Oskar Potiorek
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Oskar Potiorek (* 20. November 1853 in Bleiburg, Kärnten; † 17. Dezember 1933 in Klagenfurt) war ein Offizier der österreichisch-ungarischen Armee.
[Bearbeiten] Leben
Potiorek besuchte die Technische Militärakademie und die Kriegsschule. 1879 kam er in den Generalstab nach Wien, wo er seit 1886 im Büro für operative und besondere Generalstabsarbeiten arbeitete und schließlich 1892 zum Chef dieses Büros aufstieg. 1902 ernannte Kaiser Franz Joseph ihn zum stellvertretenden Generalstabschef in Wien, 1907 zum Kommandierenden General in Graz. 1910 übernahm Potiorek das Amt des Armeeinspektors in Sarajevo, ab 1911 bekleidete er das Amt des Landeschefs von Bosnien-Herzegowina (i.e. Gouverneur der Provinz). Fortan hatte Potiorek eine Doppelfunktion, sowohl als ziviler wie auch als militärischer Oberbefehlshaber der Provinz inne. 1913 lud Potiorek den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand zu Manövern nach Bosnien ein, die am 26. und 27. Juni 1914 unter Potioreks Oberbefehl und in Gegenwart des Erzherzogs ausgetragen wurden. Die am Abend des 27. Juni aus Sicherheitsbedenken suggestierte vorzeitige Abreise des Erzherzogs, unter Verzicht auf den für den 28. Juni vorgesehenen Besuch in Sarajevo lehnte Potiorek unter anderem aus Sorge um sein eigenes Prestige ab.
Am Vormittag des 28. Juni 1914 wurden zwei Anschläge auf den Erzherzog und seine Ehefrau verübt, von denen sie letzteren auf dem Weg vom Rathaus von Sarajevo zum Garnisonshospital zum Opfer fielen als Schüsse auf ihr Vehikel, eine offene Limousine abgegeben wurden, die beide töteten. Poitorek, sowie Franz Graf Harrach, der Besitzer des Wagens, und der Fahrer, Leopold Lojka, blieben unverletzt, obwohl der Attentäter Gavrilo Princip später aussagte, er habe mit seinem zweiten Schuss Potiorek töten wollen.
Ungeachtet dieser Katastrophe wurde Potiorek zunächst im Amt belassen und zu Beginn des 1. Weltkrieges, der infolge der durch die Ermordung des Thronfolgers verursachten Julikrise ausgelöst worden war, zum Oberbefehlshaber über alle Balkanstreitkräfte der habsburgischen Doppelmonarchie ernannt. Nach einer schweren Niederlage gegen die serbischen Streitkräfte wurde Potiorek noch im selben Jahr seines Postens enthoben und vorzeitig verabschiedet.
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Jerábek: Potiorek. General im Schatten von Sarajevo. Graz und Köln 1991.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Potiorek, Oskar |
| KURZBESCHREIBUNG | Offizier der österreichisch-ungarischen Armee |
| GEBURTSDATUM | 20. November 1853 |
| GEBURTSORT | Bleiburg, Kärnten |
| STERBEDATUM | 17. Dezember 1933 |
| STERBEORT | Klagenfurt |
