Orden vom Heiligen Michael (Bayern-Kurköln)
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Der Orden zum Heiligen Michael ist ein 1693 von Joseph Clemens von Bayern, damals Fürsterzbischof von Köln, gegründeter Ritterorden.
Anders als die zeitgleich gegründete Erzbruderschaft St. Michael stand er nur dem Adel offen. Die Mitglieder sollten unter dem Schutz des Erzengels durch Gebet und Sakramentempfang, aber auch finanzielle Leistungen den katholischen Glauben verteidigen. Verzeichnet waren sie im jährlich aktualisierten Nouveau Calendrier, in dem jedes Mitglied eine eigene Seite mit Wappen, Kupferstich-Porträt und Nennung aller Titel erhielt.
Sitz des Michaelordens war das 1751-57 eigens hierfür errichtete Koblenzer Tor in Bonn, Hauskirche des rheinischen Zweigs die spätromanische Michaelskapelle auf der Godesburg. Der bayerische Zweig teilte sich mit der Erzbruderschaft die Münchener Barockkirche St. Michael im Stadtteil Berg am Laim.
Im Rheinland ging der Orden bereits mit der Säkularisation des Fürsterzbistums Köln 1803 unter. In Bayern überstand er die Säkularisation, wurde aber 1837 von König Ludwig I. in einen Verdienstorden umgewandelt, der bis zum Untergang der Monarchie 1918 verliehen wurde.