Marsfeld (München)
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Das Marsfeld war ein Exerzierplatz und Militärgelände in München. Es ist in Anlehnung an das römische Vorbild nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt.
Das Marsfeld lag nordwestlich des Neuhauser Tors vor der Münchner Altstadt. In dieser Gegend führte die bayerisch-kurfürstliche Armee Übungen durch. Da hier auch die Weideflächen des Dorfes Neuhausen lagen, kam es häufig zu Flurschäden, die seit 1603 immer wieder zu Beschwerden und Auseinandersetzungen führten.
Das militärisch genutzte Areal reichte dabei vom Galgenberg (heute Landsberger Straße ungefähr Höhe Hackerbrücke) im Südosten bis zu einem Punkt, an dem sich heute die Landshuter Allee und die Nymphenburger Straße treffen, im Nordwesten. Am 4. Juli 1803 wird das Gebiet in einer Cabinets-Ordre des Kurfürsten an den Justizminister erstmals als „Marsfeld“ bezeichnet. Im Jahr 1804 wurde das Marsfeld durch einen Grenzgraben gekennzeichnet.
Die Münchner Hinrichtungsstätte wurde 1821 vom Galgenberg auf einen stadtnäheren Teil des Marsfeldes (gegenüber des Augustinerkellers, heute Arnulfstraße 52) verlagert, um den Andrang der Schaulustigen aufnehmen zu können. Der zum Marsfeld führende Weg hieß etwa ab 1820 „Marsstraße“. Trotz der Proteste der Neuhauser Bauern wurde das Marsfeld 1853 endgültig dem Militär zugeschlagen.
Der Stadt München wurde 1842 ein Wegerecht eingeräumt, im Gegenzug musste sie den Rand des Platzes mit Bäumen bepflanzen. Auf dem Marsfeld führten Infanterie-, Kürassier- und Sanitätseinheiten Übungen und Paraden durch, die allerdings wegen der Unebenheit des Platzes auf das Oberwiesenfeld verlegt wurden. Bereits seit 1858 gab es Pläne, eine Kaserne auf dem Marsfeld zu errichten. Diese wurden aber bereits zwei Jahre später aufgrund der Geruchsbelästigung einer nahegelegene Schwefelsäurefabrik wieder verworfen. Nachdem diese Fabrik ca. 10 Jahre später geschlossen worden war, wurde ab 1888 mit dem Bau einer Kasernenanlage begonnen, die die alte Salzstadelkaserne ablösen sollte.
In der Kaserne, die bis 1898 beständig ausgebaut wurde, wurden Eisenbau-Bataillone und Infanterie einquartiert. Am 7. November 1918 war die Marsfeldkaserne die erste Kaserne, die sich dem Revolutionszug Kurt Eisners anschloss. Im Oktober 1919 wurden die Baracken an die Polizeiwehr München (die spätere Bayrische Landespolizei) übergeben. Ab 1923 wurden die Anlagen durch verschiedene Behörden genutzt, so hatten unter anderem das Finanzamt und die Oberpostdirektion dort ihren Sitz. Vor 1933 wurde das Marsfeld auch von der SA und der NSDAP für Aufmärsche genutzt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zog wieder Militär in die ehemalige Kaserne ein, die 1945 durch Bombenangriffe größtenteils zerstört wurde. In den 1960er Jahren wurden die Reste der Kaserne abgerissen und neue Gebäude errichtet. In diese zogen verschiedene Behörden wie das Bayerische Landeskriminalamt und die Münchner Finanzämter II, III, IV und V ein. Die Marsstraße hat ihren Namen seit 1820 behalten, ebenso der seit 1890 bestehende Marsplatz.
Koordinaten: 48° 8' 47" N, 11° 32' 54" O