North American Aviation
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North American Aviation, Inc. war eine bedeutende amerikanische Flugzeugherstellerfirma.
Als North American am 6. Dezember 1928 von Clement Keys in Delaware gegründet wurde, war die Firma eine reine Holding für verschiedene Fluggesellschaften und angegliederte Unternehmen. 1934 wurden solcherart Firmen allerdings durch den Air Mail Act verboten und mussten aufgelöst werden. So wurde North American eine Flugzeugproduktionsfirma unter der Leitung von James Howard Kindelberger.
Kindelberger verlegte den Firmensitz nach Los Angeles, Kalifornien, direkt am Municipal Airport, da dort witterungsbedingt während des ganzen Jahres geflogen werden konnte. Kindelberger versprach sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Herstellern.
1940 eröffnete North American Produktionsstätten in Dallas, Texas und Kansas City, Kansas, um Militärflugzeuge im Zuge des Zweiten Weltkriegs zu fertigen. Das Schulflugzeug AT-6 war der erste massengefertigte Typ, der North American den Weg zur Produktion des äußerst erfolgreichen Jagdflugzeuges P-51 bahnte. Der dritte von North American in großen Stückzahlen hergestellte Typ war der zweimotorige Bomber B-25.
Auch nach dem Krieg gingen weitere Militärmaschinen in die Produktion. Die Auftragslage war allerdings zu schlecht um die beiden neuen Werke aufrecht erhalten zu können. Sie wurden wieder geschlossen. Doch nur ein paar Jahre später, 1948, liefen die Geschäfte wieder deutlich besser, nicht zuletzt durch die in Deutschland beschlagnahmten Pfeilflügel Dokumente, die zu erfolgreichen Neuentwicklungen wie der F-86 Sabre führten. Neue Werke in Columbus, Ohio und in Downey, Kalifornien, wurden gebaut.
Die Abteilung für Raketenmotoren wurde unter dem Namen Rocketdyne 1955 verselbstständigt.
Nachdem in den späten 1950er Jahren die Aufträge für zwei weitere Maschinentypen vom Pentagon zurückgezogen wurden, entschied sich North American dafür, in das Weltraumprogramm der NASA einzusteigen. Diese erteilte North American den Zuschlag zum Bau der Apollo Raumkapsel und des Service Moduls (CSM) in Downey. Ebenso wurde das Antriebssystem der Redstone Rakete und die zweite Stufe der Saturn V gefertigt.
Nach dem Apollo 1-Unglück am 27. Januar 1967 wurde North American ein Großteil der Mitschuld gegeben, da viele Nachlässigkeiten bei der Ausführung festgestellt wurden. Die Firma fusionierte dann im September des selben Jahres mit Rockwell-Standard zu North American Rockwell, die wiederum 1973 in Rockwell International aufging. Schließlich kaufte Boeing im Dezember 1996 die Militär- und Weltraumsparte von Rockwell auf.
Siehe auch: Liste der Flugzeughersteller, Liste von Flugzeugtypen