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Reichskreis

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Reichskreiseinteilung am Anfang des 16. Jahrhunderts. Die kreisfreien Territorien sind Weiß dargestellt.
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Reichskreiseinteilung am Anfang des 16. Jahrhunderts. Die kreisfreien Territorien sind Weiß dargestellt.

Die Reichskreise waren größere, mehrere Landesherrschaften umfassende, territoriale Einheiten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die 1500 im Zuge der Reichsreform Maximilians I. geschaffen wurden und eine bessere Verwaltung des Reichs (Reichsregiment) ermöglichen sollten. Sie wurden ursprünglich lediglich mit Nummern bezeichnet und setzten sich aus Reichständen aller Gruppen, mit Ausnahme der Kurfürsten, zusammen. Bestand hatten die Reichskreise bis 1806.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Einteilung

Diese Einheiten waren:

1512 kamen vier weitere dazu:

Mit der Schaffung dieser vier weiteren Reichskreise im Jahre 1512 wurden nun auch die habsburgischen Erblande (Burgundischer und Österreichischer Reichskreis) und die Kurfürstentümer (Kurrheinischer und Obersächsischer Reichskreis) mit in die Kreisverfassung eingebunden. Der bisherige Sächsische Reichskreis trat einige Reichsstände an den neuen Obersächsischen Reichskreis ab und wurde hierdurch zum Niedersächsischen Reichskreis. Außerhalb der Kreiseinteilung blieben bis zum Ende des Reiches das Kurfürstentum und Königreich Böhmen mit den zugehörigen Gebieten Schlesien, Lausitz und Mähren. Ebenso nicht eingebunden wurden die Schweizerische Eidgenossenschaft, das Gebiet des Deutschen Ordens, die Reichsritterschaft, die Lehnsgebiete in Reichsitalien und einige Reichsgrafschaften und -herrschaften, wie z.B. Jever und die Bauernrepublik Dithmarschen.

Die ursprünglichen sechs Reichskreise dienten zuerst als Wahlbezirk für das Reichsregiment. Später kamen die Aufgaben hinzu, die Urteile des Reichskammergerichts zu vollstrecken, die Aufsicht über das Münzwesen zu führen, sowie vor allem die Reichsarmee aufzustellen und zu unterhalten. Da für diese neuen Aufgaben das Reich flächendeckend in Kreisen erfasst werden musste, wurden die vier neuen Reichskreise geschaffen. Vorher war es nicht notwendig gewesen, die Kurfürstentümer und die habsburgischen Besitzungen einem Kreis zuzuordnen, da sowohl die Kurfürsten als auch der stets habsburgische Kaiser immer im Reichsregiment vertreten waren.

Diese Aufgaben vermochten die sechs bzw. später zehn Reichskreise aber erst allmählich erfüllen. So wurde auf dem Reichstag von Worms im Jahre 1521 eine Landfriedensordnung verabschiedet, die mit einer 1522 verabschiedeten Exekutionsordnung des Reichsregiments, die Reichskreise veranlasste die notwendigen Voraussetzungen für die Wahrung des Landfriedens zu erfüllen.

Durch die allmähliche Zunahme der Aufgabenbereiche der Reichskreise waren diese ab Mitte des 16. Jahrhunderts für die Grenzsicherung und durch mehrere Reichstagsbeschlüsse 1681 und 1682 für die Gestellung von Kontingenten zur Reichsarmee zuständig, wurden die Reichskreise quasi zur vorher nicht existenten Reichsexekutive, da sie für die Durchsetzung und Kontrolle der von den Reichsorganen getroffenen Entscheidungen zuständig waren und fungierten als Selbstverwaltung der Kreisstände unabhängig vom Kaiser.

[Bearbeiten] Organisation der Kreise

Seit 1529 bildeten sich die Reichskreise zu Beschluss- und Beratungsgremien ihrer Mitglieder heran. Unabhängig von ihrer reichsständischen Zugehörigkeit besaß jedes Mitglied eine Stimme im Kreistag, der unregelmäßig zusammentrat. Der Kreistag wählte den Kreishauptmann (auch Kreisoberst oder -obrist) und seine Nachgeordneten bzw. Stellvertreter, dessen Aufgabe die Führung der Kreistruppen war, die ihm von den Kreisständen unterstellt wurden. Er war somit für die Wahrung des Friedens nach innen und außen zuständig.

Weiterhin wurde als wichtigstes Amt das des Kreisausschreibenden geschaffen. Das Amt, das schon bald erblich wurde, wurde in einigen Kreisen von einem, inn den meisten jedoch von zweien, dem weltlichen und dem geistlichen kreisausschreibenden Fürsten bekleidet. Dabei handelte es sich in der Regel um die ranghöchsten Fürsten des Kreises. Im Schwäbischen Reichskreis waren dies beispielsweise der Bischof von Konstanz und der Herzog von Württemberg, im kurrheinischein Kreis dagegen allein der Kurfürsten von Mainz. Die Kreisausschreibenden beriefen ursprünglich die Kreistage ein und führten die Korrespondenz mit den anderen Kreisen. Im Laufe der Zeit entstand daraus gewissermaßen eine geschäftsführende Rolle, so dass sie beispielsweise auch die Reichsgesetze zur Publikation innerhalb des Kreises versandten.

Weiterhin wurden durch die Kreisstände die Zugeordneten (Räte) und das Personal für Kanzlei, Kasse und Archiv bestimmt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Winfried Dotzauer: Die deutschen Reichskreise in der Verfassung des alten Reiches und ihr Eigenleben. 1500–1806. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, ISBN 3-534-04139-9
  • Winfried Dotzauer: Die deutschen Reichskreise (1383–1806). Geschichte und Aktenedition. Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07146-6
  • Peter Claus Hartmann (Hrsg.): Regionen in der frühen Neuzeit. Reichskreise im deutschen Raum, Provinzen in Frankreich, Regionen unter polnischer Oberhoheit. Ein Vergleich ihrer Strukturen, Funktionen und ihrer Bedeutung. (= Zeitschrift für historische Forschung; Beiheft 17). Duncker und Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-08078-5
  • Wolfgang Wüst (Hrsg.): Reichskreis und Territorium. Die Herrschaft über die Herrschaft? Supraterritoriale Tendenzen in Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Vergleich süddeutscher Reichskreise. (= Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte: Reihe 7, Augsburger Beiträge zur Landesgeschichte Bayerisch-Schwabens; Bd. 7). Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-7508-1

[Bearbeiten] Weblinks

Wikisource: Druck aus dem Jahr 1532 und Digitalisierung eines Verzeichnisses der Reichskreise und der zugehörigen Territorien mit Angabe der für die Türkenhilfe zu entsendenen Truppen – Quellentexte
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