Paul Deschanel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Deschanel (* 13. Februar 1855 in Schaarbeek; † 28. April 1922 in Paris) war ein französischer Politiker und Staatspräsident der Dritten Republik. Paul Deschanel war der Sohn des Politikers und Schriftstellers Émile Deschanel. Seit 1876 Unterpräfekt in Brest, erklomm er rasch die politische Karriereleiter und war seit 1885 republikanischer Abgeordneter für das Département Eure-et-Loir. 1896 Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, 1898-1902 und nochmals von 1912-1920 Präsident des Abgeordnetenhauses, setzte er sich 1920 in der Wahl zum Nachfolger von Raymond Poincaré gegen Kriegsprémier Georges Clemenceau durch. Deschanel amtierte vom 17. Februar bis 21. September 1920 und war der einzige französische Präsident, der zuvor kein Ministeramt innegehabt hatte.
Bereits einen Monat nach Amtsantritt zeigten sich mentale Probleme und Zeichen von seniler Demenz. Nachdem der Präsident nur im Pyjama bekleidet nachts aus dem Präsidentenzug geklettert war, wurde klar, dass er unhaltbar war. Er musste dem Ministerpräsidenten Alexandre Millerand weichen, wurde aber Senator und starb zwei Jahre später.
Adolphe Thiers | Patrice de Mac-Mahon | Jules Grévy | Marie François Sadi Carnot | Jean Casimir-Périer | Félix Faure | Emile Loubet | Armand Fallières | Raymond Poincaré | Paul Deschanel | Alexandre Millerand | Gaston Doumergue | Paul Doumer | Albert Lebrun
Vorgänger Henri Brisson Henri Brisson |
Präsidenten der französischen Abgeordnetenkammer 9. Juni 1898-10. Juni 1902 23. Mai 1912-12. Februar 1920 |
Nachfolger Léon Bourgeois Raoul Péret |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Deschanel, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Politiker und Staatspräsident der Dritten Republik |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1855 |
GEBURTSORT | Schaerbeek |
STERBEDATUM | 28. April 1922 |
STERBEORT | Paris |