Rinzai-shū
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Die Rinzai-shū 臨済宗, ist die von Myōan Eisai, 1191 in Japan eingeführte Lehrtradition des Zen-Buddhismus und geht auf eine der großen Schulen des chinesischen Chan, die 'Linji zong' und deren Gründer Meister Linji Yixuan (9. Jh.) zurück. 1195 gründet Eisai den Shofuku-ji bei Hakata und schließlich 1215 den Jufuku-ji in Kamakura.
Die Rinzai-shū ist nach der Sōtō-shū heute die zweitgrößte der drei Zen-Schulen in Japan, die alle in der Traditionslinie der Huanglong bzw. Ōryo-Schule stehen. Hauptzentren waren und sind Kyōto und Kamakura. Die japanische Kultur wurde durch die Zen-Ästhetik nachhaltig geprägt, da die im Mittelalter (Kamakura-Zeit, Muromachi-Zeit) dominierende Rinzai-shū, insbesondere die Klöster der Fünf Berge (Gozan) sehr großen Einfluss in Kreisen der Samurai hatte. Aus dieser Zeit stammt auch der Spruch: "Rinzai für den Shōgun, Sōtō für die Bauern" (jap: 臨済将軍、曹洞土民 Rinzai Shōgun, Sōtō Domin).
Insbesondere der Tee-Weg (Sadō) drückt die Kultur der Stille in besonderem Maße aus, gilt doch Eisai als der Überbringer der Teepflanze aus China. Die Rinzai Tempel gelten auch als die Heimat der Gartenkunst, ebenso wie der Kampfkünste und der anderen Zen-Wege (Dō).
Die Hauptlehrmethode aller Zen-Schulen ist das Zazen, die Sitzmeditation in Stille, die in der Rinzai Schule mit dem Gesicht zur Mitte des Raumes geübt wird. Neben dem Kinhin, das im Gegenuhrzeigersinn und mit unterschiedlichem Tempo praktiziert wird, legt die klösterliche Übung großen Wert auf körperliche Arbeit (Samu). Die Rinzai-shū in Japan wurde im 18. Jahrhundert durch den großen Zen-Meister und Künstler Hakuin Ekaku erneuert und reformiert. Hakuin, der die Kraft des 'Großen Zweifels' beim Durchbrechen der Schranken des Geistes sehr schätzte, legte großen Wert auf das Arbeiten mit Koans, die in den Übungen der Rinzai-shū von Bedeutung sind. Koans sind absurd erscheinende Rätsel (zum Beispiel: Wer warst du, bevor deine Eltern geboren wurden?), die dem Schüler zur Lösung aufgegeben werden und ihn zur Erleuchtung führen sollen. Das Besondere hierbei ist, dass diese Koans rein intellektuell nicht zu lösen sind und so dem Schüler höchste geistige und körperliche Anstrengung abverlangen. An den Antworten, die der Schüler dem Meister gibt, kann der Meister den Grad der geistigen Reife seines Schützlings erkennen.
Die Rinzai- gliedert sich in fünfzehn Zweige, die nach ihren Haupttempel benannt werden. Der Haupttempel der größten Schule des Rinzai-Zen ist der Myōshin-ji in Kyoto. Weitere sehr bekannter Tempel in Kyoto sind die dem Gozan Kreis angehörigen Haupttempel Nanzen-ji, Tenryu-ji, Shōkoku-ji und Tofuku-ji, sowie der Daitoku-ji. Insgesamt wird eine Anzahl von 6000 Rinzai-shū Tempeln in Japan angegeben.
Die Rinzai-shū unterhält auch eine eigene Universität (Hanazono Universität) und die Hanazono High School.