Peter Vischer der Ältere

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Skizze des Selbstbildnisses im Sebaldusgrab, Sebalduskirche zu Nürnberg

Peter Vischer d. Ä. (* 1460 in Nürnberg, † 7. Januar 1529 in ebenda, auch: Fischer) war ein deutscher Bildhauer und Erzgießer.

Er lernte sein Handwerk bei seinem Vater Hermann Vischer d. Ä. in der Hütte am Sand. 1489 erhielt er von der Stadt Nürnberg für den zwölfarmigen Bronzeleuchter in der Lorenzkirche seinen Meistertitel und das Recht zur Weiterführung des väterlichen Betriebes. Vischers außerordentliche Fachkompetenz sowie der unter seiner Leitung schon früh erreichte hohe Qualitätsstandard der in der Hütte vorwiegend aus Messing hergestellten Gußarbeiten bildeten die Grundlagen für das Renommee und den Aufstieg der Gießerei zu einem der auch überregional leistungsstärksten Branchenunternehmen der Zeit, das er zu einem der bedeutendsten Gießhütten in Deutschland machte. Die wirtschaftliche Prosperität der Gießerei ermöglichte Peter Vischer ein respektables, auf soliden Finanzen gegründetes Privatleben. Er verfügte über ansehnlichen Grundbesitz und stieg 1516 zum Genannten des großen Rates auf. Von den fünf Söhnen aus drei Ehen zeichneten sich die beiden ältesten, Hermann und Peter, durch ungewöhnliche schöpferische Kreativität aus, deren volle Entfaltungsmöglichkeit allerdings ihr frühzeitiger Tod verhinderte.

Er erschuf zahlreiche bedeutende Werke, z.B. gemeinsam mit seinen Söhnen Hermann d. J. und Peter d. J. das Sebaldusgrab, welches in der Sebalduskirche steht.

Peter Vischer

In Nürnberg existiert eine Straße, die nach ihm benannt wurde, sowie eine Schule, die ein Gymnasium und eine Realschule umfasst. Sie wurde 1914 erbaut und diente im Zweiten Weltkrieg als Rathaus und wurde auch als Krankenhaus genutzt.

Im Laufe seines Lebens war er drei Mal Witwer.

Peter Vischer wurde auf dem Rochusfriedhof in Nürnberg beigesetzt.

[Bearbeiten] Werke

Hängeleuchter, 1488/89 (Nürnberg, St. Lorenz)
Statuette eines knienden Mannes, sog. "Astbrecher", 1490 (München, Bayerisches Nationalmuseum)
Grabplatte für Bischof Heinrich III. von Bamberg, 1492 (Bamberg, Dom)
Grabtumba des Erzbischofs Ernst von Sachsen, 1495 (Magdeburg, Dom)
Grabepitaph für Bischof Johann IV. Roth, 1496 (Breslau, Dom)
Grabplatte für Philippus Kallimachus, 1496 (Krakau, Dominikanerkirche)
Statuette des St. Mauritius, vermutlich 1507 (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum)
Sebaldusgrab, 1508/19 (Nürnberg, St. Sebald)
Grabmal für Graf Hermann VIII. von Henneberg und seine Frau Elisabeth, 1510 (Römhild, Stiftskirche)
Bronzefiguren Artus und Theoderich am Grabmal Kaiser Maximilians I., 1512/13 (Innsbruck, Hofkirche)
Schlussgitter der Fuggerkapelle, seit 1512 (vollendet durch die Söhne?) (Augsburg, St.-Anna-Kirche)