Mährischer Karst
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Der Mährische Karst (tsch. Moravský kras), auch Mährische Schweiz, liegt nördlich von Brünn und östlich von Blansko. Er umfasst ein Gebiet von rund 92 km² mit etwas mehr als 1000 Höhlen verschiedener Größen. Die Landschaft aus Kalkstein ist hügelig und dicht bewaldet, die Flüsse und Bäche sind tief eingeschnitten, verschwinden zum Teil einfach im Untergrund und kommen anderswo wieder ans Tageslicht. Zahlreiche Wanderwege führen durch dieses viel besuchte und 1965 zum Landschaftsschutzgebiet ernannte Gebiet.
Von den mehr als 1000 Höhlen sind vier für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden:
- Die Balcarka-Höhle liegt in der Nähe von Ostrov u Macochy (Bretterschlag) und bietet zahlreiche Tropfsteine in den verschiedensten Formen.
- Die Sloup-Šošůvka-Höhle in Sloup ist eine der ältesten Schauhöhlen in Mitteleuropa und zeigt ebenfalls Tropfsteine verschiedener Größe und Formen. In einem Teil dieses Höhlensystems (Kulna-Höhle) war während des 2. Weltkriegs eine Fabrik für Bestandteile von Flugzeugmotoren untergebracht.
- Die Katharinenhöhle ist seit 1910 zugänglich. Zwar ist im größten Dom dieser Höhle ein Teil der Decke eingestürzt und hat die dort befindlichen Tropfsteine zerstört, doch an den Rändern und in Seitenhöhlen finden sich auch hier schöne Exemplare wie etwa das „Bambuswäldchen“ oder ein Tropfstein in Form einer Hexe. Hier werden auch Konzerte veranstaltet.
- Auch in der Punkva-Höhle gibt es zahllose Tropfsteinformationen. Zu Fuß und mit Booten auf dem hier noch unterirdischen Fluss Punkva geht es hier durch die Unterwelt. Einer der Höhepunkte ist der Blick von ganz unten durch die Macocha („Stiefmutter“) hinauf zum Himmel. Ein Dom der Höhle ist eingestürzt und bildet nun ein etwa 174 x 76 Meter großes Loch in der Landschaft von 138,5 Metern Tiefe.
In der Nähe des Eingangs zur Punkva-Höhle befindet sich die Talstation einer Seilbahn, die die Besucher auf das Hochplateau bringt, um nach wenigen Gehminuten von zwei verschieden hoch gelegenen Plattformen in die sagenumwobene Macocha auf den hier ein kurzes Stück freiliegenden Punkva-Fluss hinab schauen zu können.
Außer den Höhlen hat die Region noch Schlösser (Blansko, Rájec nad Svitavou) zu bieten oder den Wallfahrtsort Křtiny (Kiritein) mit dem Kloster Křtiny (eine prachtvolle Wallfahrtskirche) oder den alten Hochofen von Frantiska Hut (Franzenshütte).
Die Region wurde vom tschechischen Archäologen und Speläologe Karl Absolon genau kartographiert.
