Maha Ghosananda

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Samdoch Preah Maha Ghosananda (* 1929 in der Provinz Takeo) ist ein kambodschanischer Mönch

Über Maha Ghosanandas Leben sind keine präzisen Details bekannt, da er einerseits sehr bescheiden und zurückgezogen lebt und andererseits seine ganze Familie während der Zeit der Roten Khmer verloren hatte, also wenige Menschen tatsächlich von seinem Leben berichten können.

Er wurde 1929 in der Provinz Takeo in den Ebenen des Mekong-Deltas in Kambodscha geboren. Als er acht Jahre alt war, begann er, im Tempel seines Dorfes als Tempeljunge zu dienen. Dort zeigte er großes Interesse am Klosterleben, was darin resultierte, dass er im Alter von 14 seine Eltern bat, Mönch werden zu dürfen. Nach Abschluss seines Studiums an der Buddhistischen Universität von Phnom Penh wechselte Ghosananda zu weiterführenden Studien nach Bat-tambang.

Später verließ er Kambodscha, um an der indischen Nalanda-Universität in Bihar zu promovieren. Daraufhin erhielt er den Titel „Maha“ noch vor seinem dreißigsten Lebensjahr. Sein Name bedeutet „Großer freudevoller Verkünder“. In den Folgejahren erweiterte er seine universitäre Ausbildung durch Studien in unterschiedlichen buddhistischen Zentren Asiens.

Beim japanischen Mönch Nichidatsu Fujii lernte er die Prinzipien der Lehre von Frieden und Gewaltlosigkeit, die sein Handeln in den kommenden Jahren bestimmten sollten. Zudem wurde ihm die Ehre zuteil, beim damaligen Höchsten Patriarchen des kambodschanischen Buddhismus, Sangha Raja, lernen zu können.

Ghosananda lernte während zahlreicher Reisen und Studien fließend Hindi, bengalisch, Sanskrit, Pali, singhalesisch, burmesisch, vietnamesisch, laotianisch, thailändisch, japanisch, französisch, englisch und deutsch zu sprechen. 1965 verließ der Mönch Kambodscha, um in Thailand Schüler des bekannten Meditationsmeisters Achaan Dhammadaro zu werden. Während der folgenden Zeiten des Krieges und des Holocausts in Kambodscha blieb er in Thailand, um dort zu meditieren und darauf zu warten, seinem Volk helfen zu können. 1978 kehrte er nach Kambodscha zurück.

1988 wird Ghosananda zum Höchsten Patriarchen des kambodschanischen Buddhismus gewählt, also zu dessen Oberhaupt. 1992 führte er den ersten Dhammayietra an, einen Friedensmarsch durch Kambodscha. Zwischen 1994 und 1997 wurde er viermal in Folge für den Friedensnobelpreis nominiert. Obwohl er ihn (noch) nie erhalten hatte, wurde er doch mit zahlreichen renommierten Friedenspreisen ausgezeichnet, wie beispielsweise dem Niwano – Friedenspreis.

Personendaten
NAME	Ghosananda, Maha
KURZBESCHREIBUNG	kambodschanischer Mönch
GEBURTSDATUM	1929