Molekularpathologie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
| Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. |
Pathologen (Fachärzte) arbeiten in Ihren Laboren fast ausschließlich mit Gewebe oder Abstrichmaterial (z. B. aus der Gynäkologie). Blut, Urin oder andere Körperflüssigkeiten werden von Labormedizinern (Fachärzte) untersucht.
Zentrales Arbeitsgerät eines Pathologen ist das Mikroskop. Von einem Patienten entnommenes Gewebe wird in einem ausgefeilten Prozess entwässert und in Paraffin eingebettet. Dabei entstehen kleine Paraffinblöcke etwa in der Größe eines Radiergummis. Von diesen Blöcken werden dann dünne Schnitte gefertigt, die auf einen Objektträger aufgezogen werden. Diese dünnen Gewebeschnitte können dann mit verschiedenen Farbstoffen gefärbt werden, um Bakterien oder Zellveränderungen im Lichtmikroskop sichtbar zu machen. Einige Mikroorganismen, wie z. B. Mycobacterium tuberculosis oder Viren sind mit dieser Methode nur bedingt diagnostizierbar. Ganz anders ist dies mit den neuen Methoden der DNA-Diagnostik. Genau wie für den Menschen, lassen sich auch andere Organismen über ihren DNA-Fingerabdruck nachweisen. Einer der nützlichsten DNA-Tests auf Pathogene ist der Nachweis von Papillomaviren. Diese Viren sind die Hauptverursacher von Zervix-Karzinomen bei der Frau. Papillomaviren können bei Mann und Frau Genitalwarzen hervorrufen.
Es gibt mehr als 100 verschiedene Subtypen dieses Virus. Dabei gibt es Subtypen, die gutartige Tumore (Typ 6, 11) und solche die bösartige Tumore (Typen 16, 18) entstehen lassen können.
Die molekularpathologische Papillomavirendiagnostik ist eine der wenigen Methoden für eine sinnvolle Früherkennung in der Krebsdiagnostik. Von der Infektion (Geschlechtsverkehr) bis zur plötzlichen Ausprägung eines bösartigen Tumors vergeht oft eine längere Zeitspanne. Diese Zeit könnte leicht für eine effektive Diagnostik genutzt werden, denn die meisten Frauen gehen regelmäßig zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Leider aber wird die molekulargenetische Diagnostik von Papillomaviren nur in wenigen Fällen tatsächlich von Pathologen angewendet. Liegt dann tatsächlich ein Zervixtumor vor, ist wertvolle Zeit vertan worden. In der Regel hätte eine molekulargenetische Untersuchung schon weit vor der Diagnose "Krebs" vor einem Virussubtyp, der bösartige Tumore erzeugen kann, warnen können. Mit der Kenntnis der Infektion einer hochrisiko Papillomavirusinfektion, hätte man die Patientin besser überwachen können und hätte prophylaktisch bereits vorhandenes und noch unauffälliges Warzengewebe, schonend entfernen können.
Nach der Krebsdiagnose ist ein schonender operativer Eingriff nur noch selten möglich. Auch die psychische Belastung dürfte dann um ein vielfaches höher sein, als ein frühzeitiges Handeln, basierend auf modernen Diagnostikmethoden. Moderne Diagnostikverfahren aber kosten Geld und gerade die molekulargenetische Diagnostik wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht finanziert. Es bleibt dann nur die private Verrechnung der Kosten an die Patientin. Eine private Rechnungsstellung scheint allerdings für den Pathologen, wie für die Patientin, eine unangenehme Situation darzustellen. Behandelnder Gynäkologe und der von ihm beauftragte Pathologe scheinen dieser Diskussion aus dem Weg zu gehen, indem die Möglichkeit einer molekularpathologischen Untersuchung erst gar nicht erwähnt wird. Dazu kommt, dass es auch in Deutschland noch immer nur wenige Pathologen gibt, die DNA-Fingerabdrücke von Pathogenen anfertigen können. Eine Investition in ein DNA-Labor, sowie in die eigene und die Ausbildung der Mitarbeiter, würde sich nicht rechnen.
Das erste private deutsche Unternehmen, welches molekularpathologische Dienstleistungen anbot, wurde 1998 aus der Justus-Liebig-Universität Gießen heraus von Naturwissenschaftlern gegründet. Eine Übersicht über DNA-Diagnostik Dienstleistungen für Pathologen kann über den Weblink erhalten werden.
