P. Walter Jacob
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
P. Walter Jacob, eigentlich Paul Walter Jacob, (* 26. Januar 1905 in Duisburg; † 20. Juli 1977 in Schwäbisch Hall) war ein deutscher Schauspieler, Dramaturg und Regisseur.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Nach dem Abitur 1923 in Mainz studierte Walter Jacob an der Universität Mainz und an der Musikhochschule Berlin. Zeitgleich erlernte er am Max-Reinhardt-Seminar in Berlin den Beruf des Schauspielers und Regisseurs. Nach seiner Tätigkeit als Regieassistent an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin ging er 1929 als Oberspielleiter, Dramaturg und Schauspieler nach Koblenz. Danach nahm er Engagements an den städtischen Bühnen Lübeck und Wuppertal war. 1932/33 arbeitete er als Regisseur für Oper und Operette in Essen. Nach Angriffen aus der NS-Presse wurde er am 29. März 1933 entlassen. Walter Jacob floh am 1. April 1933 nach Amsterdam. Er arbeitete als Musikkritiker in Paris, als Schauspieler in Luxemburg (1934), wurde Leiter der Echternacher Festspiele (1935) und Mitarbeiter bei Radio Luxemburg. Ab 1936 war er am Stadttheater Teplitz-Schönau in der Tschechoslowakei unter Vertrag. Im April 1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen und er floh nach Buenos Aires, 1941 erwarb er die argentinische Staatsbürgerschaft. Von 1940 bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland 1950 war er Leiter der Freien Deutschen Bühne in Buenos Aires.
1950 wurde er zum Intendanten der Städtischen Bühnen Dortmunds gewählt und 1957 zum Generalintendanten ernannt. Gegen seinen Willen musste er 1962 ausscheiden. Er arbeitete freischaffend als Schauspieler, Sprecher und Regisseur, bis er 1977 nach einem Herzinfarkt starb.
P. Walter Jacob war als Leiter der Freien Deutschen Bühne in Buenos Aires Herausgeber des Jahrbuches „Theater. Almanach der Freien Deutschen Bühne“ und weiterer Bücher zum Exiltheater in Argentinien. Er übersetzte viele holländische, französische und spanische Bühnenwerke ins Deutsche, u.a. Maurits Dekkers „Die Welt hat keinen Wartesaal“.
[Bearbeiten] Werke
- Im Rampenlicht: Essays und Kritiken aus 5 Jahrzehnten Hrsg. von Uwe Naumann. Hamburg: Kabel 1985. ISBN 3-921909-83-X 0
- Musica prohibida - Verbotene Musik Ein Vortrag im Exil. Hrsg. und kommentiert von Fritz Pohle. Hamburg: Hamburger Arbeitsstelle für Dt. Exilliteratur 1991. (Schriftenreihe des P.-Walter-Jacob-Archivs) ISBN 3-9802151-1-3
- Jacques Offenbach / mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von P. Walter Jacob. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt
- Der beschwerliche Weg des Peter Cornelius zu Liszt und Wagner . Mainz: Krach 1974 (Kleine Mainzer Bücherei; Bd. 8) ISBN 3-87439-028-4
[Bearbeiten] Ehrungen
- Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (1969)
- Ein Theatermann im Exil: P. Walter Jacob Eine Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg 1985
[Bearbeiten] Literatur
- Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933-1945. Herausgegeben von Frithjof Trapp u.a. Band 2: Biographisches Lexikon der Theaterkünstler. KG Saur 1998 ISBN 3-598-11373-0
- Musikalische Streitschriften: P. Walter Jacobs Musikpublizistik; 1933 - 1949 hrsg. von Andreas Löhrer in Zusammenarbeit mit Vera Balzano [Hrsg. von der Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für Deutsche Exilliteratur]. Hamburg: Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für Dt. Exilliteratur, 2005. (Schriftenreihe des P.-Walter-Jacob-Archivs) ISBN 3-9808388-0-3
- Ein Theatermann im Exil: P. Walter Jacob. Ernst Kabel Verlag 1985 ISBN 3-921909-88-0
- Theater im Exil 1933 - 45. Ausstellungskatalog der Akademie der Künste, Herausgegeben von Walter Huder. Berlin 1973
- Zwischen Schönberg und Wagner - Musikerexil 1933 - 1949. Das Beispiel P. Walter Jacob. Zur Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek "Carl von Ossietzky", Hamburg, (12. Januar 2005 - 19. Februar 2005), hrsg. von der Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für Deutsche Exilliteratur. Frithjof Trapp. Leipzig: Henschel 2005 ISBN 3-89487-510-0
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über P. Walter Jacob im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Das Paul Walter Jacob-Archiv
- [1] Jacques Arndt über die Freie Deutsche Bühne und P. W. J.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Jacob, P. Walter |
| ALTERNATIVNAMEN | Jacob, Paul Walter |
| KURZBESCHREIBUNG | Schauspieler, Regisseur, Intendant |
| GEBURTSDATUM | 26. Januar 1905 |
| GEBURTSORT | Duisburg |
| STERBEDATUM | 20. Juli 1977 |
| STERBEORT | Schwäbisch Hall |
