004 Einwohner/km²
Höhe: 6 m ü. NN
Postleitzahlen: 20.0XX
Geographische Lage: Koordinaten: 43° 19' 12" N, 1° 58' 48" W 43° 19' 12" N, 1° 58' 48" W
Gründung: 1180
WWW-Seiten: www.donostia.org
Politik
Bürgermeister: Odón Elorza (PSE-EE)

San Sebastián (baskisch Donostia oder Donosti, offiziell Donostia-San Sebastián) ist die Hauptstadt der Provinz Gipuzkoa (span. Guipúzcoa) in der spanischen Autonomen Region Baskenland. Sie liegt ca. 20 km westlich der französischen Grenze im Bogen des Golfs von Biskaya.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

San Sebastián liegt im äußersten Norden der iberischen Halbinsel an der weltberühmten Bucht La Concha (deutsch: Die Muschel), deren Name von ihrer auffälligen Form herrührt. Die Mündung der Bucht wird durch die Felsmassive des Monte Igueldo und des Monte Urgull begrenzt, in der Ausfahrt selbst liegt die kleine Felseninsel Santa Clara. Der weitläufige Bogen der Bucht mit der Strandpromenade und die zwischen La Concha und der Mündung des Flusses Urumea gelegene Parte Vieja (deutsch: Altstadt) sind bekannte Touristenattraktionen.

Das Klima ist maritim mit milden Wintern und kühlen Sommern. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt über 1.500 mm. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 13,1 °C (Monte Igueldo, 218 m über dem Meeresspiegel, gemittelt von 1950 - 1996).

[Bearbeiten] Geschichte

Laut einigen Geschichtsforschern wurde die Gegend der heutigen Stadt ursprünglich Izurum genannt. Die erste Erwähnung des Namens „San Sebastián“ (spanisch für Heiliger Sebastian) findet sich im Zusammenhang mit der Beschreibung eines ortsansässigen Klosters in einer Urkunde aus dem frühen 11. Jahrhundert.

Ab dem Ende des 12. Jahrhunderts wurde San Sebastián auf Betreiben der Könige von Navarra zum zentralen Hafen dieser Provinz ausgebaut, verlor diese Position jedoch Mitte des 14. Jahrhunderts an die Stadt Bilbao. Dies führte zusammen mit der sich entwickelnden Stahlerzeugung in der Region zu einer allmählichen Autonomiebewegung einzelner Ortsbezirke.

Im Januar 1489 legte ein Großbrand die gesamte, damals überwiegend aus Holz gebaute Ansiedlung in Schutt und Asche. Der Neuaufbau wurde dazu genutzt, San Sebastián zum Stützpunkt der kantabrischen Kriegsflotte zu machen, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts immer wieder gegen französische, niederländische und britische Armadas kämpfen musste.

König Philipp IV. verlieh San Sebastián 1662 das Stadtrecht.

1719 wurde die Stadt von einem französischen Heer erobert und diente anschließend als Garnison für etwa 2.000 französische Soldaten, bis sie im Rahmen des Friedensvertrages von Haya vom 25. August 1721 an Spanien zurück gegeben wurde. Nach einer weiteren Besetzung der Stadt 1813 durch französische Truppen führte ein Befreiungsversuch am 31. August des gleichen Jahres zwar dazu, dass sich die Besatzer letztendlich am 8. September ergaben, in den dazwischen liegenden Tagen brannte San Sebastián jedoch erneut fast bis auf die Grundmauern nieder.

1863 ließ Königin Isabella II. die Stadtmauern abreißen. Dadurch wurde der Weg für einen großzügigen Ausbau der Stadt Richtung Süden, zum heutigen Stadtzentrum, frei.

Maria Christina von Österreich, Witwe von König Alfons XII. und Königin von Spanien bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Alfons XIII., machte San Sebastián ab 1886 zu ihrer ständigen Sommerresidenz und verhalf der Stadt damit zu einem starken gesellschaftlichen Aufschwung.

Im Jahr 1914 entwickelte sich San Sebastián mit Einsetzen des Ersten Weltkriegs zum kosmopolitischen Zentrum Europas. Im damals weltberühmten Casino der Stadt verkehrten Persönlichkeiten wie Mata Hari, Leo Trotzki und Maurice Ravel.

Von 1940 bis 1975 war San Sebastián jedes Jahr im August die Sommerresidenz des spanischen Diktators Francisco Franco. In den 1950er-Jahren residierte dort auch Juan Carlos de Borbón, der heutige spanische König Juan Carlos I..

[Bearbeiten] Herkunft des baskischen Namens

Der baskische Stadtname Donostia ist ebenso wie der spanische Name San Sebastián aus dem Namen des Heiligen Sebastian entstanden. Done, entstanden aus lateinisch domine (Herr), wird im Baskischen den Namen von Heiligen vorangestellt und entspricht damit spanisch San. Done Sebastian entwickelte sich über Donebastia zu Donostia. Die baskischsprechenden Einwohner von San Sebastián bezeichnen sich als Donostiarrak, eine Bezeichnung, die auch im spanischen Wort donostiarra(s) verwendet wird.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Stadtbild

Den Stadtvätern ist es gelungen, durch strenge Bauvorschriften den architektonischen Charakter der Stadt zu erhalten. Insbesondere der Blick auf die Concha-Bucht ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert.

Heutzutage ist der Tourismus eine Haupteinnahmequelle der Stadt, Hotelburgen und ähnliche Merkmale des Massentourismus gibt es jedoch nicht.

[Bearbeiten] Einzelbauwerke

  • Rathaus, 1897 als Casino eröffnet, beherbergt seit 1947 das Rathaus (span. ayuntamiento)
  • Kursaal, Veranstaltungs- und Kongresszentrum, das von 1989 bis 1999 am Standort des alten Gran Kursaal errichtet worden ist
  • Kathedrale Buen Pastor
  • Palacio Miramar (dt.: Palast von Miramar), ehemalige Sommerresidenz der Königin Maria Christina an der Bucht La Concha gegenüber der Insel Santa Clara
  • Diputación
  • Palacio de Aiete
  • Teatro Victoria Eugenia
  • Peine del Viento (der "Windkamm"), Skulptur von Eduardo Chillida, die den Wind und das Meer am Rande einer Mole einbindet

[Bearbeiten] Stadtviertel

  • Aiete Stadtviertel mit überwiegender Wohnbebauung
  • Altza Stadtviertel mit hoher Bevölkerungsdichte, dass in den 60ern für die zugewanderten Arbeitskräfte gebaut wurde.
  • Amara Stadtviertel westlich der Innenstadt mit hohem Anteil an Gewerbebetrieben und Läden und dem Estadio de Anoeta (dt.: Stadion Anoeta)
  • Antiguo Gehobenes Stadtviertel am Strand Ondarreta mit vielen Villen und alten Palästen
  • Añorga Kleines, ländliches, hügeliges Stadtviertel am Westrand der Stadt auf halbem Weg nach Lasarte-Oria, durch die Schnellstraße und die Bahnlinie zerschnitten und vom Rest der Stadt abgetrennt.
  • Bidebieta Stadtviertel im Osten, Richtung Pasaia
  • Centro Das Stadtzentrum prägt das Bild der Stadt. Es liegt südlich der Altstadt zwischen der Bucht La Concha und dem Strand La Zurriola und wurde nach dem Abriss der Stadtmauern 1862 bebaut. Hier ist der "km 0" aller Straßen der Provinz Gipuzkoa, die in San Sebastian beginnen.
  • Egia Viertal nahe dem Zentrum, durch die Via del Ferrocarril getrennt.
  • Gros Stadtviertel mit vielen Läden und Bürobauten am Strand Zurriolazwischen Innenstadt und Fluss Urumea gelegen.
  • Ibaeta Neues Viertel mit expandierender Industrie und der Universität des Baskenlandes.
  • Igeldo Ursprüngliches Viertel, am Fuße des gleichnamigen Berges gelegen.
  • Loiola Viertel etwas außerhalb, südwestlich der Stadt am Ufer des Urumea, durch eine Schnellstraße in zwei Hälften geteilt. Durch rege Bautätigkeit zur Zeit im Umbruch zwischen traditioneller Bebauung und modernen Mietshäusern. Bemerkenswert ist die Kaserne aus dem 19. Jahrhundert.
  • Parte Vieja (dt.: Altstadt), nach dem Brand von 1813 schachbrettartig angelegt. Die Bewohner werden volkstümlich in Koxkeros (die in der Nähe der Kirche Santa Maria geboren wurden) und Joxemaritarras (die bei San Vincente geboren wurden) unterteilt.

[Bearbeiten] Plätze und Straßen

  • Fischereihafen, in einer Ecke der Bucht La Concha zwischen Altstadt und Berg Urgull
  • Plaza de Constitución (dt.: Platz der Verfassung), zentraler Platz in der Altstadt mit altem Rathaus
  • Boulevard und Avenida de Libertad, zentrale Flaniermeile an der Stelle der 1863 abgerissenen Stadtbefestigung, trennt Altstadt von der Neustadt, zentraler Bushaltepunkt
  • Bucht La Concha (dt.: Die Muschel) mit gleichnamigem Strand
  • Strand Ondarreta am Westende der Concha
  • Strand La Zurriola östlich des Urumea
  • Park Alderdi Eder
  • Berg Monte Igueldo mit kleinem Vergnügungspark und Leuchtturm
  • Berg Monte Urgull mit Jesusstatue

[Bearbeiten] Veranstaltungen

San Sebastián präsentiert über das ganze Jahr verteilt international bedeutende Kulturveranstaltungen, z. B. im Juli die 1966 begründete Jazzaldia, ein Jazzfestival.

Jedes Jahr am 20. Januar (Tag des Sankt Sebastian) feiern die Donostiarrak das Fest Tamborrada. Um Mitternacht hisst der Leiter des Festes auf der Plaza de Constitucion die Fahne von San Sebastián, und für 24 Stunden erfüllt der Klang von Trommeln die Stadt.

Eines der herausragendsten Ereignisse ist das seit 1953 jedes Jahr im September stattfindende weltberühmte San Sebastián International Film Festival, das regelmäßig Prominente aus der internationalen Filmindustrie in die Stadt lockt.

Jedes Jahr im August in der Woche des Festtages Mariä Himmelfahrt findet die Festwoche Semana Grande Donostiarra (dt.: Große Festwoche der Stadt Donostia, bask.: Aste Nagusia) statt, u. a. mit einem Wettbewerb der Feuerwerker mit internationaler Beteiligung, begleitet von Konzerten, Pferderennen und Theatervorstellungen.

Am 31. August wird des verheerenden Stadtbrandes im Jahre 1813 gedacht. Die Bewohner ziehen nach dem Dunkelwerden mit Kerzen durch die Straße des 31. August.

Am 21. Dezember wird der Día de Santo Tomás (dt.: Tag des heiligen Thomas) gefeiert. Auf der Plaza de Constitución wird ein traditioneller Markt mit Haustieren, frisch geschlachtetem und zubereitetem Fleisch und viel Sidra (Apfelwein) zelebriert.

[Bearbeiten] Gastronomie

San Sebastián ist die Hochburg der baskischen Küche. Viele der angesehensten Köche des Baskenlandes, wie Juan Mari Arzak oder Martín Berasategui, besitzen Restaurants in der Stadt oder im Umkreis. Nicht nur die bekannten Restaurants der Stadt sind bemerkenswert, die Küche hat allgemein ein sehr hohes Niveau.

Einen ausgesprochen guten Ruf haben die Pinchos (bask.: Pintxo), die in sehr vielen Gaststätten, insbesondere in den Kneipen der Altstadt, zu finden sind.

In San Sebastián und Umgebung, (z.B. in den Vororten Astigarraga, und Usurbil, sowie in der Nachbarstadt Hernani) wird im Herbst Sidra hergestellt und zu Jahresbeginn während der Sidrasaison in Sidrerien verkostet.

[Bearbeiten] Vereine

Die Real Sociedad, der erfolgreichste Fußballverein von San Sebastián, spielt in der spanischen Primera División und qualifiziert sich häufig für internationale Wettbewerbe.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

San Sebastián ist bei spanischen und ausländischen Investoren ein geschätzter Standort, etliche Konzerne unterhalten hier Niederlassungen.

Viele wichtige Firmen sind im Technologiepark Miramon ansässig.

San Sebastián liegt an der A 1 Madrid-Irun (ehemals N I), der Hauptverkehrsverbindung von Frankreich über Nordspanien, und an der AP 8 Bilbao-San Sebastián. Auf dieser verkehrt ein Schnellbus in 1 Stunde und 10 Minuten zur jeden halben Stunde nach Bilbao und zurück.

Der im Stadtzentrum gelegene Hafen von San Sebsatián hat seine frühere Bedeutung verloren und dient seit den 1970er Jahren nur noch der Fischerei und dem Sport. Der nächstgelegene Handelshafen befindet sich im Vorort Pasaia (span. Pasajes).

Der rund 20 km entfernte Flughafen von San Sebastián in Hondarribia hat im Wesentlichen regionale Bedeutung.

[Bearbeiten] Bildungswesen

[Bearbeiten] Universitäten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Seit dem 15. Juni 1981 verbindet San Sebastián und Wiesbaden, die Landeshauptstadt von Hessen, eine Städtepartnerschaft.

[Bearbeiten] Foto Übersicht

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: San Sebastián – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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