Ludwig Hohl
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Ludwig Hohl (*9. April 1904 in Netstal, † 3. November 1980 in Genf) war ein Schweizer Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Ludwig Hohl war der Sohn eines Pfarrers. Er besuchte ein Gymnasium in Frauenfeld, von dem er jedoch wegen des angeblich schlechten Einflusses, den er auf seine Mitschüler ausübte, vorzeitig abgehen musste. Hohl lehnte es ab, eine Berufsausbildung zu machen und einen regulären Beruf auszuüben und lebte daher ständig unter bedrückenden materiellen Verhältnissen, verfiel später auch dem Alkohol. Von 1924 bis 1937 hielt er sich im Ausland auf: bis 1930 in Paris, 1930/31 in Wien und von 1931 bis 1937 in Den Haag. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz im Jahre 1937 lebte er zuerst in Biel, danach bis zu seinem Tod als freier Schriftsteller in Genf, in den Jahren von 1954 bis 1975 in einer Kellerwohnung. Er war fünfmal verheiratet und hatte eine Tochter.
Neben einigen erzählerischen Werken verfasste Hohl eine Reihe von Prosawerken, in denen auf eigenwillige Art philosophische Fragen in quasi aphoristischer, notizenhafter Form behandelt werden. Erfolg und breitere Anerkennung als Schriftsteller blieben Hohl versagt, und obwohl Autoren wie Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt ihn schätzten, kam es erst gegen Ende seines Lebens zu einer gewissen Würdigung durch die Institutionen des Literaturbetriebs: 1970 und 1976 erhielt Hohl den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, 1978 den Robert-Walser-Centenar-Preis sowie 1980 den Petrarca-Preis.
[Bearbeiten] Werke
- Gedichte, Konstanz 1925 (vergriffen)
- Nuancen und Details
- I und II, Zürich: Oprecht 1939
- III. Mit einem Gedenkwort für Albin Zollinger, Genf: Selbstverlag 1942
- Neu-Ausgabe in 1 Band, Olten: Walter 1964 und Frankfurt: Suhrkamp 1975 (vergriffen)
- Nächtlicher Weg. Erzählungen. Mit 15 Federzeichnungen von Hanny Fries, Zürich: Morgarten 1943
- Neu-Ausgabe Frankfurt 1971 (vergriffen)
- Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung, Zürich: Artemis
- 1. I. – VI. Teil, 1944
- 2. VII. – XII. Teil, 1954
- Neu-Ausgabe in 1 Band, Frankfurt 1981, ISBN 3-518-37500-8
- Vernunft und Güte. Erzählung, St. Gallen: Tschudy 1956 (vergriffen)
- Wirklichkeiten. Prosa, St. Gallen 1962 (vergriffen)
- Daß fast alles anders ist. Essays, Olten 1967 (vergriffen)
- Drei alte Weiber in einem Bergdorf. Eine Erzählung, Bern: Kandelaber 1970 (vergriffen)
- Bergfahrt, Frankfurt 1975, ISBN 3-518-01624-5
- Von den hereinbrechenden Rändern. Nachnotizen. Und: Nachnotizen, Anmerkungen. Aus dem Nachlaß hg. v. J. Beringer und H. Sarbach, Frankfurt 1986 (vergriffen)
- Und eine neue Erde, hg. v. J. Beringer, Frankfurt 1990 (vergriffen)
- Mut und Wahl. Aufsätze zur Literatur, hg. v. J. Beringer, Frankfurt 1992, ISBN 3-518-40443-1
- Jugendtagebuch, hg. v. H. Sarbach, Frankfurt 1998, ISBN 3-518-41012-1
- Die verläßlichste meiner Freuden. Hanny Fries und Ludwig Hohl: Gespräche, Briefe, Zeichnungen und Dokumente, hg. v. W. Morlang, München 2003, ISBN 3-312-00310-5
- Aus der Tiefsee. Paris 1926, hg. v. U. Stadler, Frankfurt 2004, ISBN 3-518-41588-3
- Mitternachtsgesellschaft. Erzählungen, Frankfurt 2006,ISBN 3-518-45663-6 (in Vorbereitung)
[Bearbeiten] Literatur
- Xaver Kronig: Ludwig Hohl, Bern 1972
- Adrian Ewald Bänninger: Fragment und Weltbild in Ludwig Hohls Notizen. Einführung und Deutung eines Werks am Rande der schweizerischen Gegenwartsliteratur, Diss. Zürich 1973
- Werner Fuchs: "Möglichkeitswelt". Zu Ludwig Hohls Dichtung und Denkformen, Diss. Bern 1980
- Johannes Beringer (Hrsg.): Ludwig Hohl, Frankfurt (Suhrkamp Materialien) 1981
- Jean-Marie Valentin (Hrsg.): Ludwig Hohl. Akten des Pariser Kolloquiums/Actes du Colloque de Paris 14.-16.1.1993, Bern 1994, ISBN 3-906752-30-5
- Sabine Haupt: "Schwer wie ein weißer Stein". Ludwig Hohls ambivalente Bewältigung der Melancholie, Bern 1996, ISBN 3-906756-55-6
- Ludwig Hohl, München (Text + Kritik 161) 2004, ISBN 3-88377-754-4
- Peter Erismann et al. (Hrsg.): Ludwig Hohl: "Alles ist Werk", Frankfurt 2004, ISBN 3-518-41587-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Artikel Hohl, Ludwig im Historischen Lexikon der Schweiz
- http://www.svbbpt.ch/Literatur/deutsch/treschT17.htm#HOHL
- Texte von Charles Linsmayer http://www.linsmayer.ch/H/HohlLudwig.html
Personendaten | |
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NAME | Hohl, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Autor |
GEBURTSDATUM | 9. April 1904 |
GEBURTSORT | Netstal |
STERBEDATUM | 3. November 1980 |
STERBEORT | Genf |