Paul Giesler
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Giesler (* 15. Juni 1895 in Siegen; † 8. Mai 1945 in Berchtesgaden) war Mitglied der NSDAP, ab 1941 Gauleiter der NSDAP von Westfalen-Süd und ab 1942 geschäftsführend auch von München-Oberbayern. Er war vom 2. November 1942 bis 28. April 1945 bayerischer Ministerpräsident.
[Bearbeiten] Leben
Der ausgebildete Architekt war seit 1924 Parteiredner, SA-Führer und Ortsgruppenleiter der NSDAP. Während des Röhm-Putsches entging er nur knapp seiner Verhaftung und Ermordung. Erst ab August 1941 übernahm er auf Veranlassung von Martin Bormann wieder wichtige Parteifunktionen. So wurde er 1941 Gauleiter der NSDAP von Westfalen-Süd und ab April 1942 als geschaftsführender Gauleiter von München-Oberbayern Nachfolger von Adolf Wagner. Nach dem Tod Ludwig Sieberts am 1. November 1942 wurde er auch zum geschaftsführenden Ministerpräsidenten Bayerns bestimmt.
In München machte sich Giesler bei der Niederschlagung der Widerstandsbewegung "Weiße Rose" einen Namen als Verfechter brutaler Terrormethoden. Im April 1945 wurde er zum Reichsverteidigungskommissars-Süd ernannt und schlug mit Hilfe von SS-Einheiten den Aufstand der "Freiheitsaktion Bayern" unter Hauptmann Dr. Rupprecht Gerngroß in München brutal nieder. Im Testament von Adolf Hitler vom 29. April 1945 wurde Giesler zum Reichsminister des Innern ernannt.
Am 8. Mai 1945 wurde Giesler auf der Flucht in einem Lazarett von seinem Adjutanten erschossen, nachdem er zuvor zusammen mit seiner Ehefrau in Berchtesgaden versucht hatte sich das Leben zu nehmen.
Sein Bruder Hermann Giesler war einer der wichtigen Architekten des Dritten Reiches.
- Ortsgruppenleiter und SA-Führer in Siegen, 1928-1934
- Führer der SA-Brigade 63 (Oldenburg-Ostfriesland), 1935
- Stabsführer der SA-Gruppe Hochland in München, 1936
- Leiter der SA-Gruppe Alpenland in Linz, 1937-1938
- Wehrdienst als Hauptmann der Infanterie, 1938-1941
- Hauptdienstleiter in der Partei-Kanzlei, August 1940 - November 1941
- Gauleiter in Westfalen-Süd, November 1941 - Januar 1943 (April 1944)
- Gauleiter (geschäftsführend) in München-Oberbayern, Juni 1942 - April 1944
- Gauleiter in München-Oberbayern, April 1944 - Mai 1945
- Ministerpräsident von Bayern, November 1942 - Mai 1945
- Mitglied des Reichstags, Januar 1933 - Mai 1945
[Bearbeiten] Weblinks
- Ausführliche Biografie von Paul Giesler (Historisches Centrum Hagen)
- Stadt Siegen zum Lebensweg Paul Giesler
- Testament Hitler vom 29. April 1945
Weimarer Republik: Hugo Preuß | Eduard David | Erich Koch-Weser | Georg Gradnauer | Adolf Köster | Rudolf Oeser | Wilhelm Sollmann | Karl Jarres | Martin Schiele | Otto Geßler (kommissarisch) | Wilhelm Külz | Walter von Keudell | Carl Severing | Joseph Wirth | Wilhelm Groener | Wilhelm Freiherr von Gayl | Franz Bracht
Zeit des Nationalsozialismus: Wilhelm Frick | Heinrich Himmler | Paul Giesler | Wilhelm Stuckart
Personendaten | |
---|---|
NAME | Giesler, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Politiker der NSDAP; Bayerischer Ministerpräsident 1942-1945 |
GEBURTSDATUM | 15. Juni 1895 |
GEBURTSORT | Siegen |
STERBEDATUM | 8. Mai 1945 |