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Rjukan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Basisdaten
Fylke: Telemark
Kommune: Tinn
Internetseite: www.tinn.kommune.no
Einwohner: 3568 (2005)
Postleitzahl: 3660
Höhe: 303 m ü. NN
Geografische Lage: 59° 53' n. Br.
08° 35' ö. L.
Rjukan und der Gaustatoppen
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Rjukan und der Gaustatoppen
Panoramablick vom Gaustatoppen
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Panoramablick vom Gaustatoppen

Rjukan ist eine Gemeinde im Süden Norwegens, 180 km westlich von Oslo. Der Ort ist Verwaltungssitz der Kommune Tinn.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Rjukan liegt im engen Vestfjord-Tal, das im Norden von den südlichen Ausläufern der Hardangervidda und im Süden von einem der bekanntesten Berge Norwegens begrenzt wird, dem Gaustatoppen (1.883 m). Die Enge des Tals ist der Grund, dass im Winterhalbjahr von Oktober bis März das Licht der tiefstehenden Sonne den Ort am Talboden nicht mehr erreicht. Weitere geographische Besonderheiten sind der 10 km östlich von Rjukan gelegene, fjordähnliche See Tinnsjø und der 105 m hohe Wasserfall Rjukanfossen.

[Bearbeiten] Geschichte

Krossobane, 2004
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Krossobane, 2004

Das Vestfjord-Tal war bereits im 18. Jahrhundert ein Anlaufpunkt für Touristen, welche die Naturattraktionen in der Gegend zum Ziel hatten, besonders den Rjukanfossen. Um 1907 lebten nur etwa 50 Familien im Tal. Seine eigentliche Entstehung Anfang des 20. Jahrhunderts verdankt Rjukan ebenfalls den zahlreichen Wasserfällen in der nächsten Umgebung, allerdings aus völlig anderen Gründen. 1911 wurde einige Kilometer westlich von Rjukan das Wasserkraftwerk Vemork gebaut, zu der Zeit das größte der Welt. In den folgenden Jahren wurden weitere Kraftwerke und Industrieanlagen gebaut und 1917 lebten bereits ca. 10.000 Menschen in Rjukan und Umgebung. Bereits 1909 wurde der Ort durch eine Bahnlinie und eine Eisenbahnfähre über den Tinnsjø erschlossen (s. Rjukanbanen).

Der Ort und alle kulturellen und sozialen Einrichtung des Tales wurden vom Betreiber der Kraftwerke, Norsk Hydro, gebaut und unterhalten. So zum Beispiel auch 1928 die Krossobane, die erste Seilbahn Nordeuropas. Sie wurde erbaut, damit die Arbeiter aus Rjukan auch im Winter die Sonne zu Gesicht bekommen konnten. Rjukan entwickelte sich in der Folgezeit zum ersten Schwerindustriezentrum Norwegens.

Wasserkraftwerk Vemork, 2003
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Wasserkraftwerk Vemork, 2003

Über Norwegens Grenzen hinaus wurde Rjukan während des Zweiten Weltkriegs bekannt. Norwegische Forscher hatten im Kraftwerk Vemork bereits vor dem Krieg mit der Erforschung und der Produktion von schwerem Wasser begonnen. Schweres Wasser war ein notwendiges Hilfsmittel zum Bau von Atombomben.

Mit der "Operation Weserübung" und der Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen im April 1940 fielen die Forschungsergebnisse und die vorhandenen Bestände an schwerem Wasser nach erbitterten Kampf um die Norsk Hydro Werke in die Hände der deutschen Besatzer.

Um die Bedrohung durch eine deutsche Atombombe zu verhindern, starteten zwei Halifax-Schleppflugzeuge mit je einem Hight Speed Horsa-Lastensegler in der Nacht vom 19./20. November 1942 vom schottischen Skitten in Richtung Vemork. Die "Operation Freshman", die in Zusammenarbeit von britischen Royal Engineers, der Special Operations Executive (SOE) und dem norwegischen Widerstand durchgeführt wurde, hatte die Zerstörung der Produktion und der Bestände an schwerem Wasser zum Ziel. Diese erste Luftlandeoperation schlug jedoch fehl, eine Halifax und zwei Horsa-Lastensegler zerschellten in den Gebirgsausläufern der Hardangervidda.

Nur eine Halifax schaffte den Rückflug nach Schottland. Die Überlebenden wurden von der deutschen Wehrmacht an die Gestapo ausgeliefert und noch am selben Tag in den umliegenden Wäldern ermordet. Blutige Bilanz des desaströsen Kommandounternehmens waren 39 ermordete oder gefallene britische Soldaten.

Im Dezember 1945 wurden die Opfer exhumiert und zur Anklage der Gestapo-Offiziere gerichtsmedizinisch untersucht. Die britischen Soldaten wurden dann in einem Soldatengrab auf dem Friedhof von Helleland beigesetzt.

Schwerwasser Anlage Vemork, 2004
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Schwerwasser Anlage Vemork, 2004

Bei einer zweiten Operation im Februar 1943 landeten norwegische Widerstandskämpfer auf der Hardangervidda und schlugen dort ihr Biwak auf. Dieser Gruppe gelang es am 27. Februar, die meisten Tanks der Hochkonzentrieranlage zu sprengen. Der größere Teil der zwölfköpfigen norwegischen Gruppe konnte sich anschließend in das neutrale Schweden absetzen, während einige Widerstandskämpfer bis zum Ende des Krieges eine kleine Funkstation auf der Hardangervidda unterhielten.

Die Deutschen bauten die zerstörten Produktionsbereiche jedoch noch im Sommer 1943 wieder auf. Die Amerikaner beschlossen daraufhin, die gesamte Anlage massiv zu bombardieren. Am 16. November griffen 140 Flying Fortress Bomber vom Typ B-17 das Kraftwerk Vemork und die Forschungsanlage an. Die Anlage wurde dabei beschädigt und die Deutschen gaben die Produktion von schwerem Wasser in Vemork auf. Bei dem dreißigiminütigem Angriff wurden 21 norwegische Zivilisten getötet oder verletzt.

Gedenkstein, 2005
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Gedenkstein, 2005

Die verbliebenen Reste an schwerem Wasser sollten nach der Aufgabe der Anlage im Februar 1944 in Waggons nach Deutschland gebracht werden. Um dies zu verhindern, traten die norwegischen Widerstandskämpfer noch einmal in Aktion.

Am 20. Februar 1944 infiltrierte sich ein dreiköpfiges norwegisches SOE Kommando auf der Fähre, welche die Waggons mit den Fässern über den Tinnsjø bringen sollte, und brachten eine Sprengladung im Maschinenraum an. Als sich die Fähre in der Mitte des Sees befand, brachte ein Zeitzünder den Sprengsatz zur Explosion. Das Schiff versank innerhalb von wenigen Sekunden, zusammen mit dem schwerem Wasser und der Besatzung, vier deutschen Besatzungssoldaten und 14 Norwegern. An diesen Tag und an den Verlust der Menschen erinnert ein Gedenkstein (Krigsminne) an der Versenkungsstelle.

Der Kampf um das schwere Wasser war damit in Norwegen mit einem hohem Blutzoll beendet. Die Aktionen von Mitte 1942 bis Februar 1944 war eine der größten koordinierten Widerstandsoperationen in einem von den Deutschen besetzten Land während des gesamten Krieges.

Nach dem Krieg schwand der Einfluss von Norsk Hydro in Rjukan und auch die Bedeutung als Industriestandort nahm aufgrund der Unzugänglichkeit der Region ab. Die Kraftwerke blieben jedoch der Hauptwirtschaftsfaktor in der Gegend.

In heutiger Zeit ist Rjukan wie vor dem Aufstieg zum Industriezentrum wieder in erster Linie ein Zentrum für den Tourismus. Es ist Ausgangspunkt für Touren in die Hardangervidda und im Winter ein beliebtes Skigebiet.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter des Ortes

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Gaustatoppen – Aussichtsberg und Skigebiet
  • Gaustabanen - Eine Bahn im Berg Gaustatoppen bringt Touristen von 1150m auf 1800m. Gaustabanen
  • Rjukanfossen – 105 m hoher Wasserfall
  • Tinnsjø - Fjordähnlicher See, 45 km lang und bis zu 434 m tief
  • Kraftwerk Vemork – Heute ein Industriemuseum mit Ausstellung über die Sabotageaktionen im 2. Weltkrieg. Norsk Industriarbeidermuseum
  • Krossobane – Älteste Seilbahn Nordeuropas. Erbaut 1928 von Adolph Bleichert, Leipzig. Krossobanen
  • Tinn Museum - Lokalmuseum mit Gebäuden, Einrichtung und Inventar von 1550 bis 1900.

[Bearbeiten] Veranstaltungen

  • Kjerringsveiven - Grösster Frauenwandertag Norwegens Kjerringsveiven
  • Norseman - Extrem Triathlon über 226 Km und 1800 m Höhenunterschied. Norseman
  • Solfest - Mit diesem Fest begehen die Einwohner Rjukans jährlich die Rückkehr der Sonne in das Tal. Karneval auf norwegisch.
  • FIS Telemark World Cup. FIS Worldcup
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