Münster-Hiltrup
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Hiltrup ist einer der Außenstadtteile und gleichzeitig ein Stadtbezirk der Stadt Münster in Westfalen. Der Name bedeutet "Hügeldorf" und leitet sich ab von seiner Lage auf einem Geestsandrücken. "Hil" bedeutet Bodenerhebung oder Hügel, der zweite Teil "trup" ist die Bezeichnung für ein Dorf.
Im Zuge der Kommunalreform des Jahres 1975 wurde dieser Stadtteil von der Stadt Münster eingemeindet. Geprägt wird der Ort durch den Dortmund-Ems-Kanal sowie durch die Industrieanlagen der Firmen Glasurit, jetzt BASF und des inzwischen stillgelegten Basalan-Werkes, dessen hoher Kamin noch besteht. Hiltrup besteht aus den Ortsteilen Hiltrup-Zentrum, Hiltrup-West und das durch die Bahnlinie und den Dortmund-Ems-Kanal etwas abgetrennte Hiltrup-Ost.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Zeittafel
- 0 Um Christi Geburt lebte im Münsterland ein Stamm der Germanen, die Brukterer ("brok" = sumpfiger Wald). Auf der Kanalinsel zeugen eine gefundene Herdstelle und Pfostenspuren von dieser Zeit.
- 400 Zu sächsischer Zeit bestand Hiltrup aus den Bauernschaften Sonneborn, Wentrup und Geest. Die Hohe Ward war zu dieser Zeit eine Allmende = Land, das allen gemeinsam gehörte.
- 800 Die in den drei Bauernschaften 120 lebenden Menschen bauen die erste eigene Kirche auf dem Grundstück des Bauern Schulze-Hiltrup
- 1160 Bau der romanischen Kirche St.-Clemens aus Sandstein, die heute noch besteht
- 1233 Erste urkundliche Erwähnung des Namens Hiltrup
- 1733 Bau der ersten Schule an der alten Kirche
- 1848 Gründung des Männergesangvereins
- 1848 Eröffnung der Eisenbahnlinie MS-Hamm am 26.05. mit der Bahnstation "Diecke Wief"
- 1851 Gründung des Hiltruper Bürgerschützenvereins
- 1868 Verlegung der Bahnstation "Dicke Wief" an den jetzigen Bahnhof Hiltrup
- 1877 Einsegnung des Friedhofs "Himmelreich"
- 1890 Errichtung einer Mädchenschule an der alten Kirche
- 1892 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
- 1894 Pater Hubert Linckens, Missionar vom heiligsten Herzen Jesu, gründet in Hiltrup ein Missionskloster (Einweihung am Roten Berg am 8. Dezember 1897)
- 1899 Am 11. August 1899 wird der Dortmund-Ems-Kanal eröffnet
- 1903 Max Winkelmann erbaut das Glasuritwerk
- 1907 Bau des Wasserwerks in der Hohen Ward
- 1909 Gründung der SPD Ortsgruppe
- 1913 Einweihung der großen Clemenskirche an der Ecke Bahnhofstraße (heutige Marktallee) / Hohe Geest
- 1914 Durch die Entnahme von Sand für den Bau von Eisenbahndämmen entstand ein Baggerloch, das nach seinem ersten Pächter, der dort ab 1920 Forellen züchtete, benannt wurde: der Steiner-See
- 1920 Der erste Sportverein DJK Blau Weiß wird gegründet
- 1925 Beginn der Produktion im Glasurit-Werk
- 1928 Gründung des Hiltruper Kalksandsteinwerks durch Leo Schencking
- 1930 Neugründung des "Turnverein Hiltrup", der in 1934 durch Fusion mit DJK Blau Weiß zum TuS Hiltrup wird
- 1932 Errichtung der evangelischen Kirche an der Hohen Geest
- 1941 Einrichtung einer Krankenabteilung (40 Betten) zur Behandlung Verwundeter im Mutterhaus der Missionsschwestern
- 1948 Gründung des Landwirtschaftsverlages in der alten Schencking-Villa in Bahnhofsnähe
- 1956 Einweihung der katholischen Kirche St. Marien
- 1964 Einweihung des neuen Krankenhauses der Hiltruper Missionsschwestern
- 1964 Der Sportverein DJK Eintracht wird gegründet
- 1965 Verkauf der Glasurit-Werke Max Winkelmann an die Badische Anilin und Sodafabrik (BASF)
- 1965 Hiltrup erhält ein offizielles Wappen: Gelber Anker und rotes Sonnenrad
- 1966 Die Freiwilligen Feuerwehr bezieht das neue Gerätehaus an der Friedhofstraße
- 1968 Direkt am Steinersee eröffnen das neue Freibad und das Waldhotel Krautkrämer
- 1970 Einsegnung der neuen evangelischen Christuskirche an der Hülsebrockstraße
- 1972 Einsegnung des Waldfriedhof "Hohe Ward"
- 1974 Start der Städte-Partnerschaft Hiltrup - Beaugency/Frankreich
- 1975 Eingemeindung in die Stadt Münster
- 1980 Fertigstellung der Hiltruper Stadthalle
- 1983 Die ehemalige Pfarrbücherei St. Clemens wird offizielle Stadtteilbücherei
- 1984 Am 1. September eröffnet das Hiltruper Museum in der alten Dampfmühle
- 1987 Die neue Sportanlage Süd wird an der Westfalenstraße eingeweiht
- 2001 Einschwemmung der zu diesem Zeitpunkt weltweit größten Stabbogeneisenbahnbrücke für die Bahnstrecke Münster-Hamm über den Dortmund-Ems-Kanal
- 2002 Bei Rockwool endet am 12. Juni die letzte Schicht - der Schornstein bleibt fortan "kalt"
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung |
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Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl | ||
1160 | 80 | 1895 | 1.013 | 1970 | 14.663 | ||
1517 | 100 | 1905 | 1.447 | 1974 | 15.259 | ||
1668 | 193 | 1912 | 2.010 | 1997 | 24.604 | ||
1750 | 535 | 1925 | 2.861 | 2000 | 25.428 | ||
1865 | 665 | 1950 | 7.348 | 2004 | 25.592 |
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Hiltrup wird durch die Bundesstraße 54 durchquert und liegt mit dem Bahnhof Hiltrup an der Nahverkehrsstrecke Münster - Hamm der Deutschen Bahn. Der Güterbahnhof ist jedoch stillgelegt, nachdem auch die BASF ihre Transporte nur mehr auf der Straße durchführt. Der den gesamten Ort durchschneidende Dortmund-Ems-Kanal bietet insbesondere im Bereich der Alten Fahrt Yacht-/Boots-Kapitänen ausreichend Anlege-Möglichkeiten für eine Stippvisite. In Hiltrup-Ost befindet sich direkt am Kanal ein offizieller Ballon-Start-/Landeplatz.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Landwirtschaftsverlag GmbH
- Glasurit, gehört heute zu BASF
- Spedition Westermann
- Waldhotel Krautkrämer
- Luft & Klima GmbH
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Herz-Jesu-Krankenhaus
- Stadthalle Hiltrup
- Stadtteilbücherei St. Clemens
[Bearbeiten] Bildung
- Immanuel-Kant-Gymnasium
- Bischöfliches Kardinal-von-Galen-Gymnasium
- Gutenberg Realschule
- Hauptschule Hiltrup
- Clemensschule (Grundschule)
- Ludgerusschule (Grundschule)
- Marienschule (Grundschule)
- Paul-Gerhardt-Schule (Grundschule)
- Johannesschule Hiltrup (Sonderschule)
- Polizei-Führungsakademie des Bundes
- Westfälische Schule für Musik
- Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard
[Bearbeiten] Kirchen
- Alte Clemenskirche von 1160
- Pfarrgemeinde St. Clemens
- Pfarrgemeinde St. Marien
- Evangelische Kirchengemeinde Hiltrup
- Evangelische Landeskirchliche Gemeinschaft (LGK) Münster
- Neuapostolische Kirchengemeinde
- Alt-Katholische Kirchengemeinde St. Johannes
- Kirche Jesus Christi der heiligen der letzten Tage
[Bearbeiten] Moschee
- Bait-ul-Momin Moschee der Islamischen Ahmadiyya Muslim Gemeinde. Es ist die erste Moschee in Münster. Sie wurde 2003 feierlich eröffnet.
[Bearbeiten] Bäder
- Freibad Hiltrup
- städtisches Hallenbad
[Bearbeiten] Stadtbezirk
Der Stadtbezirk Hiltrup liegt im Süden der Stadt Münster und grenzt an die Bezirke West, Mitte sowie Süd-Ost. Er umfasst die Fläche von 69,86 km² bei einer Bevölkerung von 36.574 Einwohnern (Stand 31.12.2005). Zum Stadtbezirk Hiltrup gehören neben Hiltrup selbst auch noch die Wohnbereiche (Stadtteile) Amelsbüren und Berg Fidel.
[Bearbeiten] Weblinks
Stadtteile: Albachten | Amelsbüren | Angelmodde | Berg Fidel | Coerde | Gelmer-Dyckburg | Gievenbeck | Gremmendorf | Häger | Handorf | Hiltrup | Kinderhaus | Mecklenbeck | Nienberge | Roxel | Sentrup | Sprakel | St. Mauritz | Wolbeck
Innenstadtviertel: Aaseestadt | Erphoviertel | Geistviertel | Hansaviertel | Kuhviertel | Kreuzviertel | Mauritzviertel | Pluggendorf | Rumphorst | Südviertel | Zentrum Nord
Koordinaten: 51° 54′ 10" N, 7° 38′ 20" O