Pleißenburg
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Die Pleißenburg war ein historisches Bauwerk in der sächsischen Stadt Leipzig, das im 13. Jahrhundert vom Markgrafen Dietrich dem Bedrängten errichtet und nach der vorbeiführenden Pleiße benannt wurde. In der Pleißenburg fand 1519 die Leipziger Disputation statt, in der Schlosskapelle hielt Martin Luther am Pfingstsonnabend 1539 die erste evangelische Predigt in Leipzig.
Nach den schweren Zerstörungen durch die Belagerung im Schmalkaldischen Krieg von 1547 ließ Kurfürst Moritz von Sachsen die alte Burg schleifen und eine Festung mit Kasematten und Wassergräben errichten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatte sie ihre Bedeutung verloren, sie wurde bis zuletzt als Verwaltungsgebäude und Kaserne genutzt. Im 18. Jahrhundert wurde die neu gegründete Leipziger Zeichen- und Kunstakademie unter Adam Friedrich Oeser in der Pleißenburg eingerichtet - hier wurde der junge Student Johann Wolfgang von Goethe von Oeser im Zeichnen unterrichtet. Seit 1794 befand sich die vom Leipziger Stadtbaudirektor Johann Carl Friedrich Dauthe erbaute Sternwarte Leipzig als weithin sichtbarer oberer Abschluss auf dem Turm der Pleißenburg.
An der Stelle der 1897 abgebrochenen Pleißenburg wurde von 1899 bis 1905 unter der Leitung von Hugo Licht der Monumentalbau des Neuen Rathauses errichtet. Koordinaten: 51° 20′ 10" n. Br., 12° 22′ 19" ö. L.