Rollendistanz
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Mit Rollendistanz wird in der Soziologie die Fähigkeit bezeichnet, Normen oder Rollenerwartungen wahrzunehmen, sie zu interpretieren und mit ihnen reflektierend so umzugehen, dass die eigenen Bedürfnisse in die Interaktion eingebracht werden können.
Rollendistanz tritt beispielsweise dann auf, wenn man sich zwischen zwei Kulturen bewegt. Verreist man etwa in andere Länder, trifft man auf eine Kultur, die von der gewohnten heimischen Kultur abweicht. Dabei wird die Differenz zwischen diesen beiden aufeinandertreffenden Kulturen bewusst und man sieht sich in zwei Realitäten. Zunächst würde man nach der gewohnten Realitätswirklichkeit handeln, sich jedoch schnell an die veränderte Situation anpassen.
Solche und andere unnormale Situationen können dazu führen, dass der Mensch Abstand zu seinem Handeln einnimmt. Der Handelnde weiß, dass er innerhalb eines Sozialgefüges eine Rolle einnimmt (Plessner: "Man ist sich seiner Duplizität bewusst"), er denkt über seine eigene(n) Rolle(n) nach.
