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Ohrloch

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2 Lobe- und 2 Helixpiercings
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2 Lobe- und 2 Helixpiercings

Ein Ohrloch ist ein künstlich durch das Ohr gestochenes Loch um Ohrschmuck, z. B. Ohrringe hindurchzustecken oder einzuhängen. Sie werden zumeist durch das weiche Ohrläppchen gestochen (Lobepiercing).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Arten

Verschiedene Piercings im Ohr
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Verschiedene Piercings im Ohr
  • Lobe: Klassisches Piercing durch das Ohrläppchen (9).
  • Tragus: Piercing durch den Knorpelfortsatz am Eingang des Gehörkanals (5).
  • Anti-Tragus: Piercing durch den dem Tragus gegenüberliegenden Knorpelfortsatz (8).
  • Conch: Piercing durch die innere oder äußere Ol (7).
  • Helix: Piercing durch das Knorpelgewebe der Ohrkante (1).
  • Industrial Piercing: Hierbei wird ein Barbell in zwei gegenüberliegende Helix-Piercings eingeführt (2).
  • Rook: Piercing durch den Anti-Helix (3).
  • Daith: Piercing durch die waagerechte Auswölbung in der Ohrmuschel (4).
  • Snug: Piercing durch die innere Knorpelauswölbung parallel zur Ohrkante (6).

[Bearbeiten] Vorkommen

Erste Ohrlöcher sind in Ägypten, etwa 4500 v. Chr. nachweisbar.

Im westlichen Kulturkreis, bis Anfang der 1970er Jahre, haben fast nur Frauen Ohrlöcher gehabt und diese fast immer paarweise. Danach haben auch vermehrt Männer sich Ohrlöcher stechen lassen, auch tauchten häufiger mehrfach durchstochene Ohren auf.

Im Hinduismus werden Kindern im Rahmen des Karnavedha-Rituals Ohrlöcher gestochen um sie vor Krankheiten zu schützen.

[Bearbeiten] Methodiken des Stechens

„Ein eitles Mädchen läßt sich Ohrenlöchelchen stechen“ (aus einem Schulbuch von 1810)
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„Ein eitles Mädchen läßt sich Ohrenlöchelchen stechen“ (aus einem Schulbuch von 1810)

Trotz der zunehmenden Verbreitung besserer Techniken, die im folgenden auch erläutert werden sollen, werden Ohrlöcher heutzutage meist noch mit einer Pistole genannten Vorrichtung gestochen. Dazu wird ein aus chirurgischem Stahl bestehender Ohrstecker in die Pistole eingelegt. Dieser Ohrstecker wird mittels einer Feder beschleunigt und durchsticht das Ohrläppchen. Hinter dem Ohr rastet er in einem Verschluss ein. Diese Methode ist jedoch sehr umstritten. Sie belastet einerseits das Gewebe und birgt gewisse Risiken zur Infektion. Wenn überhaupt sollte diese Methode nur bei Ohrläppchen angewendet werden, da anderes Gewebe zuviel Widerstand bietet und zu Komplikationen führen kann.

Eine Weiterentwicklung der Pistole, die jene zunehmend verdrängt, sind vollverkapselte, sterile Systeme, bei denen der Ohrstecker ohne Federdruck, nur durch die Muskelkraft der Hand, welche das Gerät bedient, sanft und schonend durch das Ohrläppchen gedrückt. Obgleich die Gewebebelastung hierbei geringer ist als bei den Federdruckpistolen, sollte auch diese Methode nur am Ohrläppchen angewandt werden. Obwohl die Stechgeschwindigkeit geringer ist empfinden die meisten Personen diese neuere Methode als angenehmer. Beispiele solcher Geräte sind das "Inverness 2000" oder das "Studex 75". Die medizinischen Ohrstecker, die bei diesen Systemen zum Einsatz kommen, haben in der Regel etwas dünnere Durchsteckstifte (0,9 statt 1,2 mm), als bei den älteren (bei den Pistolen üblichen) Modelle, was kleinere Löcher zur Folge hat. Neben den ästhetisch nicht sonderlich ansprechenden Steckern aus Chirurgenstahl sind auch Modelle aus Gold, Titan und anderen Materialien erhältlich, in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenstem Design.

Auch Einwegstechsysteme, die zunehmend Verbreitung finden, sind Varianten dieser vollverkapselten Systeme. Hierbei befindet sicher der Stecker in einer sterilen Einweg-Kunststoff-Kassette, auf die Druck ausgeübt wird; worauf die Hülse, die am Ohrläppchen angesetzt wird, zerbricht, und der Stecker durch das Ohrläppchen gepresst wird. Diese Systeme eignen sich insbesondere zum Selbststechen von Ohrlöchern, werden aber auch teilweise von Juwelieren und Friseuren verwendet.

Die sicherste, wenn auch teuerste Methode ist das Piercen. Hier wird das Loch mit einer sterilen Hohladel gestochen, mit deren Hilfe man dann den Schmuck in das Loch einfädelt. Obwohl es nicht so schlimm ist, wie es ungepiercedte Personen meist vermuten, ist das Stechen mit der Nadel doch etwas schmerzhafter als die Pistole oder die vollverkapselten Stechsysteme. Für die beliebten Löcher im oberen Teil des Ohres (Helix), oder im Tragus, sowie an allen anderen Stellen außer dem Ohrläppchen, ist diese Methode die erste Wahl.

Aus Russland gibt es Berichte, dass dort Ohrlöcher häufig mit glühenden Nadeln gestochen werden, die man anschließend wieder herauszieht um von Hand einen Ohrring in das frische Loch einzufädeln. Ebenso wird dort häufig ein Metallhaken im "Captain Hook"-Design verwendet, wenngleich er deutlich dünner ist. Der Haken wird mit Wodka desinfiziert und das Ohrläppchen wird dann in einer fließenden Bewegung von der Spitze des Hakens durchbohrt.

[Bearbeiten] Größere Durchmesser

Auf 11 Millimeter gedehntes Ohrloch
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Auf 11 Millimeter gedehntes Ohrloch

Viele Naturvölker verwenden Knochennadeln oder spitze Hartholzaalen, teilweise auch Dornen, um Ohrlöcher und andere Piercings zu stechen. Häufig werden diese Löcher (besonders Septumpiercings und Ohrlöcher) ein Leben lang gedehnt, wodurch aus den Ohrläppchen sehr große Schlaufen werden.

In der Zivilisation gibt es noch alternative Methoden, um zu großen bis sehr großen Ohrlöchern zu kommen. Neben dem langwierigen Dehnen von verheilten Stichkanälen kann auf die Methode des Dermal Punch zurückgegriffen werden. Beim Punchen wird mit einer Hautstanze ein zumeist kreisrundes Stück aus dem Gewebe ausgestanzt. Anstelle von kreisrunden Stanzen können auch anders geformte Stempel zum Einsatz kommen. So wurden beispielsweise vom englischen Körpermodifikations-Künstler Steve Haworth schon sternförmige Punches im Ohrknorpel durchgeführt. Von der Form des Loches unabhängig ist dies zwar kaum schmerzhafter als ein Piercing mit einer Nadel, es kommt jedoch häufig zu höherem Blutverlust. Durch Dermal Punching entstandene Löcher heilen in der Regel sehr gut und schnell ab. Diese Methode eignet sich insbesondere für Knorpelgewebe, da für ein sauberes Ergebnis ein gewisser Gewebewiderstand vorhanden sein muss. Obwohl es auch im Ohrläppchen angewandt wird ist dies nicht unbedingt zu empfehlen.

[Bearbeiten] Nach dem Stechen

Nach dem Stechen verbleibt der Schmuck bis zur vollständigen Heilung in der Wunde, was einige Wochen bis Monate dauern kann. Es bildet sich ein Hautschlauch, das eigentliche Ohrloch, der auf beiden Seiten mit der Außenhaut verbunden ist.

Nach der Abheilung kann das Lobepiercing vorsichtig gedehnt werden, um Schmuck mit größerem Durchmesser einsetzen zu können.

[Bearbeiten] Informatives

Ohrlochforum

  • Entgegen der weit verbreiteten Meinung wachsen ausgeheilte Ohrlöcher nicht wieder zu, sie können aber durch Talgabsonderungen im Hautschlauch verkleben und sind dann auch entzündungsgefährdet.
  • Ausgerissene oder nicht mehr gewollte Ohrlöcher können mit einem chirurgischen Eingriff wieder entfernt werden. Dabei wird der Hautschlauch entfernt und das Ohrläppchen vernäht.
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
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