Paltrockwindmühle
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Eine Paltrockwindmühle ist eine umgebaute Bockwindmühle, bei der das Mühlengebäude auf einen Rollenkranz gelegt wurde. Durch diese bauliche Veränderung konnte die Mühle vergrößert werden und mehr Maschinen oder Mahlgänge aufnehmen. Der Name soll von der Ähnlichkeit der seitlich lang heruntergezogenen Mühle mit dem Faltenrock eines Geistlichen her kommen.
Das Mühlengebäude der Paltrockwindmühle lagert auf einer Rollenbahn (Rollenkranz) auf einem ringförmig angelegten Fundament. Das heißt hier wird ähnlich der Bockwindmühle der komplette Mühlenkörper mit den Flügeln in den Wind gedreht. Die Drehebene liegt bei diesem jüngsten Windmühlentyp jedoch ganz auf die Bodenebene. Bei den ältesten Mühlenkonstruktionen, den Bockwindmühlen, war dies noch die Bockebene, bei den danach entwickelten Holländerwindmühlen lag die Drehebene unterhalb der Haube. Durch die tiefe Drehebene wurde ein großer Raum in der Mühle gewonnen, der durch die Vielpunktlagerung auf dem Rollenkranz auch statisch stabil war - im Gegensatz zur Bockwindmühle. Dieser Raum wurde in einzelnen Fällen noch durch Seitentaschen vergrößert und es konnten dadurch weitere Müllereimaschinen in ihn eingebaut werden.
Die Vordrehung erfolgte meist durch eine Windrose, es gibt noch seltene Beispiele einer Drehung mit Steert.
Paltrockmühlen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und hauptsächlich in den nicht ganz so windreichen Gegenden des östlichen Niedersachsens, Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Mecklenburgs und Pommerns gebaut.
Bei den zahlreichen (deutschen) Paltrockwindmühlen handelt es sich um umgebaute Bockwindmühlen. Es gibt aber auch komplette Neubauten. Die Besitzer entschieden sich meist zu einer solchen Bauform, weil sie kostengünstiger als eine ähnlich leistungsfähige Holländerwindmühle war.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.deutsche-muehlen.de - Mühlenportal: Infos über Mühlen
- www.deutsche-muehlen.de - Standorte von Paltrockwindmühlen
- www.muehlen-dgm-ev.de - Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V.