Rudolf von Rüdesheim
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Rudolf von Rüdesheim (* 1402 Rüdesheim am Rhein, † 17. Januar 1482 Breslau) war 1463-1468 Bischof von Lavant und danach Erzbischof von Breslau.
Rudolf entstammte einer bürgerlichen Familie aus Rüdesheim. Seine Eltern waren Heinrich Hecker und Katharina N.N. Von 1422-1426 studierte er in Heidelberg und anschließend zwei Jahre in Rom, wo er den Titel Dr. decretorum erwarb. Schon bald hatte er Kanonikate in Mainz, Worms und Freising. Nachdem er seit 1433 das Bistum Worms beim Konzil von Basel vertrat, wurde er 1434 Domherr und 1446 Wormser Domdekan und unternahm in dieser Eigenschaft mehrere Gesandtschaftsreisen: 1435 nach Trier, 1437 nach Avignon, 1438 zum Deutschen Orden und 1439 nach Lausanne zu Papst Felix V.
Im gleichen Jahr wurde er Konzilsrichter. Als Konzilspräses der Deutschen Nation begegnete er 1444 Nikolaus von Kues und Eneo Silvio de Piccolomini, dem späteren Papst Pius II. 1454 vertrat er den Mainzer Erzbischof beim Regensburger Reichstag. 1458 ernannte ihn Papst Pius II. zum Referendar für deutsche Angelegenheiten, 1461 zum päpstlichen Legaten und 1462 zum päpstlichen Nuntius auf dem Reichstag.
Wegen seiner juristischen und diplomatischen Gewandtheit war Rudolf auch Berater des Königs Albrecht II. und des Kaisers Friedrich III., für den er 1463 am Vertrag von Ödenburg maßgeblich beteiligt war. Auch seine kirchliche Karriere wurde in diesem Jahr gefördert: Der Papst bestellte ihn zum Schiedsrichter im Streit zwischen dem Herzog von Tirol und dem Brixener Bischof und ernannte ihn zum Bischof von Lavant.
In seiner Eigenschaft als päpstlicher Legat für Deutschland und Böhmen organisierte er seit 1465 von Breslau aus den Widerstand der antihussitischen Kräfte gegen Georg von Podiebrad. Wohl deshalb wurde er am 20. Januar 1468 vom Breslauer Domkapitel einstimmig zum Bischof gewählt und drei Monate später vom Papst in diesem Amt bestätigt. 1469 unterstützte er im päpstlichen Auftrag die Wahl von Matthias Corvinus zum König von Böhmen und gefährdete dadurch in den folgenden Hussitenkämpfen seine Position als Breslauer Bischof und Landesherr des Bistumslandes Neisse-Grottkau. Mit den Friedensverhandlungen von Brünn (1477-1478) und Olmütz (1479) wurden die kriegerischen Auseinandersetzungen beendet.
1473 und 1475 hielt Rudolf Diözesansynoden ab, deren Statuten als erster Breslauer Druck bei dem späteren Kanonikus Caspar Elyan veröffentlicht wurden. 1476 verfügte er, dass alle Breslauer Kanoniker künftig einen akademischen Grad vorweisen müssen. Für sein Bistumsland erwarb er die Städte Freiwaldau und Zuckmantel.
[Bearbeiten] Literatur
- Neue Deutsche Biographie, Bd. 22, S. 173 f.
- Karl Kastner: Breslauer Bischöfe, Breslau 1929, S. 25
- J. Jungnitz: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe, Breslau 1895
[Bearbeiten] Weblinks
- http://mdz.bib-bvb.de/digbib/lexika/adb/images/adb029/@ebt-link?target=idmatch(entityref,adb0290531)
| Vorgänger Theobald Schweinpeck |
Bischof von Lavant 1463-1468 |
Nachfolger Johann I. von Roth |
| Vorgänger Jost II. von Rosenberg |
Bischof von Breslau 1468-1482 |
Nachfolger Johann IV. Roth |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Rudolf von Rüdesheim |
| KURZBESCHREIBUNG | Fürstbischof von Breslau |
| GEBURTSDATUM | 1402 |
| GEBURTSORT | Rüdesheim am Rhein |
| STERBEDATUM | 17. Januar 1482 |
| STERBEORT | Breslau |
