Red Faction
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Computerspiel Red Faction ist ein Ego-Shooter, der von der Firma Volition entwickelt und von THQ im Jahr 2001 veröffentlicht wurde. Der Nachfolger Red Faction 2 kam ein Jahr später auf den Markt.
Das Logo des Spieles, das gleichzeitig das Symbol der Widerstandsgruppe Red Faction ist, zeigt eine erhobene Faust, die einen Bergarbeiter-Pickel umgreift. Das Logo des zweiten Teils zeigt eine ähnlich gestaltete Faust mit zerrissenen Ketten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Red Faction
[Bearbeiten] Handlung
Die Handlung spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft. Die Firma Ultor Corporation besitzt alle Abbaurechte für den Mars, der nach dem Rohstoffmangel auf der Erde nun ausgebeutet wird. Ultor lockt mit der Aussicht auf schnelle Verdienstmöglichkeiten junge Leute als Minenarbeiter auf den Planeten. Doch die Zustände vor Ort sind menschenunwürdig: Die Arbeiter müssen in engen Quartieren hausen und bei der Arbeit stehen Gewalteinwirkung und Erniedrigung durch die Wachen auf der Tagesordnung. Hinzu kommt eine mysteriöse Seuche, die einen Minenarbeiter nach dem anderen tötet. Als der junge Parker eines Tages Zeuge wird, wie ein Arbeiter willkürlich erschossen wird, tritt er der Widerstandsgruppe "Red Faction" bei und wird zu einem der wichtigsten Rebellen gegen Ultor.
[Bearbeiten] Charaktere
Parker: Der Hauptcharakter im Spiel ist der Minenarbeiter Parker, den man selbst spielt. Parker kam auf den Mars, weil er nicht – wie von seinen Eltern gewünscht – nach Harvard gehen, sondern Abenteuer erleben wollte. Er bewarb sich als Minenarbeiter bei der Ultor Corporation, musste jedoch nach seiner Ankunft auf dem Mars schnell feststellen, dass die Zustände anders als gedacht waren. Als er eines Tages Zeuge wird, wie ein Minenarbeiter von einem Wachmann erschlagen wird, setzt er sich mit einer erbeuteten Waffe zur Wehr, womit er die lange geplante Revolution der Red Faction in Gang setzt.
Hendrix: Hendrix ist Sicherheitschef von Ultor. Seine Eltern starben durch die auf dem Mars grassierende mysteriöse Seuche, und er gibt Ultor die Schuld an ihrem Tod, obwohl seine Eltern immer auf der Seite von Ultor waren und keine Kritik zuließen. So wurde er zu einem der wichtigsten Verbündeten der Red Faction. Er versorgt die Rebellen mit internen Informationen und ermöglicht den Zugang zu geschützten Bereichen. Dies ermöglichen ihm auch seine guten Hacker-Kenntnisse. Im Spiel trifft man Hendrix nur zweimal persönlich, aber er unterstützt einen die meiste Zeit über Funk. Er stirbt schließlich bei einer Aktion in einem von Ultors Shuttlehangars durch Söldnertruppen.
Eos: Eos ist die Anführerin und Gründerin der Red Faction. Auch sie verlor als Kind ihre Mutter wegen der Seuche und litt unter den menschenunwürdigen Zuständen in den Bergwerken.
Orion: Enger Vertrauter und Stellvertreter von Eos.
Dr. Axel Capek: Leiter der wissenschaftlichen Laboratorien von Ultor. Experimentiert mit der neuartigen Nanotechnologie herum, die er sowohl an Tieren und auch Menschen testet, was Auswirkungen auf deren DNA hat. Wie sich später herausstellt, sind seine Experimente auch für die Seuche verantwortlich. Capek hat seinen Körper an vielen Stellen mit Implantaten verbessert, so dass man ihn als Cyborg bezeichnen kann. Zudem ist es ihm gelungen, Energieschutzschilde zu entwickeln. Capek wir jedoch schließlich in seinen Laboratorien von Parker getötet.
Davis: Administrator der Ultor-Minen, wurde von Parker bei dem Versuch, den stellvertretenden Administrator von Ultor zu kidnappen, getötet.
Richard Gryphon: Stellvertrender Administrator. Als einer der wenigen integren Führungspersonen von Ultor kooperiert er später mit der Red Faction und übergibt ihnen Informationen über die von Capek geschaffene Seuche.
Masako: Anführerin der Söldnertruppen, die von Capek angefordert wurden. Auch sie stirbt im Kampf mit Parker.
[Bearbeiten] Waffen
Das Spiel verfügt über eine reiche Auswahl an Waffen:
- Elektroschocker
- Schutzschild
- 12mm-Pistole
- Maschinenpistole
- Automatische Pumpgun
- Sturmgewehr
- Scharfschützengewehr
- Sprengladungen
- Granaten
- Flammenwerfer
- Raketenwerfer
- Railgun
- Präzisionsgewehr
- Maschinengewehr
- Fusionsraketenwerfer
[Bearbeiten] Fahrzeuge
Im Spiel können auch Fahrzeuge verwendet werden, die jedoch immer nur einmal im Spiel auftauchen:
- Bohrfahrzeug, mit dem man sich durch Wände bohren kann
- Aesir, eine Art Mini-Gleiter
- U-Boot, die Ein-Mann-Variante
- Gepanzerter Personentransporter
[Bearbeiten] Technik
Erstmals wurde hier die neuartige GeoMod-Technologie angewandt, mit der es möglich ist, große Teile der Umgebung zu zerstören. In der Entwicklungszeit warb Volition mit den neuen Möglichkeiten dieser Technologie. So sollte es dem Spieler beispielsweise offenstehen, für eine verschlossene Tür einen Schlüssel zu suchen oder sich mit Raketen selbst einen Weg freizusprengen. Da allerdings die Level trotzdem recht linear aufgebaut sind und somit doch letztendlich ein bestimmter Weg vorgegeben ist, wirkt sich die GeoMod-Technologie nicht besonders stark auf das Gameplay aus. Im Mehrspielermodus findet GeoMod jedoch häufiger taktische Anwendung. GeoMod stellt nicht wie andere Engines die Auswirkungen einer Explosion durch Ruß- und Trümmergrafiken dar, sondern kreiert so genannte "empty objects", vormodellierte Aushöhlungstrukturen. Die Engine stellt zuerst die unbeschädigte Geometrie dar und schneidet daraus nach der erfolgten Explosion die "empty objects" heraus.
Eine weitere Besonderheit des Spiels war die Einbindung von verschiedenen Fahrzeugen, die der Spieler im Verlauf des Spiels bei Bedarf benutzen konnte, darunter Geländewagen, U-Boote und Raumgleiter.
[Bearbeiten] Freigabe
In Deutschland erhielt das Spiel trotz Zensuren am Inhalt nach §14 JuSchG von der USK keine Jugendfreigabe.
[Bearbeiten] Red Faction 2
[Bearbeiten] Handlung
Nach dem Zerfall der Ultor Corporation im ersten Teil, sind viele zurück auf die Erde geflohen. Doch dort sind die Zustände auch nicht besser: Der Diktator Victor Sopot unterdrückt brutal die Republik des Commonwealth. Mit Hilfe einer vom Mars geraubten Nanozelle, erstellte er ein Heer von Supersoldaten, die er jedoch aus Angst, dass sie gegen ihn rebellieren könnten, durch seine Elitesoldaten eliminieren ließ. Nur sechs überlebten und schlossen sich der Widerstandsbewegung Red Faction an, die sich zum Ziel gemacht hat, Sopot zu stürzen.
Die Hintergrundgeschichte der Fortsetzung hat mit dem Original nur wenige Zusammenhänge. Der Name der Widerstandsgruppe ist der selbe und auf der offiziellen englischsprachigen Seite findet man ein paar kleine Zusammenhänge.
Zudem gibt es - je nach dem Karma, das man während des Spiels bekommt - verschiedene Enden.
[Bearbeiten] Charaktere
Da der zweite Teil der Red Faction-Reihe mit dem Vorgänger nur bedingt zu tun hat, tauchen keine der Personen aus dem ersten Teil mehr auf.
Alias: Der Protagonist des Spieles, der an dem Diebstahl der Nanozelle aus den Ultor-Laboratorien beteiligt war, sich aber später gegen Sopot stellte und der Red Faction beitrat.
Sopot: Victor Sopot ist der Kanzler des Commonwealths, was ein besserer Titel für einen Diktator ist.
Sopot selbst ließ mit der vom Mars geraubten Nanozelle Supersoldaten herstellen, vor denen er jedoch dann Angst bekam und sie durch seine Eliteeinheiten zu vernichten versuchte. Er starb in einem Raketensilo im Kampf mit Alias.
Molov: Molov ist der Anführer der Red Faction. Nach Sopots Tod entpuppt er sich allerdings als Verräter, der die Macht an sich reißt. Er wird schließlich in einer Statue, die Sopot darstellt, von Alias getötet.
Shrike: Fahrzeugexperte.
Tangier: Tangier war ein Waisenkind, das nach der Rebellion auf dem Mars in das Commnonwalth gebracht wurde. Aufgrund ihrer guten technischen Fähigkeiten, kam sie zu den Sopot Intelligence Sevices. Nachdem Sopot jedoch seine Nano-Soldaten vernichten wollte, schlug sie sich auf Seite der Red Faction.
Quill: Scharfschützin. Schlägt sich jedoch nach dem Sturz Sopots aus die Seite Molovs, der eine neue Diktatur aufbaut. Sie wird von Alias in einer Kathedrale getötet.
Repta: Ein Experte für schwere Waffen und der einzige Fall, wo die Nanozelle den IQ reduzierte. Wurde ebenfalls von Alias getötet.
Ecco: Ein Mitglied der Red Faction, das nach der Machtergreifung Sopots von einem SCharfschützen erschossen wird.
[Bearbeiten] Waffen
- Halbautomatische Pistole (*)
- Maschinenpistole (*)
- Automatisches Schrotgewehr
- Railgun
- Individuelle Nano-Waffe
- Nanotech Granatwerfer
- Scharfschützengewehr
- Schallgedämpftes Maschinengewehr
- Sturmgewehr
- Auto-Ziel-Anti-Fahrzeugrakete
- Schweres Maschinengewehr
- Modifiziertes Maschinengewehr (*)
- Präzisionsgewehr
- Anti-Personen-Waffe
Bei den mit einem "*" hinter dem Namen versehenen Waffen ist es zudem möglich, in jeder Hand eine zu tragen.
[Bearbeiten] Fahrzeuge
- Kampfschiff
- Mini-U-Boot
- Panzer
- Kampfanzug
Anders als bei seinem Vorgänger, hat man in 'Red Faction 2' bei den Fahrzeugen undenlich viel Munition.
[Bearbeiten] Technik
Konnte man im ersten Teil noch den Großteil der virtuellen Umgebung zerstören, so sind die Möglichkeiten hier deutlich beschränkter, die GeoMod-Technologie lässt sich nur an einigen dafür vorgesehenen Stellen verwenden. Die taktischen Vorteile, die beim ersten Teil dadurch entstanden, sind hier kaum noch vorhanden.
[Bearbeiten] Freigabe
In Deutschland wurde das Spiel nach §14 JuSchG von der USK ab 16 freigeben.
[Bearbeiten] Sonstige
[Bearbeiten] Red Faction (Handy)
Inzwischen ist auch ein Handyspiel zu Red Faction erschienen.
[Bearbeiten] Die Ultor Corporation
Die Ultor Corporation zählt neben der Army, Merc Corps und PDNC zu jenen großen Organisationen, die versuchen, junge Leute anzuwerben.
Ultor ist nahezu die größte Wirtschaftsmacht der Erde, da sie die alleinigen Schürfrechte auf dem Mars hat und die Erde mit Rohstoffen versorgt.
Die Firma perfektionierte ihre Geschäftstätigkeit so, dass unter minimalen Arbeitskosten maximale Gewinne abgeworfen werden. Dies erreichte sie vor allem durch die unmenschliche Behandlung und Bezahlung der Minenarbeiter.
Ultor setzt auch bei der Rekrutierung umstrittene Methoden ein. Sobald jemand einen Vertrag unterschrieben hat, wird er bewusstlos gemacht und auf den Mars verschifft, wo erst einmal bei der Ankunft gezeigt wird, wer das Sagen auf dem Mars hat.
[Bearbeiten] Hintergrund
- Die Entwicklerfirma Volition ging aus der Firma Parallax Software hervor, die mit der Entwicklung des Raumschiff-Shooters Descent (1995) bekannt wurde. Bevor mit den Arbeiten an Red Faction begonnen wurde, berichtete Volition von Vorbereitungen zu einem vierten Teil der Descent-Serie mit einem Hauptcharakter namens Parker und einer Hintergrundgeschichte, die sich ebenfalls um eine mächtige Bergbaugesellschaft (die Post-Terran Mining Corporation) dreht. Offenbar sind einige Elemente dieses nie fertiggestellten Spiels in Red Faction eingeflossen.
- Der Name der "Ultor Corporation" geht auf den Beinamen des antiken römischen Gottes Mars Ultor zurück.
- Der Diktator Sopot aus dem zweiten Teil hat eine wohl nicht zufällige äußerliche Ähnlichkeit mit dem Sowjet-Diktator Josef Stalin. Verdächtigerweise wird auch oft ein roter Stern als Zeichen Sopots verwendet.