Rüttelflug
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Der Rüttelflug ist eine besondere Flugtechnik, die sehr viele Vogelarten sowie einige Insekten während der Beutesuche, bzw. während des Nahrungserwerbs einsetzen. Beim Rüttelflug, gelegentlich auch als Standschwebeflug bezeichnet, bleibt die Position des Vogels in Bezug auf einen erdfesten Punkt unverändert. Der Flügelschlag ist schnell, der Schwanz meist breit gefächert und etwas zum Körper geknickt. Auf- und Niederschlag erfolgen in einer weitgehend waagrechten Ebene und bewegen etwa gleich große Luftmengen.
[Bearbeiten] Tierarten, bei denen der Rüttelflug zu beobachten ist
Nicht nur sehr viele Vögel beherrschen diese Flugtechnik. Zu ihnen zählen beispielsweise Kolibris (bei ihnen oft als Schwirrflug bezeichnet), viele Greifvögel (der Turmfalke wird oft auch 'Rüttelfalke' genannt), Seeschwalben, Möwen, Zweigsänger und Schnäpper, sondern auch einige Fledermausarten, etwa das Braune Langohr, setzen den Rüttelflug zum Nahrungserwerb ein. Aber auch Insekten, wie zum Beispiel die Libellen oder Schwebfliegen, beherrschen den Standschwebeflug.
Abgewandelte Formen des Rüttelns werden von vielen Vögeln beim Landen beziehungsweise beim steilen Auffliegen eingesetzt.
[Bearbeiten] Energiesparen beim Rüttelflug - Beispiel Turmfalke
Der Rüttelflug ist energetisch gesehen sehr aufwändig. Turmfalken verwenden diese Technik aber fünf bis sechsmal häufiger als die Ansitzjagd, weil der Beuteerfolg höher ist. Er setzt sie vor allem an Stellen ein, an der er mit hoher Wahrscheinlichkeit von Beute ausgehen kann. Solche Stellen findet er, weil Turmfalken die Urinspuren von Mäusen auf den Feldern wahrnehmen können. Urin reflektiert UV-Licht und Turmfalken sind in der Lage, dieses zu sehen. Diese für ihn effektive Jagdweise kann der Turmfalke auch bei stärkerem Gegenwind praktizieren, weil er eine energiesparende Methode entwickelt hat. Während sein Kopf über einer Stelle am Boden fixiert bleibt, lässt er seinen Körper innerhalb von Sekundenbruchteilen nach hinten gleiten, bis der Hals maximal gestreckt ist. In diesen kurzen Zeiträumen nutzt er eine Segelflugtechnik, die ihn keine Energie kostet. Mit Flügelschlägen fliegt er dann wieder aktiv nach vorne, bis der Hals maximal gekrümmt ist. Mit dieser Körperbewegung, bei der der Kopf über einem Bodenpunkt fixiert bleibt, realisiert er eine Energieeinsparung von 44 Prozent gegenüber einem kontinuierlichem Rütteln.