Maria Martental
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Die heutige Wallfahrtskirche Maria Martental liegt in der Gemeinde Laubach (Eifel), Landkreis Cochem-Zell im Tal des Endertbaches.
[Bearbeiten] Geschichte
Mittelalter Vermutlich um 1141 wurde Maria Martental (Martyldal) vom Augustinerchorherrenstift Springiersbach aus gegründet. Bezeugt sind dort zunächst Chorherren, die 1141 von Erzbischof Arnold I. von Köln einen Berg beim nahen Cochem-Sehl geschenkt bekamen. Kaiser Konrad III. bzw. Papst Eugen III. bestätigten Springiersbach später seinen Besitz im valle martirum. 1211 stiftete der Trierer Erzbischof Johann I. eine ewige Lampe für den Hochaltar. Seit 1212 sind nur noch Augustinerinnen in Martental nachgewiesen. Wohl ihr recht ansehnlicher Besitz veranlasste Papst Bonifaz VIII., sie unter den besonderen Schutz des Kastorstifts in Karden zu stellen. Das Frauenstift erlangte keine größere Bedeutung. 1515 lebten dort nur noch zwei Chorfrauen. 1523 wurde das Stift daher von Papst Clemens VII. aufgehoben. Daraufhin zog Springiersbach eigenmächtig dessen Besitz ein, musste sich aber 1541 zum Lesen mehrerer Wochenmessen in Martendal verpflichten. Das Siegel des Stifts zeigte eine Kreuzigungsgruppe. Die dortige Kapelle der 10.000 Märtyrer, die 1817 einstürzte, wurde zum Ziel einer Wallfahrt.
Neuzeit Der Redemptoristenpater Josef Tillmann kaufte 1905 das Grundstück und errichtete 1908 ein Klostergebäude mit Hauskapelle. Hier stellte er das alte Gnadenbild, eine Pieta, wieder auf. Er hatte sich die seelsorgerische Betreuung der örtlichen Bevölkerung zum Ziel gesetzt und bewirtschaftete das Anwesen mit einigen Laienbrüdern. Er gründete in Martental die Gesellschaft der göttlichen Liebe und gab das Sonntagsblatt Christliche Familie heraus. Als er 1918 starb, erhielten die Laienbrüder den klösterlichen Charakter der Anlage. 1927 übernahm die Priesterbruderschaft Herz-Jesu-Priester aus Sittard das Kloster. Sie erbauten 1934 eine neue Wallfahrtskirche. 1941-1945 wurde die Anlage als Landdiensthof der Hitlerjugend zweckentfremdet. Die Herz-Jesu-Priester bauten das Kloster nach dem Krieg wieder auf. 1960 wurde die neue Kirche geweiht und 1973/74 erweitert. Die Wallfahrtsstätte, die am 15. September das Fest der Sieben Schmerzen Mariens als Patronatsfest mit einer Festwoche begeht, erfreut sich nach wie vor regen Zulaufs.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Brommer/Achim Krümmel, Klöster und Stifte am Mittelrhein. (Wegweiser Mittelrhein 6), Koblenz 1998, S. 22f., 66, 91.
- Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Die Kunstdenkmäler des Kreises Cochem, Teil 2, bearb. Ernst Wackenroder, 1959, S. 587ff.