Richard Pellengahr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Richard Johannes Pellengahr (* 19. August 1883 in Wiedenbrück; † 9. Oktober 1964 in Bielefeld) war ein deutscher General.

Richard Johannes Pellengahr wurde am 19. August 1883 im westfälischen Wiedenbrück als Sohn des Amtsrichters und nachmaligen Senatspräsidenten am preußischen Kammergericht zu Berlin, Gottfried Pellengahr und dessen Ehefrau Margarethe geb. Weglau geboren. Sein älterer Bruder Ludwig Pellengahr war bis zu seiner Abberufung durch die NS-Machthaber im Frühjahr 1933 als Ministerialdirektor Leiter der kulturpolitischen Abteilung im Reichsinnenministerium zu Berlin. Nach dem Besuch der höheren Schule trat Richard Pellengahr am 28. Mai 1902 als Fahnenjunker in den preußischen Heeresdienst ein und entschied sich, Berufsoffizier zu werden. Er diente zunächst im Clevischen Feldartillerie-Regiment Nr. 43 zu Wesel, wo er am 18. August 1903 das Leutnantspatent erhielt. 1912 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant, zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zum Hauptmann ernannt. Als Frontoffizier diente er in den folgenden Jahren im Westfeldzug bei den Schlachten in Flandern, Arras, an der Somme, bei Amiens, Campagne und Verdun. Nach Ende des Krieges wurde der junge Offizier in das 100.000 Mann-Heer der Weimarer Republik übernommen und fand u.a. eine sechsjährige Verwendung als Lehrer an der Infanterie-Schule des Heeres.

1926 wurde er Major, 1931 Oberstleutnant und schließlich am 1. Mai 1933 Oberst. Im Folgejahr erhält er das Kommando über das Artillerie-Regiment 18 in Glogau, 1937 wird ihm das Kommando des Artilleriekommandos 6 in Bielefeld übertragen, das er bis August 1939 inne hat. 1935 heiratete er die aus Düsseldorf-Oberkassel stammende Dr. Dorothea Linnenbrink, die als Gymnasiallehrerin tätig war. Die Ehe blieb kinderlos.

Unmittelbar vor Ausbruch des Krieges wurde er zum Kommandeur der 196. Infanterie-Division berufen, nachdem er bereits 1936 zum Generalmajor befördert worden war und 1938 den Charakter als Generalleutnant erlangt hatte.

Als Divisionskommandeur führte er seine Division in der "Operation Weserübung", der Besetzung von Norwegen und Dänemark. Hier stellte er sein profundes militärisches Können unter anderem im Gefecht von Otta unter Beweis, wo er die gelandeten Engländer in die Flucht schlagen konnte. Seine militärischen Verdienste wurden am 9. Mai 1940 mit der Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes gewürdigt. Obschon er bis zuletzt beste fachliche Beurteilungen seines Vorgesetzten, General Nikolaus von Falkenhorst, erhalten hatte, wurde Generalleutnant Pellengahr im Alter von 58 Jahren im Zuge einer angestrebten Verjüngung des Offizierskorps bei bester Gesundheit zum 30. Juni 1942 aus dem aktiven Dienst entlassen und lebte fortan mit seiner Frau in Bielefeld. Dort verfasste er einen umfänglichen Bericht über seine Beteiligung an der Operation Weserübung. Er starb am 9. Oktober 1964 zu Bielefeld.

Seine Personalakte ist im Bundesarchiv-Militärarchiv - Freiburg erhalten.

Personendaten
NAME	Pellengahr, Richard Johannes
KURZBESCHREIBUNG	deutscher General
GEBURTSDATUM	19. August 1883
GEBURTSORT	Wiedenbrück
STERBEDATUM	9. Oktober 1964
STERBEORT	Bielefeld