Rock of Cashel
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Der Rock of Cashel, etwa 10 km nördlich von Cahir im Co. Tipperary in Irland gelegen, ist ein einzigartiges Monument irischer Geschichte.
Im 4. Jh. eroberte der Clan der Eóghanachta, die späteren MacCarthys, den Felsen und baute ihn zum Clansitz aus. Dieser war auf Grund seiner erhöhten Lage, die guten Überblick über das umliegende Land versprach, von strategischer Bedeutung.
Über Jahrhunderte war der Sitz der Könige von Munster in der Bedeutung gleichwertig mit den anderen Sitzen der Provinzherrscher einschließlich Tara. Der heilige Patrick soll den Ort zum Bischofssitz gemacht haben und im Jahr 450 n. Chr. König Aengus getauft haben. Eine Legende erzählt, dass Patrick während der Zeremonie versehentlich seinen Bischofsstab in den Fuß von Aengus gerammt hatte, was dieser für ein christliches Taufritual hielt und gleichmütig ertrug. Im frühen 10. Jahrhundert herrschte der auch als Bischof und Lehrer bezeichnete Cormac Mac Cuielleannáin über Munster. Er fiel 908 in der Schlacht von Ballaghmoon, die zwischen Leinster und Munster ausgefochten wurde. Der Felsen fiel später an den Clan der O'Brian, die Könige in Munster wurden. Brian Boru ließ sich auf dem Felsen 977 zum König von Munster krönen. Doch weitere Kämpfe folgten bis Muircheartach O'Brian im Jahr 1101 aus Anlass der ersten Synode von Irland, den Felsen dem Bischof von Limerick schenkte. Cormac MacCarthaigh wurde mit dem Posten des Erzbischofs von Cashel getröstet und erbaute 1127 eine Kirche: Cormac's Chapel. Diese kleine Kirche ist das älteste Bauwerk auf dem Rock of Cashel. Dabei waren auch zwei Baumeister aus Regensburg beteiligt, das mit Cashel in engem kulturellem Austausch stand. Im 13. Jh. begann man mit dem Bau der großen Kathedrale. Im 15. Jh. entstand an der Westseite die Bischofsburg, die in den Kirchenbau integriert wurde. Die Hall of the Vicars Choral, ein Gebäude, dass im 15. Jh. für Laienbrüder errichtet wurde, ist heute der Eingang in den gesamten Komplex. In den Räumen gibt es ein Museum über die Geschichte des Felsens und im Keller steht das stark verwitterte St. Patricks-Kreuz aus dem 12. Jh. Auch die kleine Stadt Cashel (Caiseal), die während des Baus an der Kathedrale entstand, hat die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu bieten, wie zum Beispiel die Ruinen der Hore Abbey am Fuß des Felsens aus dem 13. Jh. Hier wurden Geistliche ausgebildet, die dann nach Regensburg gingen. Daran erinnert noch das Schottenportal in Regensburg.
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Koordinaten: 52° 31′ 5" n. Br., 7° 54′ 41" w. L.