Marxistischer Studentenbund Spartakus
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MSB-Spartakus - Marxistischer Studentenbund Spartakus (1971-1990)
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[Bearbeiten] Geschichte
Der Marxistische Studentenbund Spartakus (MSB Spartakus) bestand von 1971 bis 1990 in der damaligen Bundesrepublik und war vor allem in den 1970er Jahren ein bundesweit einflussreicher Studentenverband mit zeitweise bis zu 6.500 Mitgliedern.
Seine Wurzeln hatte der MSB in der Studentenbewegung der 1960er Jahre. Damals hatte sich innerhalb des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) ein „marxistischer Kern“ gebildet, der sich von der „antiautoritären“ Strömung im SDS trennte und 1969 an den Universitäten Köln und Bonn die Assoziation Marxistischer Studenten bildete. Aus diesem zunächst eher lockeren Zusammenschluss entstand dann am 22. Mai 1971 der Marxistische Studentenbund Spartakus als bundesweite Organisation. Dieser stand der DKP nahe und errang – nicht zuletzt aufgrund seiner festen Aktionsgemeinschaft mit dem Sozialistischen Hochschulbund (SHB) – über Jahre hinweg einen dominierenden Einfluss in den örtlichen Studentenschaften und deren Dachverband VDS. Seit Ende der siebziger verloren MSB und SHB aber zunehmend Stimmenanteile an die SPD-nahen Juso-Hochschulgruppen und grün-alternative Basisgruppen. Viele Mitglieder des MSB waren während ihres Studiums (z.B. bei der Bewerbung für akademische Hilfstätigkeiten) und nach Beendigung ihres Studiums (meist bei Bewerbungen für den öffentlichen Dienst) vom Radikalenerlaß betroffen.
[Bearbeiten] Ziele
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In der Erklärung der Gründungsversammlung (20./21.Mai 1971) wurden folgende Ziele formuliert:
"Der Marxistische Studentenbund Spartakus ist eine aktive und initiative Kraft im Kampf gegen die Formierung der Hoch- und Fachhochschulen. Er verteidigt jedes demokratische Recht der Studentenschaft, jede demokratische Errungenschaft vor dem Zugriff der Reaktion. Er wirkt aktiv in den Organen der Studentenschaft und unterstützt die Weiterentwicklung des VDS als fortschrittlichen Dachverband aller westdeutschen Studentenschaften. Er arbeitet eng mit solchen Studentengruppen zusammen, die ebenfalls für Mitbestimmung und Demokratisierung der Hoch- und Fachschulen eintreten. Als politischer Studentenverband kämpft er zugleich beharrlich für die sozialen Interessen der Studenten, für eine umfassende Verbesserung der Studienbedingungen, für eine qualifizierte Ausbildung, die breite Disponibilität sichert. Er orientiert die Studenten auf die konsequente Mitarbeit in den Gewerkschaften während des späteren Berufslebens, weil er darin einen Beitrag zur Überwindung des bornierten bürgerlichen Akademismus, zur Heranführung der Studenten an den praktischen demokratischen und revolutionären Kampf in Fabrik, Schule, Büro und Labor, zur Stärkung der breitesten Massenorganisation der Arbeiter und Angestellten gegenüber dem Monopolkapital sieht. Der Marxistische Studentenbund Spartakus sieht in der Durchsetzung von Mitbestimmung und demokratischer Kontrolle über Forschungsplanung, Verwertung von Forschungsergebnissen, Lehre, Studium und Stellenbesetzungen durch die Hochschulangehörigen und die Arbeiterorganisationen das zentrale Kettenglied im Kampf für eine fortschrittlich-demokratische Hochschulreform, als Teil des Ringens für Demokratie und Sozialismus. Er stellt sich zugleich konsequent in die Reihen der Kämpfer gegen Imperialismus in der ganzen Welt. Er weiß sich der Deutschen Kommunistischen Partei durch die gemeinsame marxistische Theorie, das sozialistische Ziel und die gemeinsame antimonopolistische Orientierung im Hochschulkampf solidarisch verbunden."
[Bearbeiten] "Realsozialismus" am Ende
Nach dem Zusammenbruch der DDR wurde der MSB im Jahre 1990 aufgelöst. An einzelnen Hochschulen bestehen allerdings weiterhin – zum Teil auch wieder – MSB-Gruppen, etwa in Düsseldorf, wo diese von 1999 bis 2006 den AStA-Vorsitz stellte. Auch die 1997 in Leverkusen gegründete bundesweite Assoziation Marxistischer StudentInnen (AMS) griff bewusst wieder auf den alten Namen von 1969 zurück, da sie sich ausdrücklich als Nachfolgeorganisation des MSB versteht.
[Bearbeiten] Literatur
- Mit Spartakus im Spartakus. Protokoll des 1. Bundeskongresses des Marxistischen Studentenbundes Spartakus - 20. und 21. Mai 1971. Bonn 1971
- Marxistischer Studentenbund Spartakus (Hrsg.): ...und kein bißchen heiser; Lieder aus der Studentenbewegung. Dortmund, Weltkreis, 1978, mit einem Vorwort von Hannes Wader.
- Weyer, Hartmut: MSB Spartakus. Von der studentischen Protestbewegung zum Klassenkampf, Stuttgart 1973
- Langguth, Gerd: Protestbewegung. Entwicklung - Niedergang - Renaissance, Köln 1983 (zum MSB S. 162-182)
