Ruine Falkenberg (Wabern)
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Die Burgruine Falkenberg, auch Alte Burg, in Falkenberg ist eine romanische Burgruine auf einer Basaltkuppe in Falkenberg (Wabern) bei Wabern (Hessen) im Schwalm-Eder-Kreis in Deutschland. Umgeben ist die Ruine von einem Natur geschützten Ulmenwald. Die Falkenburg wurde im Mittelalter an einem strategisch wichtigen Punkt errichtet.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Basaltkuppe
Die Ruine liegt auf einer 255 m über NN hohen Basaltkuppe.
[Bearbeiten] Baugeschichte
Die Oberburg Falkenberg wurde 1200 vermutlich von Konrad von Hebel errichtet. Die Burg wurde 1250 als Valkenberc urkundlich erstmals erwähnt. Seit 1270 nahm die Familie Hebel den Namen Falkenberg an. Das Dorf Falkenberg entstand während dieser Bauphase unterhalb der Burg.
[Bearbeiten] Kurhessisch-Mainzischer Streit
1309 wurde die Burg hessisches Lehnen des Landgrafen Johann von Niederhessen. Die Familie Falkenberg versuchte durch taktisches agieren nicht in die kurmainzischen und landgräflich-hessischen Auseinandersetzungen zu geraten. Die Unterburg war daher hersfeldsches Lehen der Herren von Hebel. Der Scholastiker Hermann von Gruna und der Fritzlarer Kanoniker Hermann von Falkenberg, der Ritter Johann von Falkenberg, die Edelknechte Konrad Hebel und Thilo Hebel wurden 1321 erzstiftisch- mainzische Burgmänner der nahen Kauserkrönungsstadtt Fritzlar. Für diese Auszeichnung stellten die Familie Falkenberg und Hebel dem Mainzer Erzbischof die Burg Falkenberg als Offenhaus zur Verfügung. 1322 erneuerten die Herren von Falkenberg ihre Abmachung mit dem Erzbischof Mathias. Der mainzische Amt- und Burgmann Johann Gruszing von Falkenberg öffnete 1336 seine Stammburg Falkenberg dem Mainzer Erzstiftsverwalter Balduin von Luxemburg. Ebenso erneuerten die Edelknechte und Thilo und Hermann von Falkenberg die Öffnungsverpflichtung 1338. 1347 pochte der hessische Landgrafen auf die Lehnsherrschaft von der Burg Falkenberg und erreichte schließlich, dass der Mainzer Erzbischof sich verpflichtete, die Burg nicht militärisch gegen die Landgrafschaft Hessen zu verwenden. 1354 verpfändete Johann Gruszing von Falkenberg die Hälfte der südlich gelegenen Burg Jesberg, die er selbst vom Mainzer Erzstift als Pfandburg hielt, dem Ritter Tile von Falkenberg. Erzbischof Gerlach berief Johann Gruszing darauf hin nach Densberg. Dieser baute 1355 die Burg Densberg teilweise wieder auf. Dies geschah jedoch gegen den Willen des hessischen Landgrafen Heinrich. 1356 zeigte Erzbischof Gerlach Verständnis dafür, dass die Ritter Thile und Hermann von Falkenberg ihm mit deren Burg nicht mehr unterstützen konnten, da diese sie im Einsatz für das Erzstiftes ohne eigene Schuld verloren an den Landgrafen verloren hatten. 1358 schlichtete Erzbischof Gerlach einen Streit zwischen den Brüdern Otto und Johann Gruszing von Falkenberg und dem Ritter Tile von Falkenberg. Dieser Familienzwist eskalierte dennoch.1358 konnten im Bereich der Burg Falkenberg kriegerische Handlungen nachgewiesen werden. 1359 war Johann Gruszing von Falkenberg damit beauftragt für Erzbischof Gerlach in Densberg endgültig eine Burg zu errichten. Im Jahr 1362 werden zahlreiche Klagen von der Burg Löwenstein, der Burg Falkenberg und der Burg Kogelberg an den Erzbischof und den Landgraf gerichtet. Im Juni 1364 haben die beständigen Versuche Erzbischof Gerlachs letztendlich Erfolg. Heinrich von Hanstein besetzte im Dienste des Mainzers Erzbischofs Burg Falkenberg. Er verhielt sich eigenützig und vertrieb den mainzischen Burgmann Konrad von Falkenberg samt dessen Gesinde von der Burg. Somit war die Burg Falkenstein wiederum nicht im Besitz des mainzerischen Erzbischofs. Der Streit zwischen Landgraf und Erzbischof um Burg Falkenberg wurde im August 1364 erneut ohne Ergebnis verhandelt. Im Mai 1365 forderte Erzbischof Gerlach den Landgrafen Heinrich von Hessen auf, dass Johann Gruszing von Falkenberg ihm wieder zu seiner Burg zu verhelfen habe. Diese Vereinbarung sei schließlich 1354 getroffen worden. Im Sternebund 1372/74 vereinten sich die Falkenberger erneut wieder gegen Landgraf Hermann von Hessen. 1374 wurde Werner von Falkenberg schließlich mainzscher Oberamtmann für Hessen. Konrad von Falkenberg, der seinen Rufnamen in Kunzmann änderte, war an der Ermordung des Kaiserkandidatens Herzogs Friedrichs von Braunschweig 1400 in Kleinenglis beteiligt. Der Kandidat reiste von Frankfurt (Main) nach Braunschweig. Die Burg zerfiel nachdem 1510 in Falkenberg ein Schloss erbaut wurde.
Seit 1621 wurde die Burg abgebrochen und zerfiel.
[Bearbeiten] Nutzung der Ruine
Landgraf Moritz (Hessen-Kassel) schenkte die Burg seiner zweiten Gemahlin Juliane und seinem Sohn Moritz dem Gelehrten. Danach blieb die Burg im Eigentum der Landgrafen von Hessen- Rotenburg, bis die Ruine schließlich 1829 an Ernst von Blumenstein verkauft wurde. Danach wechselte das Eigentum der Burg an die Familie Alvensleben. 1932 erwarb die Kasseler Industriellenfamilie Henschel Burgberg und Ruine bis anschließend die Siedlungsgesellschaft Hessische Heimat 1961 die Ruine erwarb.
Von der Burg ist nur noch der Unterbau, der wohnturmartige Bergfried und an der Nord- Ostseite die bewachsenen Umfassungsmauern der Kernburg erhalten geblieben. Die Ruine ist nicht betretbar.
Unterhalb der Burg befindet sich ein öffentlicher Grillplatz.
[Bearbeiten] Literatur
- Eduard Brauns: Wanderführer durch Oberhessen und Waldeck. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 112-113
- Eduard Brauns: Burgruine Falkenberg bei Wabern. Die Geschichte der alten Oberburg und der neuen Unterburg. In: Neue hessische Zeitung 86. 44/?/1976
- Reinh. Hootz: Burg und Schloß Falkenberg. Ergänzung zu Dehio-Gall, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. ZHG 67 von 1956
- Philipp Losch: Falkenberg, Hessenland 39 von 1927
- Grieben Band 230. Karl Thiemig Verlag AG, München 1981, S. 218
