Ovaldrehen
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Ovaldrehen ist eine alte Drechselkunst. Davon zeugen zum Beispiel die ovalen Pokale und Dosen aus Elfenbein in der Schatzkammer der sächsischen Kurfürsten und Könige, dem Grünen Gewölbe im Dresdener Schloss. Die ältesten Stücke dort stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden ovale Bilderrahmen noch in Drechsler-Werkstätten und Rahmen-Manufakturen hergestellt. Der Ovaldreher war unter den Drechslern ein gut bezahlter Spezialist.
Das Ovaldrehen erfolgte seit alters her auf dem Ovalwerk. Es wurde auch verwendet, um Artikel des täglichen Gebrauchs herzustellen, für die die ovale - genauer gesagt elliptische - Form besonders geeignet ist wie zum Beispiel eine Brotschale. Eine lange Liste weiterer Beispiele lässt sich aufzählen. Das Ovalwerk wurde vor Jahrzehnten durch produktivere Technologien ersetzt. Man findet heute auch noch ovale Produkte, aber sie sind aus Kunststoff oder Spritzguss oder mit computer-gesteuerten Maschinen hergestellt.
Um die hohe Handwerkskunst des Ovaldrehens wieder zu beleben, begann vor zwanzig Jahren eine Entwicklung, das alte, langsam und geräuschvoll laufende Ovalwerk durch einen modernen Mechanismus zu ersetzen, der ruhig und schnell läuft, aber unvermindert die alte Handfertigkeit erfordert. Deshalb interessieren sich weltweit anspruchsvolle und experimentierfreudige Drechsler und Kunsthandwerker für die neue sächsische Ovaldrehmaschine und ihr Zubehör.
