Roundup
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Unter dem Handelsnamen "Roundup" vertreibt der Chemiekonzern Monsanto eine Serie von Totalherbiziden für die Landwirtschaft, aber auch für Hobbygärtner. Totalherbizide töten unspezifisch viele Pflanzenarten. Der Wirkstoff ist das für fast alle Pflanzenarten toxische Glyphosat. Glyphosat reizt die Haut, und Hautkontakt sollte vermieden werden. Die einzelnen Roundup-Produkte unterscheiden sich in der Salzformulierung, dem Medium (Lösung oder Granulat) sowie der Glyphosatkonzentration.
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[Bearbeiten] Klassische Verwendung in der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft wird Roundup schon seit den 1980er Jahren verwendet, um Felder vor einer Neuansaat von Unkraut oder konkurrierenden Pflanzen in der Fruchtfolge (Weizen-Gerste) zu befreien.
Roundup wirkt ausschließlich über grüne Pflanzenteile und nicht über die Wurzel. Es ist somit möglich, einen Bestand "niederzuspritzen" und in einem Arbeitsgang eine frische Saat einzubringen. Die Keimung und der Wuchs wird nicht negativ beeinflusst. Auch im Weinbau wird Roundup verwendet, um den Unterstockbereich frei zu halten. So lange bei der Anwendung keine Blätter der Reben getroffen werden, schadet diese Anwendung den Reben nicht.
[Bearbeiten] Verwendung mit genveränderten Pflanzen
Parallel zu Roundup verkauft Monsanto genverändertes Mais-, Soja- und Baumwollsaatgut. Entsprechend genverändertes Weizensaatgut ist verfügbar, kommt derzeit aber mangels Nachfrage nicht zum Verkauf. Die Manipulation des Saatgutes besteht darin, dass ein Enzym aus dem Bodenbakterium Agrobacterium tumefaciens als Ersatz für das durch Glyphosat blockierte Pflanzenenzym übertragen wurde. Der Anbau von genveränderten Gewächsen ist zusammen mit Roundup in der Anfangszeit relativ kostengünstig, da das Totalherbizid alle Pflanzen außer der genveränderten Nutzpflanze abtötet und daher den Aufwand von mehreren gezielten Spritzungen von spezifischen Herbiziden, wie in der konventionellen Landwirtschaft üblich, reduziert.
Giersch oder Herkulesstaude sterben durch Roundup nicht ab. In letzter Zeit entwickeln sich vor allem im Baumwoll- und Sojaanbau immer mehr Roundup-resistente Unkräuter, die sich seit einigen Jahren in den USA verbreiten und die Kombination des teuren, Roundup-resistenten Saatguts mit Roundup unwirtschaftlich machen. Auch ehemalige Nutzpflanzen wie Raps werden als genveränderte Pflanzen bereits zur Plage, z.B. in Kanada, weil sie nicht mehr zu bekämpfen sind und in der Agrarlandschaft einen erheblichen Vorteil im Konkurrenzkampf haben. Das Artengefüge wird so verändert.
Ein Alternativprodukt mit einem sehr ähnlichen, aber nicht identischem Wirkungsmechanismus wird der Bayer AG unter dem Handelsnamen Basta angeboten. Die meisten Roundup-resistenten (-toleranten) Pflanzen reagieren auf Basta und umgekehrt (z. B. Giersch).
[Bearbeiten] Roundup-Produkte für Hobbygärtner
Einzelne Roundup-Produkte sind auch für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassen, sofern sie nur in Kleinstgebinden abgegeben werden. Hinweis: Nach § 6 Abs. 2 PflSchG dürfen Pflanzenschutzmittel auf Freilandflächen nur angewandt werden, soweit diese landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden. Sie dürfen jedoch nicht in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern und Küstengewässern angewandt werden.
[Bearbeiten] Roundup als Ursache für das Froschsterben?
Möglicherweise ist das Herbizid Roundup für das teils rasante globale Amphibiensterben mitverantwortlich. Forschungsergebnisse der Studie The lethal impact of roundup on aquatic and terrestrial amphibians (vergleiche: [1], [2], [3]) des Biologen Rick A. Relyea vom "Department of Biological Sciences, University of Pittsburgh" legen diesen Schluss nahe. Dabei wurde insbesondere die hochtoxische Wirkung des Zusatzstoffes Tallowamin auf Frösche, Kröten und deren Kaulquappen nachgewiesen. Bei Tallowamin handelt es sich um ein Netzmittel, das das Eindringen des Wirkstoffs Glyphosat in die Pflanze erleichtert.
Tallowamin soll nicht in allen Glyphosat- bzw. Roundup-Formulierungen enthalten sein. In einigen deutschen Bundesländern müssen beim Einsatz von Roundup Abstandsauflagen zu Gewässern und Landschaftselementen beachtet werden, in anderen nicht.
Monsanto soll in Roundup UltraMax mittlerweile ein anderes Netzmittel verwenden. Im Sicherheitsdatenblatt zu Roundup UltraMax ist dieses nur mit "Netzmittel CAS# 68478-96-6" angegeben. Laut der CAS# handelt es sich hierbei um ethoxyliertes 3-Isotridecyloxypropanamin.