Ludwig-Erhard-Preis

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Der Ludwig-Erhard-Preis ist eine Auszeichnung für Spitzenleistungen im Wettbewerb, die seit 1997 einmal jährlich in Deutschland verliehen wird. Sie wird von der Initiative Ludwig-Erhard-Preis (ILEP) getragen.

Die ILEP wird durch einen Vorstand geführt, dem bis zu 15 Mitglieder aus den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, je ein Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und des Verein Deutscher Ingenieure (VDI), ein Vertreter der Ludwig-Erhard-Stiftung sowie die Geschäftsführer und Vertreter der übrigen iLEP-Mitglieder angehören. Als Fördermitglieder können sich alle Organisationen, nicht jedoch Einzelpersonen, der iLEP anschließen.

Prämiert werden ganzheitliche Managementleistungen, die auf den Grundgedanken der Excellence - Kundenorientierung, Prozessoptimierung und Innovation - aufbauen und die nachhaltige Entwicklung von Unternehmen im Wettbewerb fördern. Der Ludwig-Erhard-Preis knüpft damit an die international anerkannten Auszeichnungen für umfassendes Qualitätsmanagement wie den Malcolm Baldrige National Quality Award (MBNQA) in den USA, den japanischen Demingpreis oder den Europäischen Qualitätspreis an.

Der Preisverleihung geht ein „Assessmentprozess“ voraus.

Es werden ab 2007 zwei Bewertungsprozesse alternativ angeboten. Der klassische Bewertungsprozess wird im folgenden Abschnitt beschrieben. Der neue Prozess benötigt nur eine 25-seitige Bewerbungsbroschüre, die die wesentlichen Vorgehensweisen und Ergebnisse beleuchtet. Diese wird nur gebraucht, um den Vor-Ort-Besuch zu planen. Anschließend findet ohne eine Jury-Entscheidung der Vor-Ort-Besuch statt. Dadurch hat der Bewerber die Sicherheit, dass die Assessoren zu ihm in die Organisation kommen. Im Rahmen des Besuch wird die Wettbewerbsfähigkeit des Bewerbers anhand des EFQM-Modells untersucht und ein Feedback-Bericht erstellt. Die Wertung (RADAR-Bewertungssystem) auf einer Skala zwischen 0 und 1000 charakterisiert den Reifegrad der Organisation und ist zusammen mit den gefundenen Stärken und Potenzialen die Grundlage für die Juryentscheidung.

Als ersten Schritt des klassischen Prozesses reicht der Bewerber zu Jahresanfang eine 75-seitige, schriftliche Bewerbungsunterlage bei der Projektleitung ein. Bewerber um den Ludwig-Erhard-Preis berücksichtigen in Ihrer Bewerbung die Anforderungen des von der European Foundation for Quality Management (EFQM) entwickelten EFQM-Excellence Modells. Diese Bewerbungsunterlage wird von einem Team von fünf bis sechs EFQM-Assessoren zunächst einzeln und während des sog. Konsensmeetings als Team bewertet. Erreicht der Bewerber eine zuvor festgelegte Mindestpunktzahl, so begibt sich das Team zu einem zwei bis drei Tage dauernden Vor-Ort-Besuch zum Bewerber. Beim Vor-Ort-Besuch verifiziert das Team die Bewerbung und bildet sich ein abschließendes Urteil und verfasst den Abschlussbericht mit der Punktebewertung. Die Assessmentberichte aller Teams werden einer Jury aus Vertretern der Wirtschaft und der Wissenschaft vorgelegt. Diese fällt die abschließende Entscheidung über die Auszeichnungen.

Die Preisverleihung erfolgt gewöhnlich Mitte November, meistens in Berlin. Es gibt drei Arten von Preisen: Die Anerkennung als Finalist, eine Auszeichnung und den Preis. Während die Zahl der Finalisten und Ausgezeichneten schwanken kann, wird der Ludwig-Erhard-Preis nur einmal vergeben, seit 2003 allerdings in drei Kategorien: Große, mittlere und kleine Unternehmen (GU, MU, KU).

[Bearbeiten] Preisträger

1997: kein Preis vergeben, Auszeichnungen für Centra-Honeywell AG und Otis GmbH, keine Finalisten

1998: Ludwig-Erhard-Preis für Spitzenleistungen im Wettbewerb an Schindlerhof, Finalistenanerkennung an Dr. Reinold Hagen Stiftung und Vaillant GmbH

1999: Preisträger Vaillant GmbH, keine Auszeichnungen, als Finalisten geehrt wurden Honeywell Regelsysteme, OBI Markt Nürnberg und TQU Steinbeis Transferzentren Qualität im Unternehmen

2000: Preisträger AUBI, ausgezeichnet wurde OBI Markt Nürnberg, keine Finalisten

2001: keine Preisvergabe, keine Auszeichnung, Ehrung als Finalisten an OBI Finsterwald, Philips Semiconductors und TQU Steinbeis Transferzentren Qualität im Unternehmen

2002: keine Preisvergabe, Auszeichnung für drillbox Georg Knoblauch, als Finalisten wurden Lufthansa CityLine und Endress+Hauser Wetzer geehrt

2003: erneut Ludwig-Erhard-Preis für Spitzenleistungen im Wettbewerb an Schindlerhof (KU) sowie an [TNT Express] (GU), Auszeichnungen für Philips Semiconductors Hamburg (MU), Kautex Textron Werk Wissen (MU), Endress+Hauser Wetzer (MU), Lufthansa CityLine (GU); als Finalisten geehrt wurden TQU Steinbeis Transferzentren Qualität im Unternehmen (KU) und Philips Automotive (GU)

2004: Ludwig-Erhard-Preis für Spitzenleistungen im Wettbewerb an T-Systems Entwicklungszentrum Südwest (GU) und Endress+Hauser Wetzer (MU). Ausgezeichnet wurden BMW Group - Produktion Fahrwerk und Antriebskomponenten (GU), Homag Holzbearbeitungssystems AG (GU), Rewe-Zentral AG Niederlassung Hungen (GU), Kautex Textron Werk Wissen (MU). Ehrung als Finalist errang Philips Semiconductor Böblingen (GU)

2005: Ludwig-Erhard-Preis für Spitzenleistungen im Wettbewerb an die BMW Group, Bereich „Produktion Fahrwerk und Antriebskomponenten“ (GU). Ausgezeichnet wurde die Busch-Jaeger Elektro GmbH (GU) sowie in der Gruppe der MU die emz-Hanauer GmbH & Co. KGaA, erneut die KAUTEX TEXTRON GmbH & Co. KG (Werk Wissen), und die T-Systems Multimedia Solutions GmbH, Niederlassung Dresden. Als Unternehmen der kleinen Gruppe (KU) erhielt die Praxis für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dirk Schöttelndreier & Dr. Holger Rapsch die Auszeichnung im Rahmen des Ludwig-Erhard-Preises. Als Finalisten wurde die Blaupunkt GmbH in der Gruppe der MU und die Herth+Buss GmbH & Co. KG, (KU) geehrt.

2006: Heike Göbel

Diese "Hall of Fame" reflektiert den Grundgedanken dieser Auszeichnung: Das der Auszeichnung zugrunde liegende Managementmodell der Business Excellence ist ein anspruchsvolles Modell, das auf die nachhaltige Entwicklung von Organisationen abzielt. Finalisten, Ausgezeichnete und Preisträger können in ihrer Bewerbung nachweisen, dass sie in ihrem Unternehmen ein nachhaltiges Managementsystem aufgebaut habe, das ergebnis-, prozess- und kundenorientiert angelegt ist. Vorgehensweisen wie Ergebnisse folgen der RADAR-Methode (Results, Approach, Deployment, Assessment und Review), einer erweiterten Form des Deming- oder Shewhart-Kreises.

Excellente Managementsysteme zeichnen sich durch Strategieorientierung, klar definierte und messbare Geschäftsprozesse sowie Ergebnisse aus, die als Trend über mindestens drei Jahre, im Vergleich mit Klassenbesten oder anderen Vorbildern bewertbar dargestellt sind. Darum unterscheidet sich der Ludwig-Erhard-Preis, die Auszeichnung für Spitzenleistung im Wettbewerb, von Preisen für Qualität oder Neuheit von Produkten oder die Leistung einer Person. Wer sich um den Ludwig-Erhard-Preis bewirbt, stellt sich als Organisation dem direkten Vergleich mit anderen Organisationen, die das EFQM-Excellence Modell in ihren Organisationen umsetzen. Ziel ist das rasche Lernen voneinander und miteinander, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas in der Welt zu sichern.

[Bearbeiten] Weblinks

• Initiative Ludwig-Ehrhard-Preis