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Benutzer:Rüdiger Sander/Baustelle

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Neuer Pavillon (Schinkelpavillon)

work in progress - begonnen am 10.Juni 2006
Redirect: Neuer Pavillon (Berlin), Neuer Pavillon, Schinkel-Pavillon, Schinkelpavillon

Im Berliner Stadtteil Charlottenburg befindet sich der Neue Pavillon am Rande des Charlottenburger Schlossparks zwischen Spree und Neuem Flügel des Schlosses unmittelbar am östlichen Parkzugang. Als königliches Sommerhaus für Friedrich Wilhelm III. von Preußen und seine zweite Gemahlin Fürstin Auguste von Liegnitz entstand er in den Jahren 1824/25 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel unter der Bauleitung von Albert Dietrich Schadow. Der kleine kubische und ausgesprochen bürgerliche Bau im Stil des Klassizismus ist eine freie Nachschöpfung der Villa Reale del Chiatamone in Neapel, welche der König als Vorbild für sein Refugium bestimmte.

Nach fast völliger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus rekonstruiert und 1970 als Museum mit dem neuen Namen Schinkel-Pavillon der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es beherbergt eine bedeutende Kunstsammlung mit Meisterwerken der Berliner Schinkelzeit und führt seit einigen Jahren wieder seinen alten Namen Neuer Pavillon.

[Bearbeiten] Der Neue Pavillon Friedrich Wilhelms III.

[Bearbeiten] Eine königliche Villa - Warum kein Schloss?

Fürstin von Liegnitz
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Fürstin von Liegnitz
Friedrich Wilhelm III.
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Friedrich Wilhelm III.

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war geprägt von einer Verbürgerlichung der deutschen Kunst und Architektur. Der geschmackbildende Einfluss der fürstlichen Höfe ließ nach und das erstarkende Bürgertum wurde in Lebensform und Kunstgeschmack selbst Vorbild für den Hof.

Dies traf in besonderem Maße für den von Natur aus zurückhaltenden Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) zu, der mit seiner bürgerlich-sparsamen Lebensanschauung der wohl bescheidenste aller preußischen Monarchen war. Bereits mit seiner ersten Gemahlin, der beliebten Königin Luise führte er als Kronprinz im Berliner Kronprinzenpalais ein ausgeprochen bürgerliches Familienleben, das er auch nach seiner Thronbesteigung 1797 beibehielt und zeit seines Lebens auf einen Umzug in das Berliner Stadtschloss verzichtete. Auf seinem Landsitz, dem äußerst schlichten Schloss Paretz, verbrachte er mit seiner Familie private Sommer, die einem Bürgerlichen ebenso gut angestanden hätten.

Vierzehn Jahre nach dem Tod Königin Luises verband sich Friedrich Wilhem lll. 1824 in morganatischer Ehe mit der nicht standesgemäßen Gräfin Auguste von Harrach (1800-1875), die er zur Fürstin von Liegnitz erhob. Die Neuvermählung dürfte der unmittelbare Anlass für die Errichtung des Neuen Pavillons gewesen sein, den der König im selben Jahr als schlichtes Sommerwohnhaus in Auftrag gab und das er als privates Refugium für sich und seine neue Gemahlin zu nutzen gedachte. Auf Grund der Feindseligkeit, der Fürstin Auguste bei Hofe begegnete, wurden ihre Wohnräume dann allerdings nicht im Neuen Pavillon, sondern im unmittelbar benachbarten Neuen Flügel des Schlosses eingerichtet.

[Bearbeiten] Baugeschichte

König Friedrich Wilhelm III. hatte sich während seiner Italienreise 1822 in Neapel aufgehalten und in seiner dortigen Behausung am Meer, der heute nicht mehr bestehenden Villa Reale del Chiatamone, so wohl gefühlt, dass er den Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) im Frühjahr 1824 beauftragte dieses Haus, "welches ringsherum freistand und im oberen Stockwerk mit einer äußeren Galerie umgeben war, so daß man mittels derselben überall hin gelangen und in den in den Mitten der Fronten befindlichen Logien, je nach Witterung oder der Tageszeit, sich aufhalten konnte", wie Schinkels Schwager Alfred von Wolzogen berichtet, in ähnlicher Gestalt in Charlottenburg nachzubauen. Der Entwurf entstand unter Mitwirkung des eher amusischen Königs und orientiert sich an dessen Vorgaben, trägt dabei jedoch ganz die Merkmale von Schinkels eigenem Stils. Auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens zeichnete er mit bekannter Meisterschaft den Grundriß des Gebäudes und gab alles Nötige für das Hauptprofil (Vertikalschnitt) an, bevor er sich im Juni auf eine mehrmonatige Studienreise nach Italien begab. Der Bauplatz wurde am 20. Mai 1824 in Anwesenheit des Königs in Spreenähe, angelehnt an das Vorbild der Villa am Meer, abgesteckt. Obschon die heutige Lage unmittelbar am vielbefahrenen Tegeler Weg direkt neben der Brückenrampe nicht mehr ganz so reizvoll erscheint, wurde der Pavillon damals in ländlicher Umgebung errichtet und gab den Blick frei auf Felder und die Spree, über die eine kleine Holzbrücke führte. Auf Grund von Schinkels Abwesenheit wurde die Bauausführung dem Oberbaukondukteur Albert Dietrich Schadow (1797-1869), einem Schüler Schinkels, anvertraut. Nach seiner Rückkehr im Dezember fertigte Schinkel die Zeichnungen für den Innenausbau und die Details an, die er dem König Ende Januar unterbreitete. Im September 1825 wurde das Haus unter Schadows Leitung schließlich fertig gestellt.

Schinkel hat den Bau aus unbekannten Gründen nicht in seiner "Sammlung architektonischer Entwürfe" veröffentlicht.

Der Weg vor dem Pavillon wird durch zwei Viktoriasäulen von Christian Daniel Rauch aus dem Jahr 1840 gesäumt, welche irritierender Weise etwas asymmetrisch zur Wegachse angeordnet sind. Diese Bronzestatuen der Siegesgöttin sind kleinere Fassungen der Rauchschen Viktoria auf dem Mehringplatz (1843).

[Bearbeiten] Architektur

[Bearbeiten] Gebäudestruktur

Architekturtypologisch handelt es sich bei dem Haus nicht um einen Pavillon, sondern um eine Villa. Der irreführende Name Neuer Pavillon mag der Absicht des Königs nach einem möglichst luftigem und heiterem kleinen Haus inmitten eines Gartens geschuldet sein.

Der zweigeschossige Baukörper ist in etwa ein in der Höhe halbierter Würfel und eine völlig in sich abgeschlossene architektonische Idee. Sein annähernd quadratischer Grundriss auf einer Fläche von 18,00 x 16,40 Metern ist wiederum in neun kleine quadratische Raumeinheiten geteilt, von denen die mittlere das Treppenhaus aufnimmt. Konzeptionell ist es einer der einfachsten Bauten, die Schinkel je geplant hat, der jedoch bei näherer Betrachtung für ihn typische Raffinessen aufweist.

Mit dem Pavillon nahm Schinkel trotz des eigenständigen Entwurfs Bezug auf die Vorgängerbauten im Charlottenburger Schloßpark: Die eine Seite öffnet sich dem barocken Achsensystem und setzt trotz seiner Eigenständigkeit die klare Gliederung des benachbarten Neuen Flügels fort. -der Bau verbindet mit seinen großen Türen und den offenen Loggien noch immer augenfällig den Außen- mit dem Innenraum, während der umlaufende Balkon die schlichte kubische Form betonen.

[Bearbeiten] Äußere Gestalt

[Bearbeiten] Innenraumgestaltung

In der beweglichen Ausstattung zeigt sich der klasszistische Bau ganz und gar dem bürgerlichen Biedermeier verpflichtet. Auch für Charlottenburg entwarf Schinkel Mobiliar und Kunsthandwerk, bestimmte Formen und Farbigkeit der Raumausstattung.

[Bearbeiten] Nutzung im 19. und frühen 20. Jahhundert

bewohnte das Gebäude bis zu seinem Tode im Jahre 1840, danach stand es leer. 1906 wurde die Einrichtung herausgenommen und stattdessen ein Teil der königlichen Hofbibliothek darin untergebracht. Seit 1922 stand der Pavillon vollkommen leer. Nach der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Haus Hohenzollern und dem preußischen Staat wurde Schloss Charlottenburg mitsamt dem Neuen Pavillon der 1927 gegründeten preußischen „Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“ übertragen, welche bis 1945 bestand.

[Bearbeiten] Zerstörung 1943 und Wiederaufbau

Bei einem Fliegerangriff am 23. November 1943 wurde das Gebäude getroffen und brannte bis auf die Außenmauern nieder. Das Inventar ging beinah restlos zu Grunde. 1957-1970 rekonstruiert. 2001 renoviert.

[Bearbeiten] Das Museum und seine Sammlung

Nach der Teilung Berlins wurde das Haus durch die „Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“ (West-Berlin) betreut und verwaltet.

Nach der Rekonstrucktion konnte das einst königliche Wohnhaus zum Teil mit originalem, zum Teil mit angekauftem oder aus anderen Häusern herbeigeholtem Inventar im Jahre 1970 als Museum eröffnet werden. Das lange Zeit nach seiner Rekonstruktion als "Schinkel Pavillon" bezeichnete Museum gibt heute Eindrücke der ästhetischen und moralischen Ideale Schinkels und seiner Zeit. Gerade hier, in der abgeschiedenen, privat Atmosphäre der einstigen Wohnräume, wird Schinkels bürgerlichhumanistischer Charaker spürbar.

Die erlesene Gemälde- und Skulpturensammlung gewährt EInblicke in das Berliner Kunstverständnis der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Schinkels visionäre Architekturbilder und seine Bühnenbildenentwürfe, dramatische Naturbetrachtungen von Carl Blechen, Stadtlandschaften von Eduard Gaertner, Porträts von Franz Krüger sowie die anmutigen Skulturen von Gottfried Schadow und dessen Schüler Christian Daniel Rauch.

Zum 1. Januar 1995 wurde das Gebäude mitsamt Inventar der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übergeben.

[Bearbeiten] Literatur

  • Helmut Börsch-Supan: Der Schinkel-Pavillon im Schlosspark zu Charlottenburg. Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1990 (5. Aufl.)

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 52° 31′ 17" N, 13° 17′ 57" O

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