Marie Ellenrieder

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Selbstbildnis Marie Ellenrieders im Alter von 28 Jahren. Selbstbewusst stellt sie sich mit Pinsel und Malerpalette dar.

Maria Ellenrieder (* 20. März 1791 in Konstanz; † 5. Juni 1863 in Konstanz) war eine deutsche Malerin.

[Bearbeiten] Leben

Marie Ellenrieder wurde als jüngste von vier Schwestern in Konstanz geboren; bereits ihre Mutter stammte aus einer Malerfamilie. Maries Großvater mütterlicherseits war der Barockmaler Franz Ludwig Hermann. Gefördert durch den Konstanzer Generalvikar Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg, wurde sie 1813 als erste Frau zum Studium an der Kunstakademie zu München zugelassen. Von 1822 bis 1825 ließ sie sich in Rom weiter ausbilden, wo sie sich eng an Friedrich Overbeck anschloss. 1833-40 kehrte sie noch einmal nach Rom zurück.

1829 wurde sie zur Großherzoglich Badischen Hofmalerin ernannt und widmete sich in ihrer Heimat der Ausübung ihrer Kunst. Mehrere ihrer Werke entstanden auf Schloss Werenwag im Oberen Donautal, wohin sie sich gerne schöpferisch zurückzog. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1891 legte ein Brand das Gasthaus und das daran angebaute Ökonomiegebäude von Schloss Werenwag in Asche. Zum Opfer der Flammen wurden dabei auch die mit schwarzer Kreide auf die weißen Wände eines Gastzimmers gezeichneten Heiligenbilder von Ellenrieder. Zwei der insgesamt vier Zeichnungen wurden ganz, die anderen teilweise zerstört.

[Bearbeiten] Werke

Maria mit dem Jesusknaben an der Hand. Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe

Zu Ellenrieders Werken zählen vor allem Porträts, religiöse Bilder und mehrere Altarbilder für Kirchen im süddeutschen Raum. Bei ihrem Romaufenthalt übernahm sie den Stil der Nazarenern. Unter anderem sind folgende Werke bekannt:

Maria mit dem Jesusknaben an der Hand (1824), Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Die Marter des heiligen Stephan (1827)
Maria im Rosenhag (1834)
Die heilige Felicitas mit ihren Söhnen
Porträt des Großherzogs Ludwig I. von Baden (1763-1830)
Jesus als Kinderfreund (1845) in der Dreifaltigkeitskirche (Konstanz)

[Bearbeiten] Literatur

Baumgärtel, Bettina u.a.: Angelika Kauffmann (1741-1807), Marie Ellenrieder (1791-1863). Malerei und Graphik. Ausstellung vom 30. Mai bis 23. August 1992, Rosgartenmuseum Konstanz. Konstanz 1992. ISBN 3-9801501-8-6
Edwin Fecker: Die Druckgraphik der badischen Hofmalerin Marie Ellenrieder (1791-1863). Heidelberg: Galerie Palatine / Edition Thilo Winterberg 2002. ISBN 3-932204-04-2
Friedrich Wilhelm Fischer; Sigrid von Blanckenhagen: Marie Ellenrieder: Leben und Werk der Konstanzer Malerin. (Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts. Herausgegeben vom Kunstverein Konstanz e.V.) Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag, 1963.
Klara Siebert: Marie Ellenrieder als Künstlerin und Frau. Freiburg i. Br.: Herder Verlag 1916
Margarete Zündorff: Marie Ellenrieder: Ein deutsche Frauen- und Künstlerleben. Konstanz: Oberbadische Verlagsanstalt Merk & Co. 1940