Paläomagnetismus
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Paläomagnetismus oder fossiler Magnetismus ist ein wichtiges geophysikalisches Hilfsmittel und Forschungsrichtung der historischen Geologie.
Da das Erdmagnetfeld sich in erdgeschichtlichen Zeiträumen ständig ändert, können frühere, in Gesteinen „eingefrorene“ magnetische Strukturen, untersucht werden.
Während des langsamen Absinkens von Sedimenten im Ozean werden eisenhaltige, magnetisierbare Kristalle wie Magnetit nach dem auf sie einwirkenden Magnetismus ausgerichtet und im Schlamm - der später zu Gestein verdichtet und metamorphiert wird - fixiert. Damit ist die Richtung des Magnetfelds der Erde zur Zeit der Gesteinsbildung - wenn der Stein nicht zwischenzeitlich wieder im Erdmantel aufgeschmolzen wird - festgelegt. Dieser Verwitterungs- und Erosionsprodukt- Mechanismus wird Detritus- oder Sedimentations Remanenz genannt.
Eine andere Möglichkeit der paläomagnetischen Vermessung ist die von langsam abkühlenden Basalten oder anderen magmatischen Gesteinen, genannt thermisch remanente Magnetisierung.
Somit kann man die Richtung zum Nordpol, die Drehung von Kontinenten, und - durch Messung der Stärke der Magnetisierung der Kristalle - eine eventuelle Wanderung zwischen Nord- und Südpol, also die geographische Breite bestimmen. Die frühere geographische Länge der Lage des Gesteins, also eine Wanderung in Ost- West- Richtung, kann paläomagnetisch nicht gemessen werden.
Paläomagnetische Beweise verifizierten in den 1960er Jahren die Theorie der Kontinentaldrift und Plattentektonik Alfred Wegeners und später des Wilson-Zyklus der Superkontinent - Entstehung.
Der britische Nobelpreisträger P.M.S.Blackett gilt als Pionier dieser Fachrichtung.