Salle Pleyel
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Die Salle Pleyel ist der einzige große symphonische Konzertsaal der Stadt Paris. Gegründet wurde die Salle Pleyel 1830 durch den aus Österreich stammenden Komponisten und Klavierfabrikant Ignaz Josef Pleyel zunächst als Salon. 1839 entstand dann ein eigenes Gebäude, das von seinem Sohn Camille Pleyel geplant wurde. Der heutige an der Rue Faubourg Saint-Honoré im achten Pariser Arrondissement befindliche Bau entstand 1927 nach Plänen des Architekten Gustave Lyon im Stil des Art déco. Die Salle Pleyel wurde zwischen 2002 und 2006 unter der Leitung des Architekten Francois Ceria und nach Berechnungen der beiden Akustiker Russel Johnson und Tateo Nakajima, des New Yorker Unternehmens Büro Artec Consultants für insgesamt 33 Millionen Euro auf Rechnung des Industriellen Hubert Martigny renoviert und modernisiert. Dabei wurde die Zahl der Sitze von 2370 auf 1913 verringert, das Raumvolumen um 20 Prozent erhöht und gleichzeitig die akustische Qualität verbessert. Um die Baumaßnahmen hatte es einen jahrelangen erbittert geführten Streit gegeben, der durch die frühere Direktorin der Salle Pleyel Carla Maria Tarditti ausgelöst wurde.
Die neuen Salle Pleyel wurden im September 2006 mit einer Aufführung von Gustav Mahlers „Auferstehungs-Sinfonie“ durch das Orchestre de Paris unter der Leitung seines Chefdirigenten Christoph Eschenbach wiedereröffnet. Der Konzertsaal wird von einer Filiale der öffentlichen Cité de la musique betrieben. Sie hat den Komplex von Martigny auf fünfzig Jahre gemietet und wird ihn danach für einen Euro kaufen können. Die Salle Pleyel ist ständige Spielstätte für das Orchestre de Paris und das Orchestre philharmonique de Radio France. Außerdem gibt es einen mehrjährigen Vertrag mit dem London Symphony Orchestra.
[Bearbeiten] Geschichte und Bedeutung
Die Salle Pleyel gehört neben der Carnegie Hall in New York, dem Musikverein in Wien, dem Concertgebouw in Amsterdam und der Berliner Philharmonie zu den wichtigsten Konzertsälen der Welt. Von Beginn an gastierten hier die jeweils größten Musiker Ihrer Zeit und aller Sparten. Den Anfang machten 1832 Chopin und Clara Wieck. 1846 gab Camille Saint-Saëns mit elf Jahren sein erstes öffentliches Konzert in der Salle Pleyel. Andere berühmte Debütanten waren César Franck, Artur Rubinstein und Jeanne Demessieux. Die Salle Pleyel erlebten im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche Uraufführungen wie das Konzert in G-dur von Maurice Ravel (1932). Im Februar 1923 erlebte das Trio für Klavier, Violine und Violoncello d op. 120 von Gabriel Fauré seine denkwürdige Aufführung mit Alfred Cortot, Jacques Thibaud und Pablo Casals.
Zu den zahllosen bedeutenden Künstlern des 20. Jahrhunderts, die hier gastierten, gehören u.a. Teresa Berganza. Anja Silja und Dietrich Fischer-Dieskau, die Oragnisitin Rolande Falcinelli, der Dirigent Eugen Jochum, Karl Richter und der Münchener Bach-Chor, der Pianist Krystian Zimerman sowie die Geigerin Hilary Hahn. Die Berliner Philharmoniker, die im Oktober 2002 als letzte im alten Pleyel-Saal aufgetreten waren, weigerten sich seither in Paris aufzutreten.
Es gibt auch eine ganze Reihe berühmter live recordings von Jazzmusikern wie Oscar Peterson ( Live At The Salle Pleyel, 1997), Julian Cannonball Adderley (Salle Pleyel, 1960, Count Basie (Concert - Salle Pleyel, 1972 und Keith Jarrett Over the Rainbow und C The Blues (1992).
