Pyrrol
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Pyrrol ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Heteroaromaten. Aus Pyrrol-Ringen sind beispielsweise die Porphyrine, darunter Porphin, Häm und Chlorophyll, das Vitamin B12 und die Gallenfarbstoffe (Bilirubin, Urobilin) aufgebaut. Der Ursprung des Namens kommt aus dem Griechischen (pyrros = feuerrot).
Strukturformel | |||||
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Allgemeines | |||||
Name | Pyrrol | ||||
Andere Namen | Azol, Imidol | ||||
Summenformel | C4H5N | ||||
CAS-Nummer | 109-97-7 | ||||
PubChem-Nummer | 8027 | ||||
Kurzbeschreibung | farblose Flüssigkeit | ||||
Eigenschaften | |||||
Molmasse | 67,09 g/mol | ||||
Aggregatzustand | flüssig | ||||
Dichte | 0,975 g/cm³ | ||||
Schmelzpunkt | -23,4 °C | ||||
Siedepunkt | 131 °C | ||||
Dampfdruck | ? Pa (x °C) | ||||
Löslichkeit | gut in Ethanol, schlecht in Wasser | ||||
pKb | 13,6 | ||||
Sicherheitshinweise | |||||
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R- und S-Sätze |
R: 10-20-25-41 |
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MAK | ? | ||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte und Eigenschaften
Pyrrol wurde 1834 von F. F. Runge im Steinkohlenteer aufgefunden und isoliert. Später fand man es auch im Knochenteer und im Knochenöl.
In reinem Zustand ist Pyrrol eine farblose Flüssigkeit von chloroformähnlichem Geruch, die sich an der Luft mit der Zeit braun verfärbt und verharzt. Pyrroldämpfe färben einen mit Salzsäure befeuchteten Fichtenspan rot. Dies ist eine qualitative Nachweisreaktion für Pyrrol und war der historische Grund für die Benennung.
Pyrrol ist im Vergleich zu den übrigen Aminen nur sehr schwach basisch (pKb 13,6), weil das freie Elektronenpaar an der Ausbildung des aromatischen π-Elektronensextetts beteiligt ist und folglich bei Protonierung am Stickstoffatom die Aromatizität aufgehoben wird.
Dagegen kann die NH-Gruppe ohne Verlust der Aromatizität deprotoniert werden. Der pKs-Wert liegt bei etwa 25 und entspricht damit der Acidität von Acetylen. Beispielsweise reagiert Pyrrol mit metallischem Kalium unter Wasserstoffentwicklung zu Pyrrylkalium:
[Bearbeiten] Herstellung
Industriell wird Pyrrol aus Furan und Ammoniak synthetisiert:
Weiterhin kann es aus Butin-1,4-diol durch Erhitzen mit Ammoniak unter Druck gewonnen werden:
Substituierte Pyrrole gewinnt man über die Knorrsche Pyrrolsynthese oder über die Paal-Knorr-Synthese aus substituierten 1,4-Diketon, die z. B. durch Oxidation von zwei Claisenester-Produkten mit Iod erzeugt werden.
[Bearbeiten] Derivate
[Bearbeiten] Literatur
- V. v. Richter's Organische Chemie, Bd. II, Verlag Friedrich Cohen, Bonn, 1913, S. 722 (Entdeckung)
- Beyer/Walter, Lehrbuch der organischen Chemie, 19. Aufl. 1981, Hirzel Verlag, Stuttgart, S. 668 ff. (Nachweisreaktion, Synthesen, Reaktionen)
[Bearbeiten] Wiki/Weblinks
[Bearbeiten] Sicherheitsdatenblätter
Sicherheitsdatenblätter für SUBSTANZ verschiedener Hersteller in alphabetischer Reihenfolge: