Reminiszenz
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Reminiszenz (v. lat.: reminisci = sich erinnern) ist ein Synonym für Erinnerung. Der Begriff wurde bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts vornehmlich in der Schriftsprache verwandt. So schrieb beispielsweise Bertha von Suttner Ende des 19. Jahrhunderts in ihrem Roman Die Waffen nieder:
„Ich habe es zu spät erkannt, dass der Schlachteneifer nichts Übermenschliches, sondern Untermenschliches ist, keine mystische Offenbarung, sondern eine Reminiszenz aus dem Reich der Tierheit, ein Wiedererwachen der Bestialität.“
Heute ist der Terminus in dieser Bedeutung veraltet. Er wird im Sprachgebrauch fast ausschließlich noch sinnverwandt für eine Art Hommage eingesetzt. Dabei sind, im Gegensatz zur Hommage, meist kleinere Verweise und Erinnerungen innerhalb des Kunstwerkes gemeint. Während in dem Begriff Hommage bereits eine gewisse Verehrung enthalten ist, will eine Reminiszenz eher erinnernd wirken, an etwas, was besser doch nicht vergessen werden sollte. Beide Termini lassen sich nicht klar voneinander abgrenzen.
Maler, Regisseure, Bildhauer und Komponisten erinnern in ihren Werken bisweilen durch Reminiszenzen an verstorbene Kollegen, indem sie diese auf künstlerische Art zitieren. Ebenfalls werden Konzerte und Sportveranstaltungen als Reminiszenz an berühmte Vorgänger abgehalten.
[Bearbeiten] Operette
In der Operette des 20. Jahrhunderts ist die Reminiszenz ein kurzes Wiederauftreten eines Songs oder Liedes bzw. von dessen Refrain gegen Ende des Werkes. Damit werden den Figuren die entscheidenden Gefühle der Geschichte, dem Zuschauer jedoch die wichtigsten "Schlager" des Stücks noch einmal in Erinnerung gebracht. Im frühen 20. Jahrhundert bestanden die Schlussakte der Werke musikalisch oft fast ausschließlich aus Reminiszenzen fast aller Hauptlieder aus den vorangehenden Akten.
[Bearbeiten] Andere Bedeutung
Abgeleitet von Reminiszenz ist der Sonntag Reminiszere oder auch Reminiscere, als Fastensonntag auch der 5. Sonntag vor Ostern oder der 2. Sonntag der Passionszeit. Der Name des Sonntags Reminiszere leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt. (Ps 25, 6;) Vgl. Oculi, Laetare, Judica, Palmarum.
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