Nauruer

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Die Nauruer sind eine Ethnie, welche die pazifische Insel Nauru bewohnen. Sie sind mit größter Wahrscheinlichkeit ein Mischvolk aus anderen pazifischen Völkern.

Die Herkunft des nauruischen Volkes ist bis heute nicht endgültig geklärt. Sie kann möglicherweise aus der letzten malayo-pazifischen Völkerwanderung (etwa um 1200 n. Chr.) erklärt werden. Wahrscheinlich waren es seefahrende oder schiffbrüchige Polynesier und Melanesier, die sich niederließen, denn eine Urbevölkerung gab es nicht, obgleich die erste Ethnie auf Nauru wohl Mikronesier waren, wobei die Mikronesier in dieser Gegend mit den Melanesiern teilweise vermischt sind.

Die Nauruer haben zwei Bevölkerungselemente: den bodenständigen Melanesiern und den vor langer Zeit eingewanderten Polynesiern. Die Melanesier werden durch einen groben, dunkelfarbigen, behaarteren Typ mit locker krausem, schwarzem Haar repräsentiert; die Polynesier sind feiner, hellbraun und haben schlichtes, schwarzes Haar. Zwischen diesen beiden Extremen bestehen die mannigfachsten Übergänge.

Die Nauruer, welche vor 1900 als Eingeborene lebten, hielten auf Reinlichkeit und Sauberkeit und pflegten ihren Körper. Etwa seit 1920 ist die Influenza in Nauru verbreitet, welche damals schwere Schädigungen am Volkskörper hervorgerufen hatte. 1925 wurde von Ärzten der erste Diabetes-Fall in Nauru diagnostiziert. Heute ist, je nach Alter, jeder zweite bis dritte Nauruer zuckerkrank – so häufig wie in keinem anderen Staat der Erde.

Auffallend ist an beiden Geschlechtern der übermäßig große Fettansatz, der zum Teil durch eine Art Zwangsernährung gefördert wurde und größere Körperkräfte vortäuschte, als die Leute wirklich besaßen. Zu dieser Beobachtung gibt es folgende Erklärung: Demnach sei der Mensch mit Erbgut ausgestattet, das es ihm erlaubt, Nahrung effektiv zu verwerten. In guten Zeiten kann er sich schnell ein Fettpolster anlegen, das ihn über die nächste Hungersnot rettet. Bei den Nauruern scheint die Natur diesen Mechanismus zu voller Ausprägung gebracht zu haben. Da sie vorwiegend Menschen sind, die bei langen Kanufahrten auf See auch Hungerperioden überstehen können mussten und überstanden hatten, kam sei es wohl schon damals zu einer Selektion: Nur wer Nahrung gut verwertete (und schnell Fett ansetzte), konnte gut überleben.

Auch in der Folge erlebten die Nauruer Hungersnöte - bis sie plötzlich zu den Reichsten der Welt gehörten: Die Entdeckung der Phosphat-Vorkommen brachte viel Geld auf die Insel, zunächst in den 1920er-Jahren, vor allem aber nach der Unabhängigkeit 1968. Die genetisch auf karges Leben eingestellten Nauruer hatten plötzlich Nahrung im Überfluss. Körperliche Arbeit und Bewegung wurden ein Fremdwort, das Auto Verkehrsmittel Nummer eins. Die Folge: Übergewicht und schließlich Diabetes.

Siehe auch: Portal:Nauru