Lucerne Festival
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Das Lucerne Festival ist ein international bedeutendes Musikfestival in Luzern. Es gehört zu den renommiertesten Festivals der klassischen Musik und zieht jährlich bedeutende internationale Künstler aus der ganzen Welt nach Luzern. Das Festival versteht sich heute als Veranstalter von Konzerten im traditionellen Sinne auf Weltklasse-Niveau, aber auch entschieden als Vermittler von zeitgenössischer Musik und von Kunstereignissen, die in mittelbarem Zusammenhang zur Musik stehen.
Das Lucerne Festival veranstaltet jedes Jahr drei Festivals:
- SOMMER (jeweils im August, seit 1938): Im Rahmen dieses Hauptfestivals finden jährlich im August und September gegen 100 Veranstaltungen statt. Rund 30 Sinfoniekonzerte mit den weltbesten Orchestern und Dirigenten bilden dabei das Kernstück der Veranstaltung. Seit 1999 steht das Sommer-Festival jeweils unter einem bestimmten Thema. Wichtige künstlerische Bestandteile Festivals sind dabei die artistes étoiles), die composer-in-residence und die orchestras-in-residence. Hinzu kommen Veranstaltung und Konzertzyklen zu bestimmten musikalischen Themen und Gebieten sowie zahlreiche Veranstaltungen und Plattformen für junge Talente und Künstler.
- OSTERN (jeweils in der Osterzeit, seit 1988): Das Festival um die Osterzeit konzentriert sich, auf eine alte Tradition aus der Barockzeit zurückgreifend, ausschliesslich auf sakrale Musik. Die Konzerte finden dabei vor allem in den Kirchen der Stadt Luzern statt.
- PIANO (jeweils im November, seit 1998): Das Herbst-Festival widmet sich ausschliesslich den Tasteninstrumenten. Neben der klassischen Klaviermusik steht dabei auch der Jazz im Vordergrund. Parallel zum Festival finden reine Jazz-Veranstaltungen in den Bars der Stadt Luzern unter dem Motto Piano Off-Stage! statt, die neben klassischen Jazzinterpretationen auch Boogie-Woogie, Blues und Soul bieten.
Seit dem Sommer 2003 führt Claudio Abbado als Chefdirigent das festivaleigene Lucerne Festival Orchestra, das sich aus renommierten internationalen Musikern zusammensetzt. Zudem führt das Lucerne Festival seit 2004 gemeinsam mit der Musikhochschule Luzern die Lucerne Festival Academy durch, eine Plattform für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Sommer 1938 fand im Luzerner Tribschen, dem ehemaligen Wohnsitz Richard Wagners, erstmals ein grosses Konzert unter der Leitung von Arturo Toscanini statt. Von Anfang an fanden die Konzerte dieses Festivals grossen Anklang, vor allem bei Radiostationen aus der ganzen Welt. In den 1940er Jahren wurde das Schweizerische Festspielorchester, ein Zusammenschluss der besten Schweizer Orchestermusiker, gegründet und zu einem zentralen Element der Internationalen Musikfestwochen Luzern IMF, wie das Festival seit 1943 hiess. In den darauf folgenden Jahrzehnten bildeten die IMF einem der weltweit führenden Festivals für klassische Musik. Die bedeutendsten Orchester, Dirigenten und Solisten gastierten jeweils für mehrere Wochen in der Stadt Luzern und gaben an verschiedenen Orten Konzerte. Seit 1970 wird die Veranstaltung von einer Stiftung getragen. Seit den 70er Jahren wurden die jährlichen Festivals unter verschiedene Mottos und Leitgedanken gestellt. Zahlreiche Parallelveranstaltungen, wie die wegweisende Reihe musica.nova entstehen. Mit dem Neubau des Kultur- und Kongresszentrums Luzern KKL Ende der 90er Jahre durch den französischen Stararchitekten Jean Nouvel erhielt das Festival eine ihm angemessene neue Kulisse mit einem der besten Konzertsäle der Welt. Im Jahr 2000 erfolgt die Umbenennung der IMF in Lucerne Festival mit der gleichzeitigen Umstrukturierung der heutigen drei Festivals unter dem Dach einer Stiftung.