Lykaon (Arkadier)
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Lykaon (griechisch Λυκάων), in der griechischen Mythologie König der Arkadier, Sohn des Pelasgos, gründete die Stadt Lykosura, die älteste des Landes, stiftete den Kult des Lykäischen Zeus auf dem Berg Lykaion, bei dem nach Berichten Platons noch in historischer Zeit Menschenopfer dargebracht wurden und die Lykäischen Kampfspiele, die angesehensten in Arkadien, und war der Vater eines zahlreichen Geschlechts von Söhnen (sämtlich Personifikationen arkadischer Städte), die an Frevelmut alle Menschen übertrafen und deshalb von Zeus, bis auf einen (Nyktimos), vertilgt wurden. Ihrer Gottlosigkeit schrieb man die Deukalionische Flut zu, die Zeus zur Vertilgung des entarteten Menschengeschlechts schickte.
Im Lykaon-Mythos, sehr früh bereits von Hesiod berichtet (Fragmenta astronomica, bei Eratosthenes, Catasterismi), wird Lykaon von Zeus in einen Wolf verwandelt und dessen Söhne vom Blitz erschlagen, weil sie seine Göttlichkeit auf die Probe stellen wollten, indem sie ihm Menschenfleisch zum Essen vorsetzten. Im Zorn warf Zeus den Tisch mit dem servierten Mahl um, was etymologisch den Namen der Stadt Trapezus erklärt. Die berühmteste Schilderung des Mythos findet sich im Ersten Buch der Metamorphosen des Ovid.
Die Gestalt des Lykaon wird in den antiken Quellen tendenziell negativ beurteilt. Seine Verdienste als Stadtgründer und Kultstifter in Arkadien werden besonders von Pausanias hervorgehoben.
Siehe auch: Lykanthropie, Lykaion
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