Partido Radical Social Demócrata

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Die Radikale und Sozialdemokratische Partei (span. Partido Radical Social Demócrata (PRSD)) ist eine politische Partei in Chile, die sich als Partei der linken Mitte versteht. Sie beteiligt sich am Mitte-Links-Bündnis Concertación de Partidos por la Democracia und ist Mitglied der Sozialistischen Internationale. Die PRSD entstand am 18. August 1994 aus der Fusion der 1863 gegründeten Radikalen Partei mit der Sozialdemokratischen Partei (Partido Socialdemócrata de Chile).

Die PRSD gehört mit einem Stimmenanteil von zuletzt 4,1% zu den kleineren Parteien und stellt derzeit fünf Parlamentsabgeordnete, zwei gewählte und zwei ernannte Senatoren.

[Bearbeiten] Innere Struktur

Die PRSD wird von einem Vorsitzenden geleitet. Der Zentralrat (Directiva Central) als höchstes Entscheidungsgremium umfasst 28 Mitglieder. Der Parteivorsitzende, dessen Stellvertreter, der Generalsekretär und der Schatzmeister gehören automatisch dem Zentralrat an, die übrigen 23 Mitglieder werden vom Parteitag gewählt. Der mindestens einmal jährlich tagende Parteirat (Consejo General) umfasst 104 Mitglieder, die von den 13 Regionalverbänden entsandt werden. Der Parteitag als höchstes Entscheidungsgremium tagt alle zwei Jahre. Jeder Ortsverein entsendet einen Delegierten für rund 100 Mitglieder, außerdem werden Bürgermeister, Stadträte und Parlamentsabgeordnete automatisch zu Parteitagsdelegierten ernannt. Die PRSD stellt jedoch nur 12 von 345 Bürgermeistern (darunter in der Großstadt Chillán) und 117 Stadträte.

[Bearbeiten] Programm

Das Programm der PRSD beruht auf dem laizistischen Humanismus und den Grundsätzen der Sozialdemokratie. Die PRSD strebt eine demokratische, solidarische und humanistische Gesellschaft an, welche die materiellen und geistigen Bedürfnisse der Menschen durch einen demokratischen und sozialen Rechtsstaat befriedigt.

Die PRSD setzt sich für freie Märkte und private Unternehmen, aber auch für eine staatliche Regulierung der Wirtschaft ein. Die staatliche Wirtschaftspolitik sollte ein angemessenes Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung, sichere Arbeitsplätze, einen ausgeglichenen Staatshaushalt und eine gerechte Einkommensverteilung anstreben.

Außenpolitische setzt sich die PRSD für die Integration Lateinamerikas, das Selbstbestimmungsrecht der Völker, eine beschleunigte Abrüstung und eine friedliche Lösung von Konflikten ein.

[Bearbeiten] Geschichte

Die PRSD entstand am 18. August 1994 aus der Fusion der 1863 gegründeten Radikalen Partei mit der Sozialdemokratischen Partei (Partido Socialdemócrata de Chile). Die Radikale Partei hatte ihre Blütezeit in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts und konnte von 1938 und 1952 alle chilenischen Staatspräsidenten stellen. Bei den Parlamentswahlen von 1993 konnte die einst so erfolgreiche Radikale Partei keinen Wahlerfolg mehr erringen und verbündete sich deshalb mit der ebenfalls wenig erfolgreichen Sozialdemokratischen Partei, die 1973 durch Anhänger einer moderaten Mitte-Links-Politik gegründet wurde.

[Bearbeiten] Die Radikale Partei

Die Radikale Partei wurde am 27. Dezember 1863 in Copiapó gegründet. Sie forderte die Trennung von Kirche und Staat, das allgemeine Wahlrecht und die Dezentralisierung der Verwaltung, die damals noch autoritär vom Präsidenten geführt wurde. Am Ende des 19. Jahrhunderts ergänzte die Radikale Partei ihr Programm mit der Forderung nach einem Sozialstaat.

Die Radikale Partei arbeitete eng mit den sozialistischen Parteien zusammen. 1938 versammelte der von der Radikalen Partei aufgestellte Präsident Arturo Alessandri Palma Demokraten, Radikale, Sozialisten und Kommunisten in einer Volksfront-Regierung. 1969 beteiligte sich die Radikale Partei am Linksbündnis Unidad Popular, deren Kandidat Salvador Allende 1970 als Sieger aus den Prädidentschaftswahlen hervorging und bis zum Militärputsch von 1973 regierte.