Rudolf Diels
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Rudolf Diels (* 16. Dezember 1900 in Berghausen, Taunus; † 18. November 1957 in Katzenelnbogen, Rheinland-Pfalz) war von 1933 bis 1934 Leiter der Gestapo.
Diels nahm am Ersten Weltkrieg teil und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Universität Marburg. 1930 trat er ins preußische Innenministerium ein und wurde vom Innenminister, dem SPD-Politiker Carl Severing, sowie dessen Staatssekretär Wilhelm Abegg mit der Überwachung politisch radikaler Kreise beauftragt, sowohl von Kommunisten als auch von Nazis. Bei Hitlers Machtübernahme war er Leiter der preußischen politischen Polizei in Berlin.
Diels war politischer Opportunist und begrüßte die Machtübernahme durch die Nazis. Er überzeugte Hermann Göring von der Notwendigkeit einer Geheimpolizei, und dieser beauftragte ihn im Juni 1933 mit der Leitung der Abteilung 1A ("politische Verbrechen") dieser neu gegründeten preußischen Staatspolizei. Die Abteilung wurde kurz darauf in "geheime Staatspolizei" umbenannt. Diels sorgte dafür, dass nur "linientreue" Beamte dieser "Gestapo" angehörten.
Er führte die Verhöre mit dem 'Reichstagsbrandstifter' Marinus van der Lubbe.
Diels zog bald die Aufmerksamkeit politischer Rivalen auf sich, weil er nach einiger Zeit nicht mehr mit den gesetzeswidrigen und menschenverachtenden Methoden der Gestapo einverstanden war, insbesondere von Reinhard Heydrich. Am 1. April 1934 wurde Diels seines Postens enthoben und die Leitung der Gestapo Heinrich Himmler übertragen. Während der kurz darauf folgenden "Nacht der langen Messer" (30. Juni 1934) entkam er nur knapp der Verhaftung und Hinrichtung, indem er fünf Wochen untertauchte.
Göring, dessen Cousine er zwischenzeitlich geheiratet hatte, bewahrte ihn wiederholt vor dem Gefängnis, insbesondere im Zusammenhang mit dem 20. Juli.
Im Nürnberger Prozess trat er als Zeuge der Anklage auf, wurde aber auch als Zeuge für Hermann Göring in Anspruch genommen. Bis zur Entnazifizierung 1953 lebte er bei Hannover.
Von Mai bis Juli 1949 veröffentlichte er im Spiegel eine neunteilige Artikelserie mit dem Titel "Die Nacht der langen Messer ... fand nicht statt".
Er kam im November 1957 bei einem Jagdunfall ums Leben. Offenbar löste sich ein Schuss aus seinem Gewehr, als er es aus dem Wagen nahm.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Diels, Rudolf |
| KURZBESCHREIBUNG | Leiter der Gestapo |
| GEBURTSDATUM | 16. Dezember 1900 |
| GEBURTSORT | Berghausen, Taunus |
| STERBEDATUM | 18. November 1957 |
| STERBEORT | Katzenelnbogen, Rheinland-Pfalz |
