Rolf Bossi

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Rolf Bossi (* 10. September 1923 in Karlsruhe) ist einer der bekanntesten Strafverteidiger Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

1 Berufliches
2 Privates
3 Porträt
4 Werk
5 Quellen
6 Weblinks

[Bearbeiten] Berufliches

Besonderes Aufsehen erregte er durch die Verteidigung der Schauspielerin Ingrid van Bergen, die ihren Lebensgefährten erschossen hatte. Bossi vertrat im Laufe seiner über 50 Jahre dauernden Karriere noch andere Prominente, darunter Romy Schneider, aber auch äußerst kontroverse Fälle wie den von der Boulevardpresse als „Bestie“ bezeichneten Kindermörder Jürgen Bartsch, den Entführer Dieter Degowski aus dem Gladbecker Geiseldrama oder DDR-Grenzer im so genannten Mauerschützenprozess, den Prozess um den Hamburger Callgirl-Ring oder den Hochstapler Gert Postel.

[Bearbeiten] Privates

Bossi lebt heute in München im Stadtteil Bogenhausen, sein Privatleben gilt als weitgehend unbekannt. Die letzte Schlagzeile gelang dem sich öffentlichkeitswirksam inszenierenden Juristen im Sommer 2003, als er wegen drohenden Führerscheinverlustes beim Münchener Verwaltungsgericht vergeblich eine „Schnellfahrerlizenz“ beantragte ^[1], die ihm als „Fossil der Strafrechtspflege“ zustünde. Seine Beschwerde gegen diese Entscheidung wurde im Januar 2005 vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) abgewiesen (Az.: 11 CS 04.2955) ^[2]. Im April 2004 wurde ihm dann der Führerschein auch tatsächlich entzogen. Im April 2006 wurde er vom Landgericht München zu einer Strafe von 18000 Euro verurteilt, weil er trotz Entzug noch zweimal am Steuer erwischt wurde ^[3].

Rolf Bossis Vater war während der Weimarer Republik Beamter im badischen Innenministerium in Karlsruhe und engagiertes Mitglied der katholischen Zentrumspartei, dann während des Zweiten Weltkrieges Verwaltungsoffizier bei der Luftwaffe (Wehrmacht). Er wurde 1942 von einem Standgericht wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und erschossen. ^[4]

[Bearbeiten] Porträt

Bronzebüste: Bildhauer Nicolai Tregor, München (* 1946 in Zug, Schweiz)

[Bearbeiten] Werk

Rolf Bossi: Halbgötter in Schwarz – Deutschlands Justiz am Pranger. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-5609-2
Rolf Bossi: Ich fordere Recht – Erinnerungen e. Strafverteidigers Heyne, München 1977, ISBN 3-453-00769-7
Rolf Bossi: Ich fordere Recht – 24 Jahre Strafverteidiger in Deutschland Bertelsmann, München Gütersloh Wien 1975, ISBN 3-570-02141-6