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Mausmakis

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Mausmakis
Zwerg-Mausmaki (Microcebus myoxinus)
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Zwerg-Mausmaki (Microcebus myoxinus)
Systematik
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Feuchtnasenaffen (Strepsirhini)
Familie: Katzenmakis (Cheirogaleidae)
Gattung: Mausmakis
Wissenschaftlicher Name
Microcebus
E. Geoffrey, 1828

Die Mausmakis (Microcebus) sind eine in Madagaskar beheimatete Primatengattung mit neun Arten. Zu ihnen gehören die kleinsten Primaten überhaupt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Merkmale

Mausmakis haben ein weiches, kurzes Fell, das rötlichbraun oder grau gefärbt sein kann. Die Unterseite ist weißlich, darüber hinaus sind ein weißer Nasenstreifen und ein meist unauffälliger Rückenstreifen vorhanden. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, der Kopf ist durch die kurze Schnauze, den runden Schädel, die großen Augen und die vergrößerten Ohren gekennzeichnet. Die Kopfrumpflänge der Mausmakis beträgt 9 bis 15 Zentimeter, der Schwanz wird ebenso lang wie der Körper. Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 100 Gramm, ist jedoch starken saisonalen Schwankungen unterzogen.

[Bearbeiten] Lebensraum und Lebensweise

Mausmakis sind Waldbewohner, die vorwiegend auf den Bäumen leben. Sie sind nachtaktiv und schlafen tagsüber in selbsterrichteten, runden Blätternestern oder Baumhöhlen. Weibchen bilden Gruppen von zwei bis neun Tieren, die tagsüber gemeinsam schlafen, in der Nacht aber getrennt auf Nahrungssuche gehen. Die Männchen leben eher einzelgängerisch, sie zeigen ein Territorialverhalten und markieren ihr Revier mit Urin oder Kot. Manchmal finden sich männliche Tiere auch längere Zeit in Gesellschaft von Weibchengruppen.

Ähnlich wie die Fettschwanzmakis verbringen Mausmakis die trockenen Wintermonate (Juni bis September) in einem torporartigen Zustand. Zu diesem Zweck legen sie während der feuchten Jahreszeit einen Fettvorrat in ihrem Schwanz an. Während des winterschlafähnlichen Zustands verringert sich ihr Körpergewicht beträchtlich (beim Grauen Mausmaki von 80 auf 50 Gramm) und auch die Körpertemperatur wird abgesenkt.

[Bearbeiten] Nahrung

Zwerg-Mausmaki (Microcebus myoxinus)
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Zwerg-Mausmaki (Microcebus myoxinus)

Mausmakis sind Allesfresser, allerdings machen Früchte einen beträchtlichen Teil ihrer Nahrung aus. Daneben verzehren sie auch Insekten, Spinnen, Blüten, Nektar und Blätter.

[Bearbeiten] Fortpflanzung

Die Paarung erfolgt unmittelbar nach Ende der Trockenzeit, wobei die Tiere ein rituelles Balzverhalten kennen, das sich in Quietschlauten und dem versuchten Fangen des Schwanzes des Partners ausdrückt. Nach rund 60-tägiger Tragzeit kommen im November oder Dezember meist zwei (seltener auch drei) Jungtiere zur Welt. Teilweise kommt es dann, je nach Gebiet und Dauer der Regenzeit, zu einer zweiten Fortpflanzungsperiode mit einer zweiten Paarungszeit im Dezember und einem zweiten Wurf im Januar und Februar. Die Jungtiere verbringen ihre ersten Lebenswochen im Nest der Mutter. Später werden sie dann von der Mutter während der nächtlichen Aktivität im Maul herumgetragen und jeweils für 1-2 Stunden an wechselnenden Stellen im Gestrüpp geparkt, während das Muttertier auf Futtersuche geht. Die Jungstiere werden nach rund einem bis zwei Monaten entwöhnt. Die Geschlechtsreife tritt mit einem bis zweieinhalb Jahren ein. Die Lebenserwartung beträgt bei Tieren in freier Wildbahn sechs bis acht Jahre, Tiere in menschlicher Gefangenschaft können bis zu 15 Jahre alt werden.

[Bearbeiten] Bedrohung

Obwohl die Zerstörung des Lebensraums eine Bedrohung für die Mausmakis darstellt, sind sie weniger gefährdet als andere madagassische Primaten. Die Bestandszahlen des Grauen und Braunen Mausmakis sind hoch und dürften im Millionenbereich liegen, die IUCN listet zwei Arten, den Zwerg-Mausmaki und den Goldbraunen Mausmaki als gefährdet.

[Bearbeiten] Die Arten

In der Vergangenheit ging man von nur zwei oder drei Arten aus, in jüngerer Zeit und gerade im Jahre 2006 wurden jedoch weitere Arten beschrieben, sodass heute 16 Arten der Mausmakis bekannt sind.

  • Der Berthes Mausmaki (Microcebus berthae) gilt mit 25 bis 30 Gramm Körpergewicht als kleinste Primatenart. Sie lebt im westlichen Madagaskar.
  • Der Graubraune Mausmaki (Microcebus griseorufus) ist durch ein hellbraunes Fell gekennzeichnet. Auch diese Art ist im westlichen Madagaskar beheimatet.
  • Der Goodman-Mausmaki (Microcebus lehilahytsara) wurde erst 2005 als eigene Art beschrieben. Er lebt im östlichen Madagaskar.
  • Der Graue Mausmaki (Microcebus murinus) zählt zu den bekannteren Arten und ist im Westen und Süden Madagaskars beheimatet.
  • Der Zwerg-Mausmaki (Microcebus myoxinus) gehört zu den kleinsten Arten und lebt in Westmadagaskar.
  • Der Goldbraune Mausmaki (Microcebus ravelobensis) ist auf ein kleines Gebiet im nordwestlichen Madagaskar beschränkt und git als bedroht.
  • Der Braune Mausmaki (Microcebus rufus) ist durch sein rotbraunes Fell gekennzeichnet und lebt im Osten Madagaskars.
  • Der Sambirano-Mausmaki (Microcebus sambiranensis) kommt nur im nordwestlichen Madagaskar vor.
  • Der Nördliche Mausmaki (Microcebus tavaratra) ähnelt dem Braunen Mausmaki, die Art ist im nördlichen Madagaskar beheimatet.
  • Claire's Mausmaki (Microcebus mamiratra) ist auf der Insel Nosy Be beheimatet und wurde erst 2006 als eigene Art beschrieben.
  • Simmons's Mausmaki (Microcebus simmonsi) wurde erst 2006 als eigene Art beschrieben. Diese Art lebt im östlichen Madagaskar.
  • Jolly's Mausmaki (Microcebus jollyae) wurde erst 2006 als eigene Art beschrieben. Diese Art lebt im östlichen Madagaskar.
  • Mittermeier's Mausmaki (Microcebus mittermeieri) wurde erst 2006 als eigene Art beschrieben. Diese Art lebt im östlichen Madagaskar.
  • Microcebus bongolavensis wurde erst 2006 als eigene Art beschrieben. Diese Art lebt im nordwestlichen Madagaskar und ähnelt dem braunen Mausmaki.
  • Microcebus danfossi wurde erst 2006 als eigene Art beschrieben. Diese Art lebt im nordwestlichen Madagaskar und ähnelt dem brauen Mausmaki.
  • Microcebus lokobensis wurde erst 2006 als eigene Art beschrieben. Diese Art lebt im nordwestlichen Madagaskar und ähnelt dem braunen Mausmaki.


Die Riesenmausmakis wurden früher ebenfalls zu den Mausmakis gerechnet, werden heute aber in einer eigenen Gattung, Mirza, eingeordnet.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Mausmakis – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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