Richard Kralik
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Richard Kralik Ritter von Meyrswalden (* 1. Oktober 1852 in Eleonorenhain, Böhmerwald; † 4. Februar 1934 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller und Kulturphilosoph. Er ist Sohn des böhmischen Glasfabrikanten Wilhelm Kralik von Meyrswalden, der Vater von Dietrich Kralik und Heinrich Kralik sowie Bruder der österreichischen Komponistin Mathilde Kralik.
[Bearbeiten] Leben
Am l. Oktober 1852 in Eleonorenhain/ Lenora geboren, besuchte Kralik in Linz die Volksschule und das Gymnasium, in Wien die Universität. Neben dem Berufsstudium der Rechtswissenschaft widmete er sich der Philosophie der alten und orientalischen Sprachen. Daneben betrieb er das Studium von Kunst und Musik sowie das der Literatur. Nach dem Studium in Wien studierte er noch an mehreren Universitäten in Deutschland, wie sein Wissensdurst ihn trieb. Er wandte aber auch den sozialen und politischen Fragen der Gegenwart sein Augenmerk zu. Fast schien es, als wolle er sich dem Sozialismus in die Arme werfen. Da vollzog sich in Rom und Griechenland seine Umkehr und Rückkehr zu Gott. Mächtig wirkte auf Kralik auch das Passionsspiel von Oberammergau 1880. Ein kühner Plan entstand: Er wollte Gegenwart und Zukunft zu einer aus der Religion und dem Volkstum aufsprossenden Kulturblüte erheben, die der Antike gleichwertig wäre. Der Verwirklichung dieses romantisch katholischen Kulturprogramms widmete er sein Leben und Werk. In Wien, wo er sich dann dauernd niederließ, fand er in Maria Flattich eine kunstfreudige Lebensgefährtin.
Seine Vermögensumstände erlaubten es ihm, ohne eigentliche Erwerbstätigkeit nur seinem Ideal zu leben. Zuerst in den Achtziger Jahren des 19. Jh. stand Kralik mit der Berliner literarischen Revolution in Verbindung. Bald aber löste er sich von ihr, da er sich in sein Kulturprogramm vertiefte. Er trat in Verbindung mit der Leogesellschaft und regte die großen Festspiele an, die seit 1893 in den größten Hallen und auf den weitesten Plätzen Wiens mit großem Erfolge aufgeführt wurden. Er trug tatkräftig bei zur Gründung des „Verbandes katholischer Schriftsteller Österreichs", von dem sich dann der „Gralbund" abzweigte. Letzterer entfaltete seit 1905 eine segensreiche Tätigkeit und wurde zum Verkünder des religiös-nationalen Kulturprogramms von Kralik. Das geschah durch die Zeitschrift „Der Gral", der unter der Leitung Eicherts und dann Friedrich Muckermanns S. J. immer weitere Kreise gewann.
Richard Kralik betätigte sich aktiv in der katholischen Bewegung Österreichs und gründete die katholische Schriftstellervereinigung "Gralbund" mit der Zeitschrift "Der Gral", die zwischen 1906 und 1937 erschien. Als Lyriker, Dramatiker und Erzähler war er ein Vertreter der neuromantischen Dichtung, der unter dem Pseudonym Roman veröffentlichte.
Unter dem Einfluss von Richard Wagner und Pedro Calderón de la Barca war er um die Erneuerung mittelalterlicher Spiele bemüht. Von ihm stammt "Das Mysterium vom Leben und Leiden des Heilands. Osterfestspiel", (3 Teile, 1895).
Ein Weggefährte Kraliks war der Fuldaer Jurist und Literat Adam Trabert, den es nach den deutschen Einigungskriegen nach Wien verschlagen hatte und der auch dort starb. Die Stadt Wien benannte ihm zu Ehren einen Platz als Richard-Kralik-Platz.
[Bearbeiten] Kraliks Werke
Im Dienste des österreichischen Kulturgedankens schrieb Kralik eine allgemeinverständliche Geschichte Wiens (1911—1933 erschienen
Zur Philosophie gehören: sein dreiteiliges Werk „Idealweisheit" vier Bände „Kulturstudien (1900), „Neue Kulturstudien" (1903), Kulturfragen (1907), „Kulturarbeiten" (1909)' vier „Kulturbüchlein".
Geschichtliche Werke sind: „Jesu Leben und Werke" (1905), „Der heilige Leopold _ (1905, „Sokrates" (1899), „Homeros" (1910), „Weltschönheit", „Die Weltliteratur im Lichte der Weltkirche", „Die Weltliteratur der Gegenwart", „Angelus Silesius usw.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Kralik, Richard |
| KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Schriftsteller und Kulturphilosoph |
| GEBURTSDATUM | 1. Oktober 1852 |
| GEBURTSORT | Eleonorenhain, Böhmerwald |
| STERBEDATUM | 4. Februar 1934 |
| STERBEORT | Wien |
